Föckelberg Als die Kutsche über den Sportplatz fuhr: SV Föckelberg ist 100 Jahre alt
Der Sportverein (SV) Föckelberg hat jüngst sein 100-jähriges Bestehen gefeiert. Zur Zeit der Gründung hatte der Fußball nicht den Stellenwert, den er heute innehat. Aus diesem Grund hatte der Verein in seiner Anfangszeit bis zur vorläufigen Auflösung im Jahr 1939 auch Leichtathletik und Turnen in seinem Portfolio. Doch als der SV Föckelberg 1946 den Neustart nach dem Zweiten Weltkrieg gewagt hatte, bestimmte nur noch König Fußball das Vereinsgeschehen.
In der Anfangszeit herrschte Spielermangel, sodass eine Spielgemeinschaft mit dem SV Neunkirchen eingegangen wurde. Allerdings nur kurz, die Verbindung wurde drei Jahre später wieder gelöst. Rüdiger Weigel, der die SV-Chronik zum Jubiläum mit erstellt hat, ist sehr stolz, dass der Verein fast 200 Mitglieder zählt, „in einem Dorf, das nicht einmal 400 Einwohner hat“. Auch dass die erste Mannschaft seit ihrem Bestehen fast immer in der B-Klasse beziehungsweise Kreisliga spielte, sei ein Erfolg, sagt Weigel.
Drei Meisterschaften gefeiert
Die Bilanz des Sportvereins der vergangenen 100 Jahre drückt sich in drei Meisterschaften in den Jahren 1951/52, 1968/69 und 1981/1982 aus. In der Saison 2009/2010 stieg der SV Föckelberg als Tabellenzweiter in die Bezirksklasse auf, konnte sich dort aber nicht halten. Wegen der schlechten personellen Lage ging der SV ab der Saison 2013/14 eine Spielgemeinschaft mit der TSG Bosenbach ein. Seither werden pro Saison neun Heimspiele in Föckelberg und sechs auf dem Bosenbacher Sportplatz ausgetragen. Vergangene Saison belegte die erste Garnitur der SG Föckelberg/Bosenbach den neunten Platz in der B-Klasse.
Die Geschichte des Vereins war auch durch die Mühen geprägt, eine geeignete Sportstätte zu schaffen. Mitten über den ersten Fußballplatz verlief die einzige Straße zum Potzberg. Das führte zu lustigen Begebenheiten. In den 1950er Jahren musste der Schiedsrichter schon mal eine Begegnung unterbrechen, da ein Pferdefuhrwerk über den Platz fuhr, um den Potzbergturm zu erreichen. Der Zustand änderte sich 1958, als der Sportplatz einige Meter verlegt wurde. Die Anlage erhielt 1963 eine Umkleidekabine und 1971 ein Sportheim, das neun Jahre später erweitert wurde.
FCK-Reserve weiht Rasenplatz ein
1986 gestaltete der Verein den Platz neu. Mit dem engen Raum des Sportheims war man nicht zufrieden. Vor knapp zwei Jahrzehnten wurden die Schiedsrichterkabine, der Umkleideraum für die Gästeteams und zudem die Überdachung eines Vorplatzes geschaffen. Im Mai 2005 verwandelte der Sportverein seinen Hartplatz binnen zwei Wochen in einen Rasenplatz, auf dem im Winter 2006 die erste Partie ausgetragen wurde. Ein besonderes Spiel: Bei der Einweihung traten die FCK-Amateure gegen eine Auswahl der umliegenden Vereine an. Aus der roten Erde des ehemaligen Hartplatzes wurde übrigens ein Trainingsfeld errichtet. Vor fünf Jahren wurde zudem ein Kinderspielplatz angelegt. Da in Rasen bewässert werden muss, wurden die hinter dem Sportheim vergrabenen Wassertanks immer wieder erweitert. Heute hat der Wasserspeicher eine Kapazität von 80.000 Litern.