Kusel Fast überall Ganztagsbetreuung

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In den Kindergärten im Landkreis halten sich Ganztags- und Teilzeitbetreuungsplätze in etwa die Waage. Dies geht aus dem Kita-Bedarfsplan hervor, dem der Kreisjugendhilfeausschuss am Mittwochnachmittag einmütig zustimmte.

Fast alle der 45 Kindergärten im Landkreis (28 davon sind in kommunaler Trägerschaft) bieten eine Ganztagsbetreuung an. Von den insgesamt 2611 Kita- und Kindergartenplätzen kreisweit sind aktuell 1272 Ganztagsplätze, das entspricht knapp 49 Prozent. 2014 waren es noch 1212 Plätze und 899 im Jahr 2010. Nachdem auch in Dennweiler-Frohnbach und Rothselberg Ganztagsplätze geschaffen wurden, müssen Eltern nach Verwaltungsangaben nur noch in Hinzweiler, Neunkirchen und – noch bis Jahresende – in Bosenbach mit Teilzeitbetreuung vorlieb nehmen. 618 Plätze gibt es für zweijährige Kinder. Für drei von vier Kleinkindern im Landkreis würden Plätze vorgehalten, hieß es im Jugendhilfeausschuss am Mittwochnachmittag. Diese Quote entspreche etwa der Nachfrage der Eltern. Diese haben in Rheinland-Pfalz einen Rechtsanspruch auf die Betreuung von Kindern ab zwei Jahren. Allerdings besteht keine Pflicht, Kinder in eine Kita zu geben. Das gilt auch für asylbegehrende und asylberechtigte Familien. Nach Verwaltungsangaben wohnen aktuell 41 Flüchtlingskinder im Alter zwischen zwei und sechs Jahren im Landkreis. 29 davon sind in Kindergärten angemeldet. Der Bedarfsplan ist flexibel, er wird im laufenden Kindergartenjahr weiter an Veränderungen der Nachfrage angepasst werden. Beispielsweise in Matzenbach und Nanzdietschweiler wurde bereits aufgestockt, Gespräche mit Trägern laufen etwa in Kusel, Brücken, Schönenberg-Kübelberg und Waldmohr. In diesen Orten könnten sich die mit Stichtag 1. September geplanten Kapazitäten als zu knapp kalkuliert erweisen. In Kusel, wenn der nicht nur Kindern aus der Stadt offen stehende integrierte Kindergarten der Lebenshilfe zusätzliche Anmeldungen bekommt, und im südlichen Kreis durch weitere Zuzüge von Familien. Weil im benachbarten Saarland die Betreuung der Kleinkinder nicht kostenlos sei, seien die nahe an der Landesgrenze und dem Wirtschaftsraum Homburg mit seinen Arbeitsplätzen gelegenen Gemeinden als Wohnsitz zunehmend interessant geworden, schilderte die zuständige Dezernentin Ulrike Nagel im Ausschuss ihren Eindruck. Und meinte: „Das ist ein klarer Standortvorteil für uns.“ (kgi)

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