Kreis Kusel „Schöner als der Hutmacherlauf“

Start mitten in der Stadt: Die sanierte Fußgängerzone sollte mit dem Stadtlauf eingeweiht werden. Ob es eine weitere Auflage geb
Start mitten in der Stadt: Die sanierte Fußgängerzone sollte mit dem Stadtlauf eingeweiht werden. Ob es eine weitere Auflage geben wird, ist noch nicht klar.

«KUSEL.» In Sammy Schu (LTF Marpingen) gewann am Samstag der große Favorit den ersten Kuseler Hutmacher-Stadtlauf. Der Tholeyer benötigte für die 8000 Meter lange Strecke 25:49 Minuten und verwies Michael Thomsen und Tim Beedles (beide TV Rodenbach) auf die Plätze. Einen noch klareren Erfolg feierte bei den Frauen Jessica Kammerer (TuS Heltersberg) mit mehr als drei Minuten Vorsprung. Bei den drei Rennen – Haupt-, Jugend- und Kinderlauf – wurden insgesamt 215 Teilnehmer gezählt.

Sammy Schu ist kein Unbekannter in Kusel. In den vergangenen Jahren hatte er mehrfach den ebenfalls vom LSC Athlon Kusel ausgerichteten Team-Duathlon gewonnen. „Er wird wohl einem klaren Sieg entgegenlaufen“, mutmaßte denn auch LSC-Vorsitzender Stephan Just kurz vor dem Start. Diese Prognose schien nicht besonders gewagt, zumal einige starke Läufer aus der Region wie etwa Jonas Lehmann, André Bour, Tim Könnel oder Matthias Hecktor (alle TuS Heltersberg) nicht dabei waren. War der Hutmacherlauf in der Vergangenheit stets auf dem Fritz-Wunderlich-Wanderweg ausgetragen worden, sollte mit dem ersten Hutmacher-Stadtlauf die sanierte Fußgängerzone eingeweiht werden. Acht Runden mit einer Länge von jeweils einem Kilometer waren zurückzulegen. Zahlreiche Zuschauer säumten vor allem den etwa 200 Meter langen Streckenabschnitt entlang der Fußgängerzone. Stadtbürgermeisterin Ulrike Nagel feuerte den Startschuss ab, nachdem sie sich zuvor gewünscht hatte, dass der Hutmacher-Stadtlauf noch häufiger veranstaltet werde. Schu ging die Aufgabe entspannt an. Der Athlet war mit dem Fahrrad die 40 Kilometer von seinem Wohnort nach Kusel gefahren. Überraschenderweise übernahm jedoch nicht der große Favorit die Führung, sondern Abrahahm Estrifanos (TV Reichenbach). Die Laufstrecke führte das Teilnehmerfeld von der Fußgängerzone in die Bachstraße, von dort zur Luitpoldschule, an der evangelische Kirche vorbei in die Markstraße zurück in die Fußgängerzone. Nach dem ersten Kilometer blieb die Uhr bei 2:52 Minuten für Estrifanos stehen. Erst zehn Sekunden später ging Schu die zweite Runde an. Doch schon in der zweiten Runde holte Schu Estrifanos ein und ging an ihm vorbei. Von da an wuchs der Vorsprung des Favoriten von Runde zu Runde. Im Ziel wartete Schu letztendlich fast anderthalb Minuten auf den Zweitplatzierten Michael Thomsen (TV Rodenbach). Estrifanos hingegen konnte sein Anfangstempo nicht halten, musste weitere Konkurrenten an sich vorbeiziehen lassen und wurde schließlich Fünfter. „Für mich war der Lauf ein gutes Koppeltraining, mit Lauf- und Radeinheit“, sagte Schu, der wenige Minuten nach dem Zieleinlauf schon wieder völlig entspannt wirkte. Der Saarländer bereitet sich auf die anstehende Duathlon-Europameisterschaft in St. Wendel vor – quasi ein Heimspiel für den Ausdauersportler. Auch bei den Läuferinnen gewann die klare Favoritin: Jessica Kammerer (TuS Heltersberg), die seit neun Jahren Laufsport betreibt und seither schon etliche Siege eingefahren hat. „Ein solcher Lauf ist für mich etwas völlig Neues“, sagte sie. Es habe nicht nur den Läufern viel Spaß gemacht, auch für die Zuschauer sei es ein schönes Erlebnis gewesen. Auf der kurzen Runde konnten diese die Sportler gleich mehrmals beobachten. Schnellster Starter aus dem Landkreis war Axel Brinke (TuS Glan-Münchweiler). Er belegte vor seinem Vereinskameraden Klaus-Peter Böshar den siebten Platz: „Im Gegensatz zum Ohmbachseelauf habe ich heute meine Kräfte gut eingeteilt. Ich bin mit meiner Laufzeit sehr zufrieden“, sagte Brinke. „Der Lauf hat Spaß gemacht“, befand auch Hagen Paulus (LG Ohmbachsee) – wenngleich ihm die steilen Streckenabschnitte zu schaffen gemacht hätten. Sein Fazit: „Auf jeden Fall war der Stadtlauf viel schöner als der Hutmacherlauf auf dem Fritz-Wunderlich-Wanderweg.“ Ob es eine Wiederholung des Stadtlaufs geben wird, steht allerdings noch in den Sternen. „Darüber müssen wir erst einmal im Verein reden“, sagte LSC-Vorsitzender Just. Ein positives Fazit zog Organisator Eckhart Steuer in Anbetracht des reibungslosen Ablaufes: „Eine geniale Veranstaltung von einem genialen Team.“ Viel Spaß hatte auch der Laufnachwuchs, der mit großem Eifer bei der Sache war. Viele Eltern und Großeltern verfolgten ihre Sprösslinge, die sich anstrengten und hernach stolz ihre Medaillen präsentierten, die jedes Kind nach dem Zieleinlauf erhalten hatte. Beim Kinderlauf galt es, die Ein-Kilometer-Rundstrecke einmal zu bewältigen. Den Kinderlauf gewann der Kuseler Lennart Spacky in 3:49 Minuten. 40 Kinder waren an den Start gegangen. Beim zwei Kilometer langen Jugendlauf mit 13 Teilnehmern siegte Elias Lenhart (SV Kollweiler) in 6:57 Minuten.

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