Kusel Qigong und Taijiquan: Chinesische Kultur in der Kreisvolkshochschule

Hui-Ling Jung-Wu gibt Kurse in Qigong und Taijiquan.
Hui-Ling Jung-Wu gibt Kurse in Qigong und Taijiquan.

Traditionelle, fernöstliche Gesundheitspraktiken vermittelt Hui-Ling Jung-Wu an der Kreisvolkshochschule in Kusel. Die aus Taiwan stammende Trainerin bietet einen Qigong-Kurs und einen Kurs Taijiquan an.

Die Bilder der sogenannten Schattenboxer, die sich frühmorgens in chinesischen Parks zum Taijiquan treffen, sind längst auch im Westen angekommen. Und offenbar interessieren sich auch hierzulande viele für diese in China traditionelle Bewegungskunst. Denn Hui-Ling Jung-Wu gibt bereits seit 17 Jahren Kurse an der Kreisvolkshochschule.

Keine Gedanken an Arbeit oder Probleme

Die Konzentrations- und Bewegungstechnik Qigong habe ihr Vater ihr gelehrt, erzählt die 61-Jährige, die in Körborn lebt. „Entspannung ist die Voraussetzung für Qigong“, schildert Jung-Wu, die die Technik mit „Arbeiten mit Energie“ übersetzt. Trainiert werden dabei in sanften Bewegungen Körperhaltung, Atmung und Achtsamkeit für sich selbst.

„Man hört in sich hinein“, beschreibt Jung-Wu die Übungen, die auch meditativen Charakter haben können. „Gedanken an die Arbeit oder sonstige Probleme lässt man dann hinter sich“, fügt sie hinzu. „Es tut der Gesundheit und dem Körper gut“, versichert Jung-Wu.

Training in Gruppen am frühen Morgen

Während die Qigong-Kurse meist recht gut besucht sind, gehört Taijiquan mit seinen harmonischen Bewegungsabläufen in Kusel offenbar noch nicht zu den Trendsportarten. „Es kommen aber viele Neugierige“, berichtet die Trainerin. Allerdings blieben mitunter nicht alle bis zum Schluss dabei.

Fließende Bewegungen sind charakteristisch für die im chinesischen Kaiserreich entwickelte Kampfkunst. Übersetzt bedeute Taijiquan so etwas wie „runde, wechselnde Bewegungen“, verrät Jung-Wu. In China werde Taijiquan frühmorgens in Gruppen in Parks oder auf Schulhöfen praktiziert, wenn es noch nicht so heiß ist. „Danach gehen wir nach Hause und frühstücken“, berichtet sie von dem Brauch.

Figuren sind oft nach Tieren benannt

Ganz zu Anfang habe sie auch in Kusel im Stadtpark den chinesischen Sport angeboten. Doch bei diesem Wetter geht man besser in die Halle. Zudem finden die Kurse abends statt. „In China gilt Taijiquan als Nationalsport“, betont Jung-Wu, „so, wie die Leute hier joggen gehen.“

Als Voraussetzung nennt sie Interesse und Ausdauervermögen. Denn, um die Übungen nicht zu vergessen, sollte täglich wiederholt werden. Dann prägten sich die Figuren, die oft nach Tieren genannt werden, leichter ein. So wie der Kranich, der seine Flügel ausstreckt.

Bei den Kursen auch Chinesisch lernen

Hui-Ling Jung-Wu stammt aus Taiwan, wo sie als Reiseführerin tätig war. Auf einer der Reisen habe sie ihren Ehemann kennengelernt, wie sie im Gespräch mit der RHEINPFALZ verrät. Inzwischen ist sie auch als Burgführerin auf der Burg Lichtenburg unterwegs. Zudem ist sie Vorsitzende des taiwanesischen Frauenvereins Saar-Pfalz mit knapp 20 Mitgliedern.

Mit den Kursen an der Volkshochschule möchte die zierliche Frau nicht nur dazu anregen, etwas für die Gesundheit zu tun. Sie freut sich zudem, damit auch den Leuten hier die fernöstliche Kultur ihres Heimatlandes näherzubringen. Bei Interesse seien „ein paar Brocken Chinesisch“ während der Kurse inklusive, versichert sie.

Info

Der Kurs Qigong beginnt am Montag, 27. Februar, und umfasst zehn Abende. Die Termine finden montags von 18-19 Uhr in der Turnhalle des Horst-Eckel-Hauses in Kusel statt. Der Kurs Taijiquan startet am Donnerstag, 2. März . Die zehn Abende finden von 18 bis 19 Uhr in der Gymnastikhalle der Jakob-Muth-Schule statt. Weitere Infos und Anmeldung bei der Kreisvolkshochschule unter Telefon 6381 9175300 oder im Internet auf www.kvhs-kusel.de.

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