Kusel Interview: Gypsy-Swing-Gitarrist Joscho Stephan zu seinem bevorstehenden Gastspiel

Hat Kusel schon einmal kennengelernt: Joscho Stephan (vorn) kommt mit seinem Quartett am Sonntag erneut in die Kreisstadt.
Hat Kusel schon einmal kennengelernt: Joscho Stephan (vorn) kommt mit seinem Quartett am Sonntag erneut in die Kreisstadt.

Er prägt mit seiner Gitarre den modernen Gypsy Swing: der Jazz-Gitarrist Joscho Stephan. Am Sonntag, 21. Januar, gastiert er mit seinem Quartett im Kuseler Horst-Eckel-Haus. Der RHEINPFALZ hat er vorab verraten, was die Konzertbesucher erwarten dürfen.

Herr Stephan, für ihr Konzert in Kusel, was für ein Programm haben Sie da ausgewählt? Verraten Sie schon einige Titel?
Neben dem traditionellen Gypsy Swing à la Django Reinhardt haben wir unser Programm in den vergangenen Jahren immer wieder durch andere Musikstile wie etwa Rock und Latin erweitert. Wir werden also neben den „Klassikern“ des Genres auch untypisches Material spielen. Darunter ist beispielsweise „They remind me too much of you“, das wir inspiriert von der Elvis-Presley-Version auf die Bühne bringen. „Just a gigolo“ spielen wir als Bossa nova. Neben vielen weiteren Titeln haben wir auch Mozarts „Türkischen Marsch“ und „Can“t buy me Love“ von den Beatles im Programm.

Wie stark ist der Einfluss von Django Reinhardt auf Ihr Spiel?
Django Reinhardt war natürlich das Vorbild für meine diversen Trio- und Quartettbesetzungen. Im Laufe der Jahre hat sich das aber verändert: Ich versuche, meine anderen musikalischen Einflüsse mit in mein Spiel einzubeziehen. Dementsprechend gibt es auch mehr Eigenkompositionen. Ein Titel wie „Ballade pour Django“ ist ganz klar auf Reinhardt bezogen, allerdings spielen wir mit „Funk22“ auch eine eigene Nummer, die sich an den Funk-Einflüssen der 1970er Jahre orientiert. So haben wir es eigentlich geschafft, eine eigene Stimme in der Nische des sogenannten Gypsy Swing zu entwickeln. Was gar nicht so einfach ist, denn Django Reinhardt ist bis heute unangefochten.

Was spielen Sie eigentlich für eine Gitarre?
Ich spiele eine Gitarre von Jürgen Volkert, es handelt sich dabei um einen Nachbau einer Selmer Maccaferri – dieses Instrument hat Django Reinhardt auch in den 1930er und 1940er Jahren gespielt. Auch hier kommt übrigens die etwas modernere Bauweise meinem Stil entgegen. Neben dem typischen eher nasalen Sound der 1930er ist es auch möglich, einen wärmeren jazzigeren Klang auf diesem Instrument zu erzeugen.

Sie sind nicht das erste Mal in Kusel, richtig?
Tatsächlich haben wir an selber Stelle schon mit unserem Quartett in Kusel gespielt und freuen uns sehr darauf, wieder ,alte’ und neue Gesichter im Publikum zu entdecken. Mit dabei sind an der Geige Sebastian Reimann sowie Sven Jungbeck an der Rhythmusgitarre und Volker Kamp am Kontrabass.

Termin

Joscho Stephan Quartett: „Gypsy meets Swing“ am Sonntag, 21. Januar, 17 Uhr, Horst-Eckel-Haus, Kusel. Karten für 15 Euro (ermäßigt 10 Euro) gibt es unter Telefon 06381 424496 oder im Internet auf www.ticket-regional.de.

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