Wolfstein Pfingstweide: Nicht mal ein Schuhgeschäft möglich

Wasgau, Kik und Aldi haben sich alle von der Pfingstweide verabschiedet.
Wasgau, Kik und Aldi haben sich alle von der Pfingstweide verabschiedet.

Der Bebauungsplan für die Wolfsteiner Pfingstweide ist ein Dauerbrenner. Wie gelingt es, dort neue großflächige Einkaufsmärkte anzusiedeln? Wie können weitere Einzelhändler angelockt werden?

Der Bebauungsplan für das Wolfsteiner Gewerbegebiet Pfingstweide muss erneut öffentlich ausgelegt werden. Walter Ruppert vom Planungsbüro BBP Kaiserslautern stellte dem Stadtrat die zahlreichen Stellungnahmen öffentlicher Träger vor.

Die Ansiedlung von Geschäften wird möglicherweise schwieriger, als dass der Stadtrat erwartet. Gemäß der Stellungnahme der Planungsgemeinschaft Westpfalz, dürfen Läden mit sogenanntem innenstadtrelevantem Sortiment nicht angesiedelt werden. Beispielsweise wäre damit ein Schuhgeschäft in der Pfingstweide ausgeschlossen – obwohl in der Stadt das letzte Geschäft dieser Art schließt. Das sorgte für einiges Unverständnis im Rat, zumal in anderen Städten gerade Schuhhändler in den Gewerbegebieten gang und gäbe seien.

Baumarkt nicht innenstadtrelevant

Ein Baumarkt oder auch eine Autowerkstatt mit Verkauf seien kein Problem, auch ein Markt mit einer Sortimentsstruktur wie der Textildiscounter Kik diese an dem Standort hatte, wäre eine Möglichkeit.

Mit Unverständnis reagierten die Ratsmitglieder. Denn mit dem Bebauungsplan schreibe man den Händlern regelrecht ihr Sortiment in der Pfingstweide vor. Es herrschte die Meinung vor, dass mit dem Plan die Ansiedlung erschwert werde, auch von „Schikane am Gebiet“ war die Rede.

„Versorgung abschaffen“

Stadtbürgermeister Herwart Dilly erinnerte daran, dass das Gebiet früher eine Wiese war und die Märkte genau dorthin wollten und informierte, dass, wenn ein Einzelhändler mit anderem Sortiment Interesse zeige, ein Zielabweichungsverfahren geführt werden müsste – genau, wie dies aktuell in der Wolfsteiner Innenstadt der Fall ist. Dilly wörtlich: „Das hemmt nicht nur die Entwicklung in Wolfstein, sondern schafft auch die Versorgung ab.“

Da das Gelände weit außerhalb der Stadt liegt, spreche aus raumplanerischer Sicht alles gegen eine Weiterentwicklung, erläutert Ruppert. Ziel sei es heute, eher näher am Ort oder in Randlagen Gewerbe anzusiedeln. Die Pfingstweide sei aus Sicht der Planungsbehörden zu weit von der Bebauung entfernt. Somit werde eine weitere Expansion nicht ermöglicht beziehungsweise die Spielräume für Veränderung beschränkt. Der aktuelle Bestand könne jedoch gesichert werden.

Die ersten Stellungnahmen zum Bebauungsplan gingen bereits 2019 ein, und nun muss der Plan erneut – jedoch nur verkürzt – ausgelegt werden. Stadtbürgermeister Dilly rechnet damit, dass der Rat sich im Januar erneut mit dem Plan beschäftigen wird.

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