Kreis Kusel Im Derby ist der Dreier überfällig

Hofft mit seinem Team heute Abend auf einen Kerwesieg: SV Medards Spielertrainer Dominik Lenz (links), hier im Zweikampf mit dem
Hofft mit seinem Team heute Abend auf einen Kerwesieg: SV Medards Spielertrainer Dominik Lenz (links), hier im Zweikampf mit dem Simmertaler Dominik Schlarb. Im Hintergrund beobachtet Lars Ockert die Szene.

«MEDARD.» Bei trübstem Funzellicht hat sich die Truppe nur knapp dem ligahöheren Cup-Kontrahenten aus der Nachbarschaft beugen müssen – einzige Pflichtspiel-Niederlage bislang für die Sulzbachtaler. Jetzt aber strahlt das Flutlicht umso heller – und in dessen Schein will das Team des SV Medard am heutigen Freitagabend (20 Uhr) den A-Klasse-Lokalrivalen FSV Rehborn besiegen. Höchste Zeit für einen Derby-Dreier, meint Trainer Dominik Lenz. Dabei soll eine Serie reißen, eine andere aber unbedingt halten.

Die Serie, die in Medard wahrlich keiner braucht, besteht aus vier Punktspiel-Pleiten in Folge gegen den heutigen Konkurrenten. „Da haben wir in den letzten zwei Spielzeiten immer ziemlich alt ausgesehen“, blickt Lenz schaudernd zurück. Schafft sein Team allerdings den gewünschten Erfolg, hat eine persönliche Serie des Trainers weiter Bestand: Lenz hat im Trikot wie an der Bande mit dem SV Medard noch nie ein Kerwespiel verloren. Und immerhin hat der Lauterecker seine Karriere einst mal begonnen bei dem Klub, den er jetzt im vierten Jahr in sportlicher Verantwortung – zusammen mit Dominik Schunck – führt. Besagte Niederlage gab’s gleich vor Rundenbeginn am 4. August: Da unterlag der SVM der SG Schmittweiler im Verbandspokal. 6:8 hieß es am Ende des Elfmeterschießens, nachdem die Hausherren dem Bezirksligisten in 90 Minuten ein 3:3 abgetrotzt und die Verlängerung torlos über die Bühne gebracht hatten. „Das war eigentlich unter irregulären Bedingungen“, sagt Lenz – das Licht war keins. Heute aber feiert das Team unter der neuen Beleuchtung Premiere. Seit dem Cup-Aus hat der SVM in den bislang vier Meisterschaftsspielen der A-Klasse Bad Kreuznach nicht verloren (acht Zähler) und seine Kreispokal-Pflichtaufgabe erfüllt. Dabei war das Team doch in den vergangenen Jahren stets eher in die Saison gestolpert. Jetzt läuft’s, und Lenz ist zufrieden. „Es könnten sogar noch zwei Punkte mehr sein. Letzten Freitag hatten wir Pech. Das waren praktisch zwei Eigentore, wir liegen 0:2 zurück ...“ Dass sein Team allerdings bei der SG Guldenbachtal einen zweimaligen Zwei-Tore-Stückstand (zwischendurch stand es 1:3) wettgemacht hat, findet Coach Lenz „aller Ehren wert“. Entspannt hat sich die Situation im Tor, das – wie berichtet – zwischenzeitlich der Trainer selbst mal hat hüten müssen. Zuletzt stand Maximilian Barth zwischen den Pfosten, während der studienbedingt kürzer tretende Markus Bondorf auf der Bank Platz nehmen konnte. Die Baustelle im Kasten scheint geschlossen. Andere aber haben sich aufgetan ob des eng gestrickten Kaders. Nachdem Artur Mager und Marcel Korb den SVM im Sommer verlassen haben, fehlen zwei Kräfte mehr. Der aus Meisenheims Jugend gekommene Tim Gravius hat sich nach den Worten seines Trainers sehr gut eingefunden – fällt allerdings nun verletzt aus. Wenn heute Abend die Kerweeröffnung im und ums Sportheim über die Bühne geht, wollen die Hausherren natürlich mit einem Dreier feiern. Lenz erwartet im Tabellensechsten der vergangenen Saison einen „Gegner auf Augenhöhe“, der seiner Truppe einiges abverlangen wird. Ein Fragezeichen stand noch hinter dem Einsatz von Kim Habermann, dem Lenz ob seiner Verletzungsgeschichte umso mehr gönnt, dabei sein zu können. Dann wäre der SV Medard soweit komplett – und bereit, die Kerwe-Serie seines Trainers zu verlängern, selbst unbeschlagen zu bleiben und weiter munter vorne mitzumischen. Wo die Reise hingehen soll? Da ist Lenz vorsichtig. Platz drei der Vorsaison zu wiederholen oder gar zu toppen, das sei doch recht schwierig. „Aber wir wollen mal zu gegebener Zeit sehen, was da geht“, will sich der Spielertrainer nach gerade mal vier Partien keine großen Gedanken über die Platzierung im kommenden Mai machen.

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