Kusel Schlechte Straßen, steile Hänge

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Zahlreiche Leser sind dem Aufruf gefolgt und haben die schlechtesten Straßen im Kreis Kusel benannt. Dieses Mal geht’s unter anderem um die Straßen im Oberalber Mayweilerhof, die Lautertalstraße in Lauterecken und die K 34 zwischen Föckelberg und Neunkirchen.

Wie schon im ersten Artikel zur RHEINPFALZ-Aktion (erschienen am Montag), haben wir auf Anregung der Leser wieder bei den zuständigen Ansprechpartnern nachgehakt, ob eine Verbesserung der jeweiligen Situation absehbar ist. Den Anfang macht wohl eine der schlimmsten Ortsdurchfahrten im Landkreis: Wer selbst einmal durch den kleinen Ort Mayweilerhof (Gemeinde Oberalben) gefahren ist, den verwundert es nicht, dass die Kreisstraße 22, die durch die Gemeinde verläuft, in die Reihe der schlechtesten Straßen aufgenommen wurde. Die Ortsdurchfahrt gilt schon seit vielen Jahren als Sanierungsfall. Dass ihr Ausbau immer wieder angekündigt, aber bislang nicht vollzogen wurde, lag in erster Linie daran, dass die Verbandsgemeinde Kusel unter anderem Probleme mit der Oberflächenentwässerung hatte. Inzwischen sei ihm von der Verbandsgemeinde signalisiert worden, dass sie die Probleme im Griff habe und der Ausbau bald beginnen könne, sagte Landrat Winfried Hirschberger der RHEINPFALZ. Für 2016 steht der Kreisanteil von gut einer halben Million Euro im Investitionsprogramm. Er rechnet jedoch zaghaft damit, dass bereits Ende dieses Jahres mit dem Ausbau begonnen werden könnte. RHEINPFALZ-Leser Gerhard Ratka beschrieb in einem selbst verfassten Gedicht die Verhältnisse auf der K 34 zwischen Föckelberg und Neunkirchen. Wegen dieser Straße hat sich auch Föckelbergs Ortsbürgermeister Henning Pallmann gemeldet. Besonders ein Vorfall auf dieser Strecke ist ihm in Erinnerung geblieben: „Vor kurzem musste dort ein Schulbus aufgrund von Gegenverkehr nach rechts ausweichen und ist daraufhin in den Graben geraten und beinahe umgekippt“, sagt Pallmann: „Wäre das auf der anderen Straßenseite passiert, hätte das sehr schlimme Folgen haben können – denn dort geht es eine steile Böschung hinab.“ Auch Richard Lutz, Leiter des Landesbetriebes Mobilität (LBM) in Kaiserslautern, kennt die Lage dort und macht Hoffnung auf Besserung: „Wir haben vom Landkreis bereits den Planungsauftrag erhalten und sind auch schon dran. Dort ist definitiv mehr zu machen als nur eine neue Fahrbahndecke. Vor allem soll die Straße dort auch breiter werden. Wir wollen das Planungsverfahren noch in diesem Jahr abschließen. Dann muss das Baurechtsverfahren angegangen, und anschließend die Finanzierung geklärt werden.“ Der LBM hofft, dass man die Generalsanierung dort in „naher Zukunft“ angehen kann. Ingrid Pumpat aus Hausweiler nannte auf den RHEINPFALZ-Aufruf hin die dortige Ortsdurchfahrt. Die K 37, die durch den Ort verläuft, sei in einem sehr schlimmen Zustand. LBM-Chef Lutz: „Diese Maßnahme ist bereits länger in der Planung. Eines der Probleme sind die vielen Stütz-, beziehungsweise Trockenmauern. Die Standsicherheit einiger Gebäude wird zur Zeit noch überprüft. Die Abstimmungen laufen aber bereits, so dass wir uns bald daran machen können die Finanzierung auf den Weg zu bringen.“ RHEINPFALZ-Leser Christian Nickel hat via Facebook über die marode Bergstraße in Wolfstein informiert. Stadtbürgermeister Herwart Dilly erläutert die laufenden Maßnahmen zur Verbesserung der Situation: „Neben der Bergstraße gibt es noch weitere Straßen in der Stadt Wolfstein, die stark sanierungsbedürftig sind. Darunter die Straßen ,Am Eisenknopf’, ,In den Steinwiesen’ und ,In der Hohl’ – wobei die beiden letztgenannten abschnittsweise sogar noch dringender sanierungsbedürftig wären als die Bergstraße. Für die Bergstraße hat eine Überprüfung ergeben, dass sie bereits 55 Jahre alt, und der Unterbau nach heutigen Gesichtspunkten so nicht tragfähig ist. Zudem sind die Wasserleitungen dort ebenfalls schlecht und müssten erneuert werden. Daher wäre ein kompletter Neuaufbau nötig. Da es sich dabei allerdings um eine reine Anwohnerstraße handelt, müssten die Bürger an den Sanierungskosten beteiligt werden. Derzeit werden Finanzierungskonzepte geprüft, die eine Sanierung ermöglichen, ohne die Bürger finanziell zu stark zu belasten.“ Die Lautertalstraße in Lauterecken wurde ebenfalls über die Facebook-Seite der Redaktion gemeldet. Stadtbürgermeister Heinrich Steinhauer kennt das Problem und stellt Besserung in Aussicht: „Die Lautertalstraße soll gemeinsam mit der Kreisstraße 39, die von Kaiserslautern kommend über Lauterecken nach Cronenberg führt, saniert werden.“ Der genaue Zeitplan hänge allerdings von der Finanzierung ab. Das bestätigt auch Richard Lutz vom LBM: „Die Planung läuft und ist auch bereits relativ weit fortgeschritten. Die Finanzierung der Maßnahme wird auf den Weg gebracht, sobald die baurechtlichen Voraussetzungen geschaffen sind – und daran arbeiten wir gerade.“ RHEINPFALZ-Leser Ingo Schneider aus Jettenbach bezeichnete die Kreisstraße 47 von Kreimbach-Kaulbach in Richtung Morbach (Kreis Kaiserslautern) als „die Nummer eins der kaputten Straßen“ im Landkreis. Der schlechte Zustand dieser Straße ist auch Lutz bekannt, der gute Nachrichten zu vermelden hat: „Die Ausschreibung für diese Maßnahme ist derzeit in Arbeit. Die Finanzierung ist in beiden betroffenen Landkreisen bereits sichergestellt, so dass im Sommer mit den Arbeiten begonnen werden soll.“ Mit der Fertigstellung rechnet Lutz spätestens 2016. Michael Molter machte seinem Ärger über die erst vor sieben Jahren sanierte Krämelstraße (L 369) in Eßweiler Luft. Dort würden bereits jetzt neue Risse in der Asphaltdecke auftreten. Zudem gebe es einzelne Steine im Bürgersteig, die schadhaft seien, aber nicht ausgewechselt würden. „Diese Straße ist bereits seit Jahren eines unserer Sorgenkinder“, bestätigt Lutz. Aber auch wenn man sich beim LBM des schlechten Zustandes bewusst sei, gebe es derzeit bedauerlicherweise noch keine Finanzierungsperspektive. Kerstin Distler bemängelt den Zustand der L 373 von Homberg in Richtung der B 270. Diese Straße sei auch im Bereich zwischen Homberg und Kirrweiler ziemlich kaputt. „Das ist ein sehr langer Abschnitt, dessen Zustand ich selbst nur zu gut kenne“, sagt Lutz. „Es wäre mehr als wünschenswert, dort eine Generalsanierung hinzubekommen. Derzeit können wir aber leider nur mit Hilfe der Straßenmeisterei Ausbesserungsarbeiten vornehmen“, erläutert der Fachmann. (wop/dbu)

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