Kusel/Kaiserslautern Corona-Task-Force für den gesamten Rettungsdienstbereich Kaiserslautern gebildet

Eines der potenziellen Ersatzkrankenhäuser wird in der Sporthalle in Schönenberg-Kübelberg vorbereitet.
Eines der potenziellen Ersatzkrankenhäuser wird in der Sporthalle in Schönenberg-Kübelberg vorbereitet.

Zur besseren Koordination und Planung der Maßnahmen in der Corona-Krise ist eine Medizinische Task Force für den gesamten Rettungsdienstbereich Kaiserslautern eingerichtet worden. Das teilte Landrat Ralf Leßmeister (CDU) am Wochenende mit. Dieser Task Force gehören die Landkreise Kusel, Donnersbergkreis und Kaiserslautern sowie die Stadt Kaiserslautern an; Vertreter sind jeweils die Landräte und der Oberbürgermeister.

Weiterhin sind die beiden Geschäftsführer des Kaiserslauterer Westpfalz- und des Landstuhler Nardini-Klinikums mit ihren ärztlichen Leitern sowie der stellvertretende Ärztliche Leiter Rettungsdienst, Wolfgang Hoffmann, Teil der Einsatzgruppe. Diese Zusammensetzung sei vor allem deshalb sinnvoll, da über kommunale Grenzen und Zuständigkeiten hinweg eine engere Abstimmung und Vernetzung mit dem vorhandenen Klinik-Netzwerk und den verschiedenen Standorten möglich sei, sagt Leßmeister.

Geplant sind regelmäßige Telefonkonferenzen, um auf die jeweiligen Corona-Entwicklungen frühzeitig und abgestimmt reagieren zu können. Aktuell sei die Lage in den beiden Krankenhäusern – Westpfalz-Klinikum und Landstuhl – noch unter Kontrolle, hätten die beiden ärztlichen Leitungen betont. In beiden Häusern habe man sich bewusst auf die Corona-Pandemie eingestellt und vor allem durch die Verschiebung planbarer Eingriffe bereits erweiterte Kapazitäten geschaffen.

So sei man in der Lage, auch bei einem kurzfristigen, deutlichen Anstieg von Corona-Patienten vier bis fünf Tage zu überbrücken, sagt der Landrat. Diese Zeit reiche aus, um eventuell erforderliche Hilfskrankenhäuser einzurichten. Der Kreis Kusel bereitet für den Notfall Ersatzkrankenhäuser in den Sporthallen auf dem Kuseler Roßberg sowie in den Schulzentren in Schönenberg-Kübelberg und in Lauterecken vor. Die Kuseler Halle wäre auch wegen ihrer Nähe zum Westpfalz-Klinikum die erste, die im Ernstfall ausgestattet würde.

Der Kreis, in diesem Falle seine Technische Einsatzleitung TEL, sei derzeit bereit, die notwendigen Materialien für die Ersatzkrankenhäuser zu ordern, darunter 324 Betten, je 108 für jede Sporthalle. Unter anderem habe man ein Ersuchen an die Bundeswehr gerichtet, sagte Kreisfeuerwehrinspekteur Norbert Braun. Sobald man die Zusagen habe und die Betten geliefert sind, werden diese an Ort und Stelle für den Ernstfall gelagert, „von dem wir hoffen, dass er nicht eintritt“ (Braun).

Landrat Otto Rubly betonte erneut, es sei eine reine Vorsichtsmaßnahme für den Fall, dass es sehr viele Erkrankte gebe, die Pflege brauchten und das Westpfalz-Klinikum nicht mehr ausreiche. „Wenn wir aber jetzt nicht alles in die Wege leiten, dann stehen wir am Ende ohne Betten da“, betonte Rubly. Denn anders als bei sonstigen Notfällen, die lokal begrenzt seien, weshalb man schnell alles Erforderliche von woanders herbekommen könne, handele es sich hier um eine Pandemie – das heiße: Der Kreis Kusel stehe dann mit seinen Anforderungen in Konkurrenz mit allen anderen Regionen, die Betten und weiteres Material bräuchten.

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