Kreis Kusel Fast schon unter Zugzwang

Nanzdietschweiler. Alles wieder auf Null. Nach dem 4:1 in Baumholder sollte mit einem weiteren Dreier gegen den FC Merxheim der Schritt raus aus der Abstiegszone gemacht werden. Doch nach dem unnötigen 0:1 am vorigen Kerwe-Wochenende hängt der SV Nanz-Dietschweiler weiter tief im Tabellenkeller fest. Am Sonntag (15 Uhr) geht’s zur SG Hüffelsheim/Niederhausen.

SVN-Trainer Frank Kiefer ist sich sicher, „dass wir uns spielerisch und taktisch weiterentwickelt haben.“ Dazu beigetragen hat nicht nur die Umstellung auf ein 4-2-3-1-System sondern haben auch personelle Veränderungen. „Vor Wochen haben wir uns noch kaum eine Tormöglichkeit herausgespielt. Im Spiel gegen Merxheim hatten wir davon reichlich.“ Jetzt kommt jedoch das Aber: „Wir haben keine einzige nutzen können.“ Einzig in diesem Punkt muss er mit seiner Elf hadern. Dabei nimmt er nicht einen einzigen Akteur in die Kritik, schließlich waren es gleich mehrere Spieler, die gegen Merxheim gute bis beste Chancen liegen ließen. Dennoch hat sich Stoßstürmer Raphael Philipp im bisherigen Saisonverlauf als Sorgenkind in der SVN-Familie entwickelt. Der in der Landesliga bislang 65-mal als Torschütze in Erscheinung getretene Offensivmann hat in der laufenden Saison erst einmal getroffen. Und seine Körpersprache und die bisher gezeigten Leistungen stimmen nicht unbedingt optimistisch. Kiefer hat auch schon ein Gespräch mit seinem routinierten Stürmer angekündigt, will herausfinden, was die Ursachen für die bislang wenig berauschenden Auftritt des Torjägers außer Dienst sind. „An seiner Motivation kann es kaum liegen“, berichtet Kiefer. „Aber leider bringt er dies nicht auf den Platz.“ Als Alternative zur SVN-Institution stünde Jonas Fehrentz parat. Aber ob Kiefer bereits in Hüffelsheim auf den groß gewachsenen Nachwuchsstürmer anstelle von Philipp setzt, ließ er offen. Von der Leistungsstärke des kommenden Gegners konnte sich Kiefer zuletzt selbst ein Bild machen. Dabei zeigte er sich beeindruckt von SGH-Offensivkraft Nico Pereira. „Er strahlt unglaubliche Torgefahr aus, ist stets anspielbar und für jede Abwehr eine Gefahr.“ Aber auch vom Rest der SGH-Truppe war Kiefer angetan. „Hüffelsheim hat eine spiel- und zweikampfstarke Mannschaft beisammen“, lautet sein Urteil. Die SGH litt in Herschberg aber unter den gleichen Symptomen wie Nanz-Dietschweiler gegen Merxheim: mangelndes Zielwasser. Kiefer weiß nur allzu gut, dass es so leicht wie gegen Merxheim nicht mehr wird, einen Sieg einzufahren. „Wir müssen das Spiel aber abhaken, die Punkte bekommen wir nicht mehr, und müssen uns auf die anstehenden Aufgaben konzentrieren.“ Für den Auftritt in Hüffelsheim fordert er daher eine ähnlich geschlossene Leistung wie in Baumholder. „Wir sind auf einem guten Weg. Wenn wir jetzt noch unsere Torchancen nutzen ist mir nicht bange.“ Er verhehlt aber auch nicht, dass seine auf Rang 13 notierte Elf (sechs Punkte) beim vier Punkte und vier Ränge besser positionierten Gastgeber „fast schon gewinnen müssen“, um den Anschluss ans Mittelfeld nicht zu verlieren. Die SG Hüffelsheim/Niederhausen kann auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken. 1999/2000 gab sie ein Intermezzo in der Verbandliga, zwischen 2001 und 2008 fand sich die Mannschaft im Fahrstuhl zwischen Bezirks- und Landesliga wieder. Seither hat sich die SG in der Landesliga etabliert. 2012 scheiterte die Elf in der Relegation am VfL Neustadt, im Vorjahr lief das Team hinter den Aufsteigern FK Pirmasens II und TuS Rüssingen als Dritter ins Ziel. Sieben der zehn Vergleiche mit Hüffelsheim hat der SVN in den Sand gesetzt, wobei die letzten beiden Auftritte der Blauen in Hüffelsheim denkbar knapp mit 1:2 und 0:1 verloren gingen. (meg)

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