Kusel Rund um die Messe alle Zimmer lange vorher ausgebucht

Über 120 Markthändler säumen während der Kuseler Herbstmesse die Straßen. Dazu kommen zwei Dutzend Schausteller auf der Marktwiese und dem Kochschen Markt. Wer nicht im Wohnwagen nächtigt, braucht ein Zimmer. Die Hoteliers spüren das an der Nachfrage. Nicht überraschend ist diese vor allem in der näheren Umgebung groß. Fast 150 Schausteller und Händler schlagen während der 90. Herbstmesse von Freitag bis Dienstag in der Kreisstadt ihre Buden und Fahrgeschäfte auf. Einige kommen aus der Stadt und dem Landkreis Kusel, die meisten aus dem Saarland und der restlichen Pfalz. Einige Unternehmen sind aber auch in Duisburg, Erlangen, Stuttgart oder Karlsruhe registriert. Für die Wohnwagen bietet die Stadt Mietstellplätze etwa auf dem Parkplatz an der Gartenstraße und beim Zoar-Gelände an. Auch Privatleute mit passendem Grundstück vermieten nach Angaben von Marktmeister Christian Buch ihre Fläche für die Schausteller. „Die meisten unserer Händler kommen jedes Jahr. Da gibt es Stammbelegungen der Parkplätze“, sagt Buch. „Das läuft unproblematisch.“ Neu ist, dass der Parkplatz hinter der Kreisverwaltung nicht mehr als provisorischer Campingplatz genutzt werden kann. Die Fläche ist Teil des Notfall- und Evakuierungsplanes, sie muss für Rettungsfälle freigehalten werden. Stammgäste bestimmen auch das Geschehen in den Hotels. „Wir sind ein Jahr im Voraus ausgebucht“, erzählt Daniela Saar, Geschäftsführerin im gleichnamigen 15-Zimmer-Hotel garni in der Innenstadt, das direkt am Messegeschehen liegt. „Die Zeltbetreiber und Standleute sind Stammgäste. Sie übernachten jedes Jahr bei uns.“ Die Anreise erfolgt am Donnerstag oder Freitag, die Abreise am Dienstag oder Mittwoch. Auch im Hotel Burgblick in Thallichtenberg und im Blaubacher Hotel Reweschnier reisen jährlich zur Messe einige Stammgäste an. Auch kurzfristige Nachfragen gibt es nach Angaben von Burgblick-Inhaber Jochen Eder. „Da müssen die Schausteller dann Glück haben“, sagt er. Im Hotel Reweschnier sind nach Angaben von Geschäftsführer und Koch Jürgen Clos zwischen sieben und zehn Zimmer jedes Jahr zur Messezeit von Stammgästen belegt. Für sie stellt er sich auch nach Küchenschluss noch einmal an den Herd. „Die Händler machen gegen zehn, halb elf Feierabend“, erläutert er. „Dann müssen die ja auch noch etwas zu essen bekommen, wenn sie dann bei uns ankommen.“ Dass die Küche im Haus in Familienhand liege, erleichtere diesen Sonderservice natürlich, räumt Clos ein. „Wenn ich extra Personal bezahlen müsste, wäre es nicht so einfach.“ Wie stark die Hotels und Pensionen von der Kuseler Herbstmesse profitieren, hängt, nicht überraschend, von der Entfernung der Häuser zum Marktgeschehen ab. Das Ulmeter Waldhotel Felschbachhof etwa hält kein Extra-Zimmerkontingent frei. Die Messe sorge immer mal wieder für Nachfrage, kollidiere aber auch mit den Wochenend-Pauschalen und dem Tagungsbetrieb des Hauses. Nur kurzfristige Nachfrage meldet auch das Bosenbacher Hotel Westrich auf Anfrage der RHEINPFALZ. (kgi)

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