Kusel Long- und Postcovid: Selbsthilfegruppe für Betroffene und deren Angehörige

Anhaltende Müdigkeit und Belastungsintoleranz gehören zu möglichen Long-Covid-Symptomen und führen zu teils erheblichen Einschrä
Anhaltende Müdigkeit und Belastungsintoleranz gehören zu möglichen Long-Covid-Symptomen und führen zu teils erheblichen Einschränkungen im Alltag.

In Kusel entsteht eine neue Selbsthilfegruppe für Menschen, die an Langzeitfolgen einer Corona-Erkrankung leiden. Betroffene und deren Angehörige sollen dort eine Plattform zum Austausch und zur Unterstützung erhalten. Das erste Treffen ist bereits terminiert.

Viele Menschen haben auch lange nach einer Corona-Infektionen noch mit verschiedenen Symptomen zu kämpfen. Long- oder Postcovid führe oft zu erheblichen Belastungen und Einschränkungen in Alltag und Beruf, sagt Benjamin Kunz. Zu den häufigsten Symptomen gehörten anhaltende Erschöpfung oder Müdigkeit, Atemprobleme, Belastungsintoleranz, kognitive Einschränkungen, Hirnnebel, Herzrhythmusstörungen sowie Muskelschwäche und Kopfschmerzen. Auch Geschmacks- und Geruchssinn seien häufig beeinträchtigt.

Um Betroffenen von Long- oder Postcovid sowie deren Angehörigen einen Ort des Austauschs zu bieten, haben Kunz und Daria Znyk eine Selbsthilfegruppe im Kreis Kusel ins Leben gerufen. Die beiden sind bereits in einer Gruppe im Kreis Birkenfeld aktiv, die im Juli an der Klinik in Idar-Oberstein gegründet worden sei, berichtet Kunz. Das Interesse sei enorm, „aus dem Stand sind 16 Personen zum ersten Treffen gekommen“ – auch aus dem Kreis Kusel. Daher sei die Idee entstanden, eine weitere Gruppe in Kusel anzubieten, „damit die Leute nicht so einen weiten Weg haben“, ergänzt Kunz.

Weg zur Genesung belastet häufig den Alltag

Der Weg zur Genesung könne lange Zeit in Anspruch nehmen, was den Alltag belaste. Häufig seien Betroffene auch mit einem Mangel an Verständnis konfrontiert, was den Genesungsprozess erschwere. Viele fühlten sich unverstanden, denn die Medizin sei bei dem Thema noch nicht weit. „Wir wissen alle nicht, was wir tun sollen“, schildert Kunz die Hilflosigkeit. Die Gruppe solle dem durch Austausch entgegenwirken.

Das Klinikum unterstütze die Gründung und stelle einen Raum zur Verfügung. Der 38-jährige Gesundheits- und Krankenpfleger aus Berglangenbach hatte am Kuseler Klinikum gearbeitet, bis er sich vor zwei Jahren dort ansteckte. „Seither kriege ich es nicht mehr los“, berichtet er. Die Gruppe startet er zusammen mit Daria Znyk, OP-Schwester aus Idar-Oberstein. Die Treffen sind ehrenamtlich organisiert und kostenlos. Wie oft man sich treffen werde, sei noch nicht klar. Fest stehe aber, dass auch Mediziner eingeladen werden. Kunz: „Wir hoffen, dass uns Ärzte aus der Region unterstützen.“

Info

Das erste Treffen findet am Donnerstag, 2. November, um 16 Uhr am Westpfalz-Klinikum Kusel im Konferenzraum im Erdgeschoss statt. Um Anmeldung wird gebeten unter Telefon 0157 51510535 oder per E-Mail an covid-hilfe@web.de.

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