Kusel Nachruf: Stets ein kritischer Geist – Jürgen Mielecke mit 83 Jahren gestorben

Im Alter von 83 Jahren verstorben: der frühere Kuseler AOK-Geschäftsführer Jürgen Mielecke.
Im Alter von 83 Jahren verstorben: der frühere Kuseler AOK-Geschäftsführer Jürgen Mielecke.

Auf der Karriereleiter war er dereinst flott nach oben geklettert. Als Ruheständler hat er sich danach mit weitaus mehr Muße bewegt, hat sich beim Wandern und auf Reisen stets die Zeit genommen, das Erlebte mit viel Freude zu dokumentieren. 83 Jahre waren ihm vergönnt – jetzt ist Jürgen Mielecke gestorben.

Ob seines beruflichen Wirkens, aber auch dank seiner Kontaktfreudigkeit und Aufgeschlossenheit hat Jürgen Mielecke ungezählte Bekanntschaften geschlossen. Die wenigsten dürften gewusst haben, dass Mielecke ein Berliner war – geboren am 19. Mai 1939 an der Spree. Allerdings hatte er westpfälzische Wurzeln: Seine Mutter stammte aus Rothselberg, arbeitete in Berlin, wo sie ihren Mann kennenlernte. Als der gemeinsame Sohn zwei Jahre alt war, kam er zur Tante in Rothselberg – das verhieß mehr Sicherheit, als der Weltkrieg tobte.

Mit dem Volksschulabschluss begann Mielecke eine Ausbildung. Bei der damals eigenständigen Allgemeinen Ortskrankenkasse Kusel schaffte er es vom Azubi bis zum Direktor – eine Bilderbuchkarriere. Knapp 47 Jahre blieb Mielecke der AOK treu, in deren Vorstand auch der Kuseler Siegfried Jonas saß. In dem Arbeitnehmervertreter Jonas – der ja kraft Amtes auf dienstlicher Ebene gewissermaßen Widerstreiter war – fand der AOK-Geschäftsführer Mielecke seinen besten Freund.

Reiselust und Liebe zur Musik

Mit Ehefrau Brigitte teilte Mielecke die Leidenschaften, denen beide im (Un-)Ruhestand frönten: Wenn sie mal nicht zum Wandern aufgebrochen waren oder gar ferne Länder bereisten, sah man das Paar oft durch Kusel und Umgebung spazieren. So sehr ihn die Reiselust umtrieb und in die Ferne zog, so unverhohlen trug Mielecke aber auch die Liebe zu seiner pfälzischen Heimat und seiner Wahl-Heimatstadt Kusel zur Schau.

Das Geschehen in Kusel begleitete er jedoch mit durchaus kritischem Blick. Überhaupt hat Mielecke stets kritischen Geist bewiesen, hat sich zeitlebens nie gescheut, Missstände anzuprangern. Seine politische Heimat hatte er in der SPD gefunden, in deren Reihen er eine Weile kommunalpolitisch gewirkt hat. Die Freude an der Musik hat den Hobbyorganisten und Konzertbesucher immer beseelt, die Begeisterung fürs Fotografieren und Filmen hat ihn angetrieben, seine Ausflüge und Reisen umfassend zu dokumentieren.

Beisetzung am Donnerstag

Nach kurzer schwerer Krankheit ist Jürgen Mielecke nun am 21. Februar verstorben. Trauerfeier und Beisetzung finden am Donnerstag, 9. März (14.15 Uhr), auf dem Friedhof Kusel statt.

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