Oberalben Neue Landfrauen-Ortsgruppe gegründet: Weitere im Gespräch

2015 ist der frühere Ortsverein Oberalben aufgelöst worden.
2015 ist der frühere Ortsverein Oberalben aufgelöst worden.

Während andernorts Vereine aufgelöst werden, ticken die Uhren in Oberalben offenbar anders: Seit Mitte April gibt es wieder einen Landfrauenverein. Mitglied ist auch der Ortsbürgermeister – denn auch Männer sind willkommen.

In Oberalben gibt es wieder Landfrauen. Nach der Auflösung des Ortsvereins Dennweiler-Oberalben-Körborn zum Ende des Jahres 2015 wurde Mitte April ein neuer Ortsverein gegründet. 17 Gründungsmitglieder sind sofort im neuen Verein der Landfrauen eingetreten, berichtet Nicole Fehrenz, die die Idee zur Neugründung hatte und als Vorsitzende gewählt wurde.

„Ich fand es schade, dass es im Ort keinen Landfrauenverein mehr gibt“, sagt Fehrenz. Sie habe sich daraufhin mit dem Ortsbürgermeister zusammengesetzt und entschieden: „Wir probieren es“. Dass dann gleich so viele mitmachen wollten, habe sie bei der Gründung positiv überrascht, sagt die 46-Jährige, die seit 16 Jahren in Oberalben lebt. Es seien auch aus Dennweiler-Frohnbach und Körborn Frauen gekommen. In Zukunft seien auch Männer bei den Landfrauen willkommen. Der erste Mann im Ort macht es schon vor: Ortsbürgermeister Walter Dick wurde bei der Gründung ebenfalls „Landfrau“.

Für die Dorfgemeinschaft

Im Verein seien – im Gegensatz zu früher – nun viele Jüngere, schildert die Vorsitzende. „Wir wollen gerne noch mehr Jüngere, aber wir wollen auch die Älteren“, stellt Fehrenz klar. Denn Junge sollen von Älteren lernen und umgekehrt. Der Verein in Oberalben ist nach Angaben von Fehrenz bunt gemischt: „Landfrau ist man nicht, wenn man alt ist, sondern auch, wenn man jung ist“, findet sie. Denn „Landfrauen sind inzwischen sehr modern.“

Ihr Ziel: „Mehr Gemeinschaft im Dorf.“ Dazu solle ein breitgefächertes Programm von künstlerischer Betätigung, über Bewegung bis hin zu Ernährung aufgestellt werden. Geplant sei auch ein Cocktail-Abend, und nach den Sommermonaten solle es unter anderen Sport-Angebote geben, kündigt sie an. Beruflich ist die aus dem Dahner Felsenland stammende Landfrau mit einer mobilen Fußpflege selbstständig.

Neugründungsgespräche in weiteren Orten

Im früheren Landfrauen-Ortsverein waren zuletzt noch 43 Frauen Mitglied, sagt auf Anfrage Hauptgeschäftsführerin Sarah Ludy vom Landfrauenverband Pfalz. Erst im vergangenen Dezember war auch der Ortsverein Blaubach mit 41 Mitgliedern aufgelöst worden. „Kusel ist ein sehr aktiver Kreisverband“, betont Ludy. Der Verband sei sehr erfreut über die positive Entwicklung und das kontinuierliche Wachstum, das der Kreisverband in Kusel in den vergangenen Jahren erfahren habe. Es sei großartig zu sehen, wie sich unser Verband durch eine starke Gemeinschaft und eine engagierte Mitgliedschaft immer weiter verbessert habe. Ludy zeigt sich optimistisch, dass der Verband auch weiter wachsen werde. So würden derzeit auch „in vielen Orten“ Gespräche zur Neugründung von Ortsverbänden geführt. Über mögliche weitere Vereinsauflösungen wurde indes nichts bekannt.

Zur Person

Nicole Fehrenz ist erste Vorsitzende des neuen Landfrauen-Ortsvereins Oberalben, ihre Stellvertreterin ist Christina Geier. Gewählt wurden zur Kassenwartin Dania Scheuring und zur Schriftführerin Stefanie Grandel.

Die Serie

Seit Jahrzehnten gibt es Landfrauen-Vereine. Doch was tun die Landfrauen eigentlich? Sind die Vereine zeitgemäß und sprechen sie die jüngere Generation an? In unserer Serie „Frauen auf dem Land“ gehen wir dem Phänomen auf den Grund. Bisher erschienen: „Über Kisten und Kopf-frei-Listen“, ein Besuch der Ordnungsexpertin Tanja Briefing, am 17. Februar sowie „Jung und Alt vereint“ über die Breitenbacher Landfrauen am 6. März. rhp

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