Kusel Rasanter Start für junge Chefin

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ALTENGLAN. Gut zwei Wochen nach Eröffnung sind im Altenglaner „Haus im Glantal“ schon 26 Zimmer belegt. So schnell geht’s selten – ein richtig guter Start also für Einrichtungs- und Pflegedienstleiterin Mona Eisenhut. Für die 25-Jährige ist es die erste Stelle mit Leitungsfunktion. „Es ist das, was ich wollte“, sagt sie, „ich dachte nur nicht, dass es so schnell geht.“

Schon als Jugendliche war für Mona Eisenhut klar, dass sie im sozialen Bereich arbeiten möchte: Nach dem Realschulabschluss machte sie eine Ausbildung zur Krankenschwester, nahm eine Stelle an der Uni-Klinik in Mainz an. Die Arbeitsbedingungen im Krankenhaus „werden aber immer schlechter“, befindet sie – daher kehrte sie der einen Landeshauptstadt den Rücken, um in der anderen etwas Neues zu beginnen: ein Pflegemanagement-Studium an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Saarbrücken. Nach ihrem Abschluss heuerte sie im Oktober 2014 beim Saarländischen Schwesternverband an, dem Träger der neuen Pflegeeinrichtung in Altenglan. Ursprünglich hatte sich Mona Eisenhut dort für eine Anstellung im „Haus Göttschied“ in Idar-Oberstein beworben. Beim Schwesternverband aber machte man die junge Frau aus Berglangenbach (Kreis Birkenfeld) als mögliche Leiterin fürs „Haus im Glantal“ aus – erst wenige Monate zuvor hatte sich der Verband mit Sitz in Ottweiler dazu entschlossen, die Pflegeeinrichtung zu betreiben, nachdem der ursprünglich vorgesehene Betreiber abgesprungen war (Die RHEINPFALZ berichtete ausführlich). Hatte Mona Eisenhut gleich nach der Schulzeit im Rahmen eines Pilotprojekts die Ausbildung zur Krankenschwester ungewöhnlicherweise schon als 16-Jährige beginnen dürfen, so war sie nun „wieder Versuchskaninchen“, wie sie lachend sagt. Und wieder meisterte sie ihre Aufgabe mit Erfolg: Sie war die Erste, die beim Schwesternverband als Trainee eingestellt wurde, um auf eine Leitungsfunktion vorbereitet zu werden. Mittlerweile haben die Ottweilerer mehrere solcher Trainee-Stellen ausgeschrieben. „Es ist sinnvoll, den Führungsnachwuchs selbst auszubilden, statt ihn extern einzukaufen“, befindet Dirk Sellmann, der Marketingleiter beim Schwersternverband. Große Teile ihrer anderthalbjährigen Trainee-Phase absolvierte Mona Eisenhut im Waldmohrer „Haus am Schachenwald“. Dort lernte sie bei Heimleiterin Regina Müller wichtige Abläufe kennen, etwa bei Personalführung, Bestellwesen oder der Organisation des Trägerverbandes. Zudem arbeitete sie bei Andrea Laux mit: Die frühere Waldmohrer Einrichtungsleiterin hat mittlerweile die Regionalleitung beim Schwesternverband übernommen; dort lernte Trainee Eisenhut auch die übrigen Häuser der Region kennen. Ihre neue Aufgabe sei eine große Herausforderung, bereite ihr aber auch richtig viel Spaß, sagt die 25-Jährige. „Gerade in der Anfangszeit liegt sehr viel Organisatorisches an“, schildert sie einen halben Monat nach der Eröffnung. Trotzdem versucht sie, bei Aufnahmegesprächen und Besichtigungen mit dabei zu sein. Als wichtige Aufgabe sieht sie es zudem an, das neu zusammengestellte Team zu entwickeln. Und das funktioniere bislang auch richtig gut. Gibt es da als so junge Chefin keine Akzeptanzprobleme? „Nein, bislang überhaupt nicht“, sagt Mona Eisenhut, „es ist doch für mich sogar sehr hilfreich, erfahrene Mitarbeiter zu haben, die ihre Erfahrungen mit einbringen.“ Schon in jungen Jahren hat die neue Einrichtungsleiterin gelernt, dass es bei all der Verantwortung auch abzuschalten gilt. Denn natürlich klingelt das Telefon auch immer mal wieder außerhalb der Arbeitszeit. Wenn Mona Eisenhut mal nicht erreichbar ist, dann entspannt sie zumeist beim Joggen oder bei Ausritten mit ihrem Pferd. (tmü)

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