Kusel Die Weichen auf Zukunft stellen

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Redaktion vor Ort: Um den Ort attraktiver zu machen, wird in Pfeffelbach an vielen Projekten gearbeitet. Unter anderem werden derzeit ein Spielplatzwanderweg eingerichtet und der Bauhof in einem Pilotprojekt mit der Haussteuerung „SmartHome“ ausgerüstet.

Pfeffelbach. Pfeffelbach ist weit über die Kreisgrenzen bekannt. Einmal im Jahr ist die 950-Einwohner-Gemeinde Ziel von Tausenden Musikfans, die beim Pfeffelbach-Open-Air über mehrere Tage in Feierlaune sind. Eine Veranstaltung, die nur mit der Hilfe zahlreicher Einwohner und Vereine gestemmt werden kann. „Wir sind ein Ort, in dem die Gemeinschaft im Vordergrund steht“, sagt Ortsbürgermeister Frank Aulenbacher, der seit 2009 im Amt ist. Ein Beispiel: Um eine Infrastruktur für die Vereinsgemeinschaft zu schaffen, zum Beispiel Tische und Bänke, wurde ein Weihnachtsmarkt organisiert. Aber auch bei Großprojekten versucht man, wie in vielen anderen Gemeinden auch, durch Eigenleistung Geld zu sparen. Für den Umbau der Mehrzweckhalle – diese wurde um ein Stuhllager ergänzt – lag ein Angebot über 600.000 Euro vor. Letztlich wurde das Projekt für 45.000 Euro umgesetzt. Aulenbachers Ziel ist, den Ort zukunftsorientiert aufzustellen, um Pfeffelbach für Fremde und Bewohner attraktiver zu machen. „Es gibt viele Themen, bei denen wir mittendrin sind“, sagt der Ortsbürgermeister. So soll das Gemeindehaus umgebaut werden. Hintergrund ist, dass auch dort ein Stuhllager fehlt. Allerdings holte der Ortsgemeinderat etwas weiter aus. Um Platz für den Bauhof zu schaffen, kaufte die Gemeinde 2012 das Gebäude der ehemaligen Gärtnerei Peters in der Kuseler Straße. „Dort ist ein Lager für den Bauhof eingerichtet.“ Durch diese Maßnahme wurde die Halle des Dorfgemeinschaftshauses frei, die nun künftig der Vereinsgemeinschaft und der freiwilligen Feuerwehr zur Verfügung steht. „Für die Feuerwehr wird dort eine neue Umkleide eingerichtet“, sagt Aulenbacher. Im Gegenzug nutzt die Ortsgemeinde die frühere Umkleide der Feuerwehr als Stuhllager. Der Architekt schätzte die Kosten der Maßnahme auf rund 60.000 Euro. „Wir wollen mit 23.000 bis 24.000 Euro durch sein.“ Mit diesem Projekt geht aber noch ein anderes einher. Pfeffelbach ist Teil eines Pilotprojekts des Energieunternehmens OIE, bei dem der Bauhof mit der intelligenten Haussteuerung „SmartHome“ ausgerüstet wird – im kommunalen Bereich ist das ein Novum. Aulenbacher nutzt dieses System seit einigen Jahren zu Hause. „Der Clou ist, dass verschiedene Dinge miteinander vernetzt werden können“, sagt der technikbegeisterte Ortsbürgermeister und ergänzt: „In dem Projekt sind wir mittendrin.“ Für die Installation in der kommunalen Einrichtung gebe es mehrere Beweggründe. Da ist zunächst der Sicherheitsaspekt. „Der Brandschutz wird über das System gesteuert“, schildert Aulenbacher. Soll heißen: Bricht ein Feuer aus, werden die Rauchmelder aktiviert. Je nach Vernetzung werden dann sofort Feuerwehr und Polizei alarmiert. In der Haussteuerung sei zudem eine Alarmanlage integriert. Weiterhin gehe es bei der Installation des Systems auch um praktische Gründe. Durch die Automatisierung könne beispielsweise die Heizung flexibel an Arbeitszeiten und die jeweilige Witterung angepasst werden. „Wenn die Mitarbeiter im Winter nachts anfangen, soll es auch warm sein.“ Weiterhin wurden bei der Installation die Garagentore des Fuhrparks mit dem Licht gekoppelt. „Werden die Tore geöffnet, schaltet sich das Licht an.“ Langfristiges Ziel der Gemeinde ist, dass „die Gemeindemitarbeiter die Technik mittels Tablet steuern können“. Nach den ersten Erfahrungen sollen sich auch Bürger und andere Ortsgemeinden über das neue System im Bauhof informieren können. „Da kann man zeigen, wie simpel die Technik zu bedienen und wie effektiv sie ist.“ Im Bauhof wurden bereits Kameras als Diebstahlschutz sowie Heizkörperthermostate installiert, Wandsender sollen ebenfalls bald eingebaut werden, sodass das „SmartHome“-System in den kommenden Wochen in Betrieb gehen kann. Bereits vor sechs Jahren wurde die Idee eines Spielplatzwanderweges aus der Taufe gehoben. Am Sportplatz, dem Dorfgemeinschaftshaus und dem Kindergarten sollen – „bis zum Ende der Legislaturperiode 2019 soll das Projekt realisiert sein“ – drei Spielplätze mit jeweils unterschiedlichem Konzept entstehen. Diese werden durch einen Rundweg miteinander verbunden. „Die Idee ist, Eltern und deren Kinder zu einem Spaziergang durch den Ort zu animieren“, aber auch Orte der Kommunikation für Jung und Alt zu schaffen. Bereits abgeschlossen sind die Arbeiten des Bewegungsspielplatzes am Sportplatz, dieses Jahr soll die Erweiterung des Spielplatzes am Kindergarten zum Thema „Wasser und Abenteuer“ angegangen werden, berichtet Aulenbacher. Zudem soll am Dorfgemeinschaftshaus ein weiterer Spielplatz entstehen. Ein Grundstück hat die Ortsgemeinde bereits gekauft. Um dieses Angebot auch für Senioren interessant zu machen, wird aktuell auch der Bau eines Kneippbeckens diskutiert. „Da sind wir in Verhandlungen mit den Stadtwerken Kusel“, sagt der Ortsbürgermeister. (hlr) Info Zur ersten „Redaktion vor Ort“ in diesem Jahr kommen die RHEINPFALZ-Redakteure Barbara Scheifele und Torben Müller am Freitag, 8. April, 15 bis 17 Uhr, ans Dorfgemeinschaftshaus. Sie freuen sich auf viele Besucher und interessante Gespräche. Wie immer gibt es Mineralwasser und Kaffee – und die beliebten RHEINPFALZ-Tassen dürfen mitgenommen werden.

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