Kreis Kusel Komfortables Punktepolster

BEDESBACH. „Vor fünf Wochen sind wir nach Kusel gefahren und waren fünf Punkte im Hintertreffen. Jetzt haben wir fünf Zähler Vorsprung.“ Wenn das mal kein Grund zur Zufriedenheit ist? Bernd Ludwig, Trainer des TuS Bedesbach-Patersbach, ist in der Tat zufrieden – sehr sogar. Den Fünf-Punkte-Vorsprung möchte der Tabellenführer der A-Klasse Kusel-Kaiserslautern gern mit in die Weihnachtspause nehmen. Voraussetzung: ein Sieg im letzten Spiel des Jahres morgen gegen den TuS Glan-Münchweiler (Anstoß 14.30 Uhr).

Tabelle auf Tapetenformat vergrößern, hinhängen, sich über Winter daran ergötzen – „man muss sich doch noch irgendwie motivieren“, bekundet Ludwig lachend. Jetzt ein Sieg im neuerlichen Heimspiel gegen den TuS Glan-Münchweiler – und schon ginge die Elf aus dem Glantal mit komfortablen Vorsprung in die Winterpause. Es könnten sogar sieben oder acht Zähler werden, sollte der FV Kusel bei der nicht gerade leichten Heimaufgabe gegen die SG Hüffler-Wahnwegen nicht nach Wunsch bestehen können. „Ich hätte das nie und nimmer gedacht“, sagt Ludwig angesichts des satten Polsters. Dass dieses Fünf-Zähler-Kissen, das keinesfalls als Ruhekissen missverstanden werden solle, vor einer Woche ums Haar zusammengeschmolzen wäre, will der Trainer aber keinesfalls verhehlen. Die Partie gegen Schlusslicht FV Ramstein II hätten die Bedesbacher beinahe in den Sand gesetzt. „Man könnte das jetzt wunderbar schönreden und sagen: Dank brillanter Spielkunst hat es der TuS wieder geschafft, am Ende zu gewinnen. Ich bin lieber ehrlich und sage: Wir haben da echt Glück gehabt“, resümiert Ludwig rückblickend. Der Siegtreffer fiel in der 94. Minute. Da war selbst der sonst so besonnene Trainer mal richtig aus dem Häuschen, wie er zugibt. Mit 0:2 hatte der TuS bis zur 83. Minute zurückgelegen, zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit den Ausgleich geschafft. Gegen zehn wackere, nach einer guten Stunde durch Rot dezimierte Ramsteiner gelang der Glantal-Elf das, was sie schon mal daheim gegen die SG Oberarnbach/Obernheim-Kirchenarnbach geschafft hatte: eine verlorengeglaubte Partie noch auf den letzten Drücker umzubiegen. Gegen „eine gut organisierte Mannschaft“ habe der TuS da einen Last-Minute-Sieg gefeiert. Man müsse jedoch auch sehen, dass die beherzt kämpfenden Gäste platt waren, quasi am Boden lagen, nach vorn gar nichts mehr zu Stande brachten, während die Hausherren ihre Chance suchten. Ludwig bekennt indes auch, dass seine Auswahl „die erste halbe Stunde einfach verpennt hat.“ Dass das Team später kühlen Kopf behalten, unaufgeregt agiert, weiter über die Außen gespielt habe, statt den Ball nach vorn zu dreschen, das sei erfreulich – und sei belohnt worden. „Die Nachspiel-Minuten waren meiner Meinung nach auch durchaus berechtigt“, sieht Ludwig nun nicht, dass seine Elf einen Spitzenreiter-Bonus erhalten hätte und zum Sieg gepfiffen worden sei. „Vielleicht waren wir zu selbstsicher, nachdem das Spiel in Landstuhl ein Spaziergang war“, rätselt Ludwig noch etwas. Einen erneuten Spaziergang erwartet er morgen keineswegs. Auch das Spiel gegen den Tabellenneunten sei keinesfalls als Selbstläufer zu sehen. Doch drei weitere Punkte – und die vergrößerte Winter-Tabelle könnte in Bedesbach richtig Spaß bereiten. „Was wir jetzt haben, brauchen wir im Frühjahr nicht mehr zu holen. Es ist ja durchaus drin, dass wir auch noch mal zwei Spiele in Folge verlieren“, warnt Ludwig vor allzu früher Euphorie. (cha)

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