Kusel Landrat hält am Glanrind fest

Die Finanzierung des 1,7 Millionen Euro teuren Rad- und Gehwegs im Reichenbachtal zwischen Oberstaufenbach und Altenglan steht. Der Kreisauschuss bewilligte einen Zuschuss in Höhe 170.000 Euro für die beteiligten Orte. Landrat Winfried Hirschberger sprach sich erneut für eine spätere Beweidung des Tals durch Glanrinder aus.

Der Reichenbachtalradweg gilt als einer der wichtigsten Lückenschlüsse im Radwegenetz zwischen Kaiserslautern und der Glan-Blies-Strecke. Seit 2008 laufen die Planungen mit dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) und dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR). Die Gesamtkosten belaufen sich auf 1,7 Millionen Euro. So teuer wird die Trasse vor allem , weil mehrere Brücken über den Reichenbach gebaut werden müssen. Der Millionenbetrag verteilt sich auf mehrere Töpfe. 600.000 Euro trägt der LBM, 300.000 das DLR, 560.000 kommen als Zuschuss vom Land. 240.000 Euro müssen die Kommunen aufbringen (Altenglan 50.000, Bosenbach mit dem Ortsteil Friedelhausen 13.000, Nieder- und Oberstaufenbach zusammen 7000 Euro). Wegen der Bedeutung des Radweges schießt der der Kreis die restlichen 170.000 Euro, also zehn Prozent der Gesamtkosten, der VG Altenglan für die Ortsgemeinden zu. 45.000 Euro sind bereits im laufenden Haushalt vorgesehen, die restlichen 125.000 Euro nimmt der Kreis in den Haushaltsplan 2015 auf. Die Entscheidung fiel im Kreisausschuss einstimmig. Auf Anfrage von Hans Harth (FWG) brachte Landrat Hirschberger erneut eine Beweidung des Tals durch Glanrinder für die Zeit nach dem Radwegebau ins Gespräch. Ein solches Naturschutzprojekt war 2011 ins Auge gefasst worden, das Land als Geldgeber hat sich nach Aussage des DLR aber für ein Projekt in Kooperation mit dem Naturschutzbund (Nabu) mit robusteren Nutzrindern und Ponys ausgesprochen (wir berichteten zuletzt am 25. Januar). Hirschberger betonte nun, dass es seiner Kenntnis nach nicht sicher sei, ob nicht doch Glanrinder genutzt werden könnten. „Da laufen Gespräche.“ Der Landkreis setze nach wie vor auf Glanvieh – nicht, weil er das Nabu-Projekt für schlecht halte, sondern weil es im Herzen der Region, die das Glanvieh hervorgebracht habe, die passendere Rasse sei. Unstrittig ist, dass nur eine halboffene Beweidung des Tals kostengünstig und dauerhaft verhindern kann, dass der Wald das aus Naturschutzsicht wertvolle Grünland am Bach zwischen Bosenbach und Altenglan erobert. Eine mechanische Entbuschung ist nur im direkten Anschluss an den Radwegebau vorgesehen. Als Ausgleichsmaßnahmen für die Umwelteingriffe werden dann auch Laichgewässer für Amphibien anlegt, die teils verrohrten Zuflüsse renaturiert und einzelne Gräben angestaut. Will Junk, Projektleiter beim DLR, sagte zu Hirschbergers Äußerung auf RHEINPFALZ-Anfrage: „Das möchte ich noch nicht kommentieren.“ (kgi)

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