Kusel MEHR KOKOLORES: Bretterverschlag wird Kletterwand

Die Fassadenverkleidung im Schlosshof in Lauterecken wurde heftig kritisiert. Bürgermeister Heinrich Steinhauer hält die Kritik nicht für berechtigt, denn die Holzwand biete ungeahnte Möglichkeiten. Steinhauer ist der Ansicht, dass sich die Wand ideal als Kletterwand gestalten lässt. „Die notwendigen Klettergriffe oder Haken für die Seile lassen sich sehr einfach befestigen, man braucht nur noch Löcher zu bohren“, meint er. Das könnten die Stadträte selbst machen, denn Anleitungen für den Bau einer Kletterwand gibt es im Internet. Damit bei Stürzen keine Verletzungen zu befürchten sind, sollte man die Wand sichern mit einer Hochsprungmatte, wie man sie in jeder Größe und Stärke kaufen kann. „Mit der Kletterwand haben wir ein Freizeitangebot, das es im Kreis Kusel noch nicht gibt“, freut sich der Bürgermeister. Noch kreativer ist der Vorschlag des ersten Beigeordneten Günter Lüers. „Bei dem Turm handelt es sich um einen mittelalterlichen Wehrbau. Er bietet sich an, um hier Schülern die Belagerung und Eroberung einer Burg zu demonstrieren“, erklärt er. Dadurch könne Geschichte als „Live-Rollenspiel“ an einem originalen historischen Gebäude erlebt werden. Lüers schlägt als Unterrichtsprojekt für die Mittelstufe vor: „Die Schüler informieren sich anhand von Quellen und Bildern, wie eine solche Belagerung erfolgte, und basteln dann Sturm- oder Strickleitern. Mit ihrer Hilfe versucht die eine Hälfte der Klasse, die Wand zu überwinden, während die anderen Schüler von den Fenstern aus den Angriff abwehren.“ Auf gefährliche Waffen wird man verzichten müssen, aber mit Wasser befüllten Luftballons („Wasserbomben“) könnte man die Burg verteidigen. Einig sind sich Steinhauer und Lüers: „Das wird ein touristischer Magnet für unsere Stadt, der die Draisinentouren und das Kettensägenmuseum sinnvoll ergänzt.“

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