Kusel RHEINPFALZ-Sprechstunde: Alles rund um das Coronavirus

Ulrich Korell.
Ulrich Korell.

Zu Krankheitsverläufen und Behandlungsoptionen bei Covid-19 gibt Ulrich Korell, Chefarzt der Klinik für Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin am Westpfalz-Klinikum Kusel, in der RHEINPFALZ-Sprechstunde am Mittwoch, 10. August, Auskunft.

Corona schien in den vergangenen Wochen häufiger mal weit weg. Vieles findet im Freien statt, die Maskenpflicht gilt nur noch an wenigen Orten. Verschwunden ist das Virus allerdings nicht, wie die aktuelle Sieben-Tage-Inzidenz von rund 500 bestätigt. Als die RHEINPFALZ Chefarzt Ulrich Korell zum Vorgespräch trifft, befindet sich gerade kein Corona-Patient auf der Kuseler Intensivstation. „Aber wir haben eine ganze Reihe Covid-Patienten auf der Normalstation“, berichtet der Mediziner.

Das liege daran, dass die aktuelle Omikron-Variante des Coronavirus’ deutlich mildere Verläufe verursache. „Die ganz schweren gibt es aber weiterhin“, schildert Korell und geht davon aus, dass schon bald wieder solche Fälle auf der Intensivstation behandelt werden müssen. Korell berichtet zwar, dass viele der Patienten, die auf der Intensivstation beatmet werden mussten, auch wieder genesen. „Aber es dauert häufig Monate, auch Jahre, bis der Körper sich nach dieser sehr schweren Erkrankung wieder erholt hat.“

Corona befällt nicht nur die Lunge

Anders als zu Beginn der Corona-Pandemie stehen den Medizinern im Krankenhaus inzwischen mehrere Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Das fange damit an, die Immunabwehr zu unterstützen und reiche bis zu antiviralen Mitteln. „Das nutzen wir aber meist nur, wenn die Behandlung in den ersten drei bis fünf Tagen geschieht“, berichtet Korell. Das Tückische dabei: Genau diese Zeitspanne kann bei vielen Infizierten noch symptomfrei sein. Daher rät Korell insbesondere Risiko-Patienten, früh den Hausarzt zu konsultieren, um mögliche erste Therapien einzuleiten. Zu den Risiko-Patienten gehören Personen mit Vorerkrankungen, adipöse Personen und Personen ohne oder mit nicht ausreichendem Corona-Impfstatus.

Seien die Patienten stationär in der Klinik, gehe es meist weniger um das Virus an sich als um die Folgen der Erkrankung, stellt Korell fest. Er betont, dass das Coronavirus längst nicht nur die Lunge, sondern beispielsweise auch die Niere, das Herz-Kreislauf-System und das Gehirn befalle. Dies sei individuell unterschiedlich, betont der Chefarzt.

Wie Patienten wieder fit werden

Ebenfalls unterschiedlich verlaufe die Entwicklung der Genesung: So sprechen Fachleute bei gesundheitlichen Nachwirkungen bis zu sechs Wochen von Post-Covid und erst darüber hinaus von Long-Covid. Eines der charakteristischsten Symptome sei allgemeine Schwäche, das sogenannte Fatigue-Syndrom, auch Denkstörungen treten auf. „Das Gehirn ist oft das erste Organ, das gestört wird, und auch das letzte, das sich wieder regeneriert“, schildert Korell. Patienten rät er daher, Überlastungen zu vermeiden und „das, was geht, zu erhalten“.

Wie Patienten wieder fit werden können, wie Angehörige dabei unterstützen können, und wie man eine Corona-Infektion vermeiden kann, darüber möchte Korell in der RHEINPFALZ-Sprechstunde den Lesern Auskunft geben. Als sehr gutes Mittel gegen schwere Verläufe empfiehlt er die Impfung. Auch zu diesem Thema können sich Leser an ihn wenden.

Info

Der Chefarzt Ulrich Korell ist am Mittwoch, 10. August, von 11 bis 12.30 Uhr in der Redaktion zu erreichen unter der Telefonnummer 06381 921218.

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