Kreis Kusel Gleich mehrere Teams pflegen das Prinzip Hoffnung

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KUSEL. Nebel wabert in den Niederungen der Lauter, Sonne scheint im Oberen Glantal. Wo besagter Glan entspringt, sprießt unweit auf dem Rothenfeld-Rasen Hoffnung für den Rest der Runde. Es blüht die Zuversicht unter der Burg, während Trübnis in der Kreisstadt herrscht. Zum Jahreswechsel eint die Teams der A-Klasse Kusel-Kaiserslautern die Zuversicht, dass im neuen Jahr alles besser wird. Es zeichnet sich ab, dass der Meister aus dem Landkreis Kaiserslautern kommt, die Absteiger alle aus dem Kreis Kusel kommen.

Wenn’s mal läuft, dann läuft’s: Wie am Nikolaustag bei der Runde „Nachsitzen“, die Aufsteiger TSG Burglichtenberg am Landstuhler Rothenborn abbrummen musste. Die Führung des Neulings war fünf Minuten vorm Ende dahin; Ausgleich zum 3:3. Was aber tun die „Däler“? Legen noch mal nach, bejubeln in der Nachspielzeit den 4:3-Siegtreffer. Stopfen rasch die Punkte Nummer 22 bis 24 in den Stiefel, brausen heim, feiern den vorläufigen Höhepunkt der nie und nimmer für möglich gehaltenen Aufholjagd. Platz zehn ist der Lohn für den noch Ende September abgeschlagen mit Roter Laterne ausgestatteten Liga-Debütanten. Aufstand im Keller: Da hat auch der TuS Breitenbach aufgemuckt, der nicht in die B-Klasse abrücken möchte. Turbulenzen hatte es ja beim TuS schon kurz vorm ersten Anpfiff gegeben, als Trainer Jochen Pfaff wenige Tage vor Saisonbeginn das Weite suchte, Heiko Tatsch kurzentschlossen übernahm. Pfaff versucht sich jetzt zwei Klassen höher als Retter des Landesligisten SV Nanz-Dietsch-weiler, Tatsch will zur gleichen Zeit die Breitenbacher auf A-Klassen-Kurs halten. Erst einmal zurück auf Kurs finden, das ist bei der SG Waldmohr-Dunzweiler oberstes Gebot. Zählt man den ungewöhnlichen Fall vorzeitigen Umsattelns in Breitenbach mit, dann ist die SG Club Nummer drei, der sich von einem Trainerwechsel frischen Wind verspricht. Bei der Landesliga-Reserve der Nanzdietschweilerer hatte im November auch SVN-II-Coach Georg Leydecker seinen Hut nehmen müssen, als Michael Dusek den „Blauen Brief“ erhielt. Im Rothenfeld wird künftig der Ex-Neunkircher Borusse Andreas Haas das Kommando führen und gleichzeitig stürmen. Der Homburger, der bereits mit 18 Jahren sein Zweitliga-Debüt im Trikot des 1. FC Saarbrücken gefeiert hat, folgt Günter Bachmann nach. Die Mission des 33-Jährigen, der 15 Jahre lang nicht unterhalb der Oberliga gekickt hat, ist denkbar einfach: Er soll den dritten Abstieg in Folge vermeiden helfen. Die Lage ist zwar trüb, aber nicht aussichtslos. Im Waldmohrer Dress wird Haas im Zuge seiner neuen Trainerrolle auf seinen bislang letzten Coach treffen: Daniel Paulus war bis Mai noch Chef im Neunkircher Ellenfeld, wo Haas bis Ende vergangener Saison für die Borussia auf Oberliga-Torjagd ging. Jetzt kickt Paulus beim FV Bruchmühlbach, wo sein Bruder David die sportliche Verantwortung trägt. Die erst via Relegation mit Siegen über den SV Ulmet in die A-Klasse aufgestiegene Viktoria aus Bruchmühlbach ist zurzeit bester Aufsteiger, rangiert noch vor dem so stark gestarteten B-Klasse-Süd-Meister FC Queidersbach. Der amtierende Vizemeister FV Kusel hängt zum Jahreswechsel auf einem Abstiegsplatz herum. Panik aber kriegt an der Winterhelle noch niemand. Ebenso unerwartet wie die Kuseler findet sich anno 2015 das zweite Stadt-Team im A-Klassen-Verbund nun im Keller wieder: Der amtierende Kreispokalsieger TSG Wolfstein-Roßbach hat die Runde für sich schon verhunzt, muss nun schauen, mit weniger Verletzungspech vielleicht mal noch die Kurve zu kriegen. Zwischen dem Platz an der Sonne und Rang fünf tummelt sich neben vier Mannschaften aus dem Landkreis Kaiserslautern nur eine Elf aus Kuseler Gefilden. Die hätte dort allerdings auch niemand unbedingt erwartet: Der TuS Glan-Münchweiler, 2014 erst in einer Entscheidungsrunde ans rettende Ufer gewankt, hat auch in der vergangenen Runde keine Bäume ausgerissen. Jetzt überwintert die Mannschaft auf Platz zwei – und ist die sicherlich positivste Überraschung der Liga. Wenig überraschend hingegen, dass nach zwei Meistern aus dem Kreis Kusel – TuS Jettenbach und TuS Bedesbach-Patersbach – nun wieder eine aus dem Nachbarkreis folgen könnte. Der FV Weilerbach hält die mit Abstand besten Karten, nicht zuletzt dank des überragend agierenden Ex-FCK-Profis Christopher Lamprecht. Auffallend ist die Ausgeglichenheit der Klasse: So trennen Platz vier und den wohl gerade noch sicheren Platz 13 nur acht Pünktchen. Auffallend auch: Trotz der Vorherrschaft der Lauterer Teams: Sage und schreibe sechs der treffsichersten acht Kicker schnüren die Schuhe für Kuseler Mannschaften. Nummer eins: Marc Knapp (SG Hüffler-Wahnwegen), der schon 22-mal jubeln durfte. Die Tabelle 1. FV Weilerbach 18 Spiele/36 Punkte 2. TuS Glan-Münchweiler 18/31 3. SSC Landstuhl 18/31 4. FV Bruchmühlbach 17/28 5. TuS Landstuhl 17/27 6. SV Kohlbachtal 17/27 7. SG Oberarnbach/Obernh.-Kirch. 18/27 8. FC Queidersbach 16/26 9. SG Hüffler-Wahnwegen 18/24 10. TSG Burglichtenberg 17/24 11. TuS Schönenberg 18/24 12. SV Nanz-Dietschweiler II 17/23 13. TuS Breitenbach 18/21 4. FV Kusel 17/18 15. SG Waldmohr-Dunzweiler 18/15 16. SG Wolfstein-Roßbach 18/14

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