Kreis Kusel Niederlage als gutes Omen?

Queidersbachs Spielertrainer Andreas Bauer trifft vom Elfmeterpunkt zum 1:0.
Queidersbachs Spielertrainer Andreas Bauer trifft vom Elfmeterpunkt zum 1:0.

«REICHENBACH-STEEGEN.» Der FC Queidersbach hat am Mittwochabend in Reichenbach den Kreispokal Kusel-Kaiserslautern gewonnen. Im Duell der Ligakonkurrenten besiegten die Queidersbacher den Titelverteidiger FV Kusel verdient mit 4:2 (2:1). Nach zwei frühen Roten Karten war das Finale über 75 Minuten ein Duell Zehn gegen Zehn.

„Im dritten Anlauf haben wir uns endlich verdient den Pokal geholt. Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen und haben unsere Standards gut genutzt“, freute sich Queidersbachs Spielertrainer Andreas Bauer. Er und seine Mannschaft fanden schnell Zugriff auf das rasante, bisweilen recht ruppige Endspiel. Im Duell der beiden im Ligaalltag punktgleichen A-Klasse-Tabellenführer hatte Queidersbach vom Anpfiff weg mehr Spielanteile. Weit weg vom Spielgeschehen kam es nach 13 Minuten im Kuseler Strafraum zu einem Gerangel. Schiedsrichter Andreas Keilhauer hatte eine Tätlichkeit von Blerim Azemi an Queidersbachs Stoßstürmer Felix Burkhard gesehen und entschied auf Platzverweis und Strafstoß. Den verwandelte Spielertrainer Bauer zum 1:0 (14.). Die Queidersbacher Überzahl dauerte nur genau 120 Sekunden: Nach einem Foul im Mittelfeld von Fabian Blanz an Kevin Berger zückte der Unparteiische erneut Rot – eine harte Entscheidung. Queidersbach hatte in dem sehr intensiven Gefecht weiterhin mehr Ballbesitz, aber der FV Kusel bei einem Konter die dicke Ausgleichschance. Doch Waldemar Wilms verzog nach Vorlage von Kapitän Sascha Theis recht deutlich (23.). Auf der Gegenseite vergab Felix Burkhard, der nach Zuspiel von Jonas Boehr zu schwach abschloss (30.). Zwei Minuten später klingelte es erneut nach einer Standardsituation: Eine Freistoßflanke von halbrechts überraschte Kusels Torhüter Jannik Even, an Freund und Feind vorbei fand Burkhards Ball den Weg zum 2:0 ins Kuseler Tor (32.). Der Titelverteidiger antwortete ebenfalls mit einem ruhenden Ball. Nach einer Ecke von Wilms erzielte Fabian Simon per Kopf den Anschlusstreffer (35.). Kusel bekam nun endlich Zugriff auf die Partie und hatte durch einen Fernschuss von Berger einen erneuten Abschluss (37.). Auf der Gegenseite legte Mittelfeldmotor Marius Müller vor, Böhr verzog (41.). Auch nach der Pause blieb das Spiel packend. Das Tempo aber ließ merklich nach, weil beide Teams der Hitze und den weiten, der Dezimierung geschuldeten Wegen Tribut zollen mussten. Die Partie war nun ausgeglichen. Den nächsten Treffer verbuchte der Herausforderer: erneut nach einer Standardsituation! Nach Burkhards Ecke köpfte Manuel Schneider zum 3:1 ins Kuseler Tor (70.). In der Schlussviertelstunde gab es etliche Strafraumszenen. Der FVK hatte nach Kopfballablage des eingewechselten Artur Lichtenwald und Schuss von Patrick Clos die Möglichkeit zum Anschluss (78.). Ein Abstaubertor des ebenfalls eingewechselten Tobias Brummer stellte dann endgültig die Weichen auf Sieg für Queidersbach (80.). Dennoch kam Kusel durch Wilms noch einmal heran: Er überraschte Queidersbachs Torhüter Sasa Djordjevic mit einem direkt verwandelten Freistoß ins kurze Eck (86.). In der Schlussphase und der vierminütigen Nachspielzeit hatte Kusel noch drei Hochkaräter. Einmal zielte Lichtenwald zu hoch (88.), gegen Clos (91.) und Wilms parierte Djordjevic klasse. „Es war ein super Endspiel zweier guter Mannschaften. Unser Torwart hat am Ende nochmal gut gehalten. Fast wäre es noch mal eng geworden“, analysierte FCQ-Coach Bauer. Sein Pendant Johan Steuer fand lobende Worte für sein Team. „Kein Vorwurf an meine junge Mannschaft. Die erfahrenen Queidersbacher waren aggressiver. Meine Spieler hatten lange zu viel Respekt. Es war ein klasse Spiel. Vielleicht ist es ja ein gutes Omen: Im letzten Jahr haben wir den Pokal gewonnen und sind nicht aufgestiegen. Vielleicht läuft es diesmal andersrum.“ So spielten sie FV Kusel: Even - Hofsepyan, Steuer, Therre, Azemi - Berger, Simon(79. Ohler), Theis, Glas (70. Lichtenwald) - Wilms, Clos FC Queidersbach: Djordjevic - Feike, Manuel Schneider, Philipp Schneider, Peifer (63. Wagner) - Boehr, Mueller, Gundall, Blanz, Bauer (73. Brummer) - Burkhard (82. Germann) Tore: 0:1 Bauer (14., Elfmeter), 0:2 Burkhard (32.), 1:2 Simon (35.), 1:3 Schneider (70.), 1:4 Brummer (80.), 2:4 Wilms (86.) - Rote Karten: Azemi (13., Tätlichkeit), Blanz (15., grobes Foulspiel) - Gelbe Karten: Theis - Djordjevic, Gundall, Peifer, Burkhard, Schneider - Beste Spieler: Theis, Simon, Berger - Djordjevic, Bauer, Müller, Burkhard - Zuschauer: 655 - Schiedsrichter: Keilhauer (Kaiserslautern)

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