Kusel Höhere Brücke bauen

Trotz der Spekulationen über die künftige Nutzung der freiwerdenden Kuseler Bundeswehrkaserne durch US-Militär oder als Flüchtlingsunterkunft werden die Arbeiten für eine Vermarktung der Liegenschaft weiter entwickelt. Das machte Kusels Stadtbürgermeisterin Ulrike Nagel gestern Vormittag während einer Zusammenkunft des Wirtschaftsbeirates des Landkreises im Casino von KOB in Wolfstein deutlich.

Wie mehrmals berichtet, wird das Kasernengelände zum 31. März nächsten Jahres von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) übernommen. Die Grundvorstellungen, wie es mit dem militärischen Areal weitergehen soll, seien mit der Verbandsgemeinde Kusel und dem Landkreis abgestimmt, sagte Nagel. Neben der Kaserne sei eventuell auch die Übernahme eines Teils des Standortübungsplatzes ins Auge gefasst. Mittlerweile sei auch der Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan gefasst sowie eine Veränderungssperre erlassen, um sich die Planungshoheit zu sichern, informierte Nagel das Gremium. Ein Gutachter sei beauftragt, um den Wert der Liegenschaft zu ermitteln. Die Arbeiten an einer Studie über konkrete Nutzungsmöglichkeiten würden fortgesetzt, ungeachtet der derzeitigen Spekulationen über eine künftige Nutzung durch US-Streitkräfte oder durch Flüchtlinge. Man könne sich nicht auf derartige Spekulationen verlassen. Gesicherte Erkenntnisse über eine angebliche Übernahme der Kaserne durch US-Militär lägen nicht vor, sagte Nagel. Was die Aufnahme von Flüchtlingen angehe, sei Kusel lediglich einer von fünf Standorten. „Ich habe nicht das Gefühl, dass wir da erste Priorität genießen“, betonte die Stadtbürgermeisterin. Um die Kaserne verkehrstechnisch angemessen erschließen zu können, stellte der Leiter des Landesbetriebs Mobilität in Kaiserslautern, Richard Lutz, ein Konzept vor, das mit Landkreis und Stadt erarbeitet wurde. Als Nadelöhr stellt sich momentan die Brücke des Fritz-Wunderlich-Radweges dar, deren Durchfahrtshöhe lediglich 4,05 Meter betrage, Minimum seien heute 4,50 Meter plus eine Reserve. Das Konzept sieht laut Lutz vor, mittels einer aufgesetzten Stahlkonstruktion die erforderliche Durchfahrtshöhe zu erreichen. Außerdem soll auch die Durchfahrt verbreitert werden. Landrat Winfried Hirschberger kündigte an, diese Lösung in das Ausbauprogramm des Landkreises für das Jahr 2015 aufzunehmen. Das Konzept sieht außerdem vor, die Kreuzung an der B 420 im Bereich Forstamt, Zoar und Gymnasium etwas umzugestalten und eine neue Ampelanlage zu installieren, damit ein geregelter Verkehrsfluss auch aus Richtung Kaserne gewährleistet ist. Was die Nutzung der Bundeswehrstraße nach Baumholder angeht, zeigte sich Ulrike Nagel nach jüngsten Gesprächen zuversichtlich, eine Freigabe für eine zivile Nutzung zu erhalten. Das Erschließungskonzept sieht am Mayweilerhof eine abknickende Zufahrt der Kreisstraße 22 aus Richtung Ulmet an die Bundeswehrstraße vor, eventuell auch eine Anbindung der K 23 in Höhe der Schießanlage. Eine Verbreiterung der K 22 von Mayweilerhof nach Ulmet kann laut Lutz durch befestigte Bankette erfolgen. Zu Beginn der Sitzung informierte der neue KOB-Geschäftsführer Philipp Stradtmann über die künftige Ausrichtung des Unternehmens, wozu eine Ausweitung des USA- und Asien-Geschäftes gehöre. Auch in das Kanalsanierungssystem Brawoliner werde weiter investiert. Darüber hinaus werde man sich stärker auf ertragsstarke Artikel konzentrieren. KOB werde innerhalb des Hartmann-Konzerns weiterhin als eigenständiges Unternehmen angesehen, versicherte Stradtmann. Damit das so bleibt, sei eine angemessene Kapitalverzinsung allerdings Voraussetzung. Für 2014 geht Stradtmann von einer Umsatzstabilisierung aus. Am Jahresende werde der Umsatz etwa dem des Vorjahres entsprechen. Eine Verbesserung werde es beim Betriebsergebnis geben. Anfang 2015 wird die Europäische Fachhochschule Brühl für den Landkreis eine Standortuntersuchung zu Gewerbeflächen, deren Erweiterungs- und Vermarktungschancen starten, die Markus Hehn vorstellte. Helge Stolz aus Odenbach informierte über Internet- und Datensicherheit für Firmen. (dgg)

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