Grumbach Lebendiger Vortrag über den Schinderhannes: Kumpan derzeit in Grumbach erschossen

Bei der Kunst im Grünen in Reipoltskirchen war im vergangenen Jahr das Schinderhannes-Antlitz zu sehen.
Bei der Kunst im Grünen in Reipoltskirchen war im vergangenen Jahr das Schinderhannes-Antlitz zu sehen.

Ein Vortrag über den Schinderhannes, der auch in Grumbach sein Unwesen trieb, findet am Donnerstag im Bürgerhaus statt.

Der Räuber Johannes Bückler, besser bekannt als Schinderhannes, trieb vor mehr als 200 Jahren sein Unwesen. Doch das Interesse an seiner Person ist ungebrochen. Zahlreiche Legenden umranken die schillernde Persönlichkeit, die mal als eine Art Robin Hood verklärt, mal als skrupelloser Intensivtäter mit großer Bande wahrgenommen wird.

Für mehr Klarheit sorgen wird der Schinderhannes-Experte, Jurist und Historiker Mark Scheibe, der seit mehr als 30 Jahren zu Bückler, seiner Bande und der Kriminalität in der Region forscht. Scheibe wird am Donnerstag, 7. März, im Grumbacher Bürgerhaus ab 19 Uhr dem Lebensweg des Ganoven und seiner weit verzweigten Bande vom Glan bis an den Orinoko anhand zeitgenössischer Quellen nachspüren und den aktuellen Stand der Forschung präsentieren. Warum bis an den Orinoko? Weil Mittäter des Ganoven 1807 in französisch-guayanische Straflager abgeschoben wurden.

Seit seiner Jugend im Amt Grumbach aktiv

Grumbach ist unmittelbar mit der Geschichte verbunden, denn im Februar 1802 wurde Adam Glaser, der zwei krumme Dinger mit dem „Räuberhauptmann“ durchgezogen hatte, im Ort erschossen. Die Causa Glaser war Ortsbürgermeister Markus Christian unbekannt, aber dass Bückler schon seit seiner Jugend im Amt Grumbach aktiv war, ist unbestrittener Fakt. Einige seiner nachweislich 130 Straftaten, darunter Raubüberfälle und Erpressungen, wurden hier begangen.

Der Verbrecher stößt noch auf reges Interesse, wie bereits mehr als 80 Anmeldungen zum Vortrag belegen. Den Ortsbürgermeister freut, dass der Experte nach 16 Jahren Vorlaufzeit auch dank der guten Zusammenarbeit mit der Tourismusabteilung der Verbandsgemeinde in Grumbach einen lebendigen Vortrag halten wird.

Mark Scheibe hielt im vergangenen Jahr auch einen gut besuchten Vortrag in Reipoltskirchen. Dort war bei der Kunst im Grünen das Antlitz des Bücklers zu sehen gewesen.

Info

Der Eintritt ist frei, eine Spende für die Stiftung Historische Kommission für die Rheinlande 1789-1815 wäre gerngesehen. Für die wenigen Restplätze ist eine Anmeldung unter 06382 791142 oder tourismus@vg-lw.de erforderliche.

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