Kusel Alles wartet auf den 12. Februar

Stichtag 12. Februar. Dann will der SPD-Ortsverein festlegen, wer ins Rennen um das Amt des Stadtbürgermeisters geht. Vieles deutet auf Jochen Hartloff hin. Doch die Genossen sind schmallippig in dieser Frage. Dabei wird der Ausgang dieser Personalie die gesamte Bewerberlage beeinflussen.

Nach RHEINPFALZ-Informationen werden innerhalb der SPD vor allem drei mögliche Kandidaten für die Nachfolge von Ulrike Nagel gehandelt, die im Mai nicht mehr antritt: Jochen Hartloff, Peter Schmid und – etwas weniger intensiv – Eckart Buchholz. Reden darüber will allerdings keiner vor dem 12. Februar. Hartloff hatte schon früh auf RHEINPFALZ-Anfrage auf die offizielle Verfahrensweise innerhalb der Partei verwiesen, sein Interesse weder bestätigt noch dementiert. Inzwischen scheint vieles auf den bisherigen Stadtbürgermeister hinauszulaufen – auch weil er als einzig halbwegs sichere Variante für die zuletzt bei Wahlen nicht sehr erfolgsverwöhnte SPD gilt, weiter das Oberhaupt in der Kreisstadt zu stellen. Und: Er hat sein Lieblingsamt 2012 nicht freiwillig aufgegeben, sondern er musste zurücktreten, weil er Justizminister wurde. Peter Schmid würde auch gerne. Den früheren Betriebsratsvorsitzenden am Kuseler Krankenhaus reizt es, Verantwortung in Kusel über sein Stadtratsmandat hinaus zu übernehmen. Bei den Genossen wirbt er für sich mit dem Hinweis, dass seine Nominierung ein Zeichen für Erneuerung auf alte Zeiten sei. Ob das aber reicht? Denn Schmid gilt als unbequem, er polarisiert. Die anderen Parteien schauen gebannt darauf, wie die SPD entscheidet. Eckart Steuer (Grüne) galt schon 2014 als Gegenkandidat zu Nagel, trat dann aber nicht an. Grundsätzlich bereit ist er, macht das aber davon abhängig, wen die SPD ins Rennen schickt. Heißt der Kandidat Hartloff, sinken Steuers Chancen; selbst für den Fall, dass ihn die Christdemokraten unterstützen, wie aus CDU-Kreisen als wahrscheinliche Variante verlautet, um Kräfte zu bündeln. Aber: Die Kuseler CDU hat noch nicht ausgeschlossen, einen eigenen Kandidaten ins Rennen zu schicken. Der hieße dann mit hoher Wahrscheinlichkeit Volker Koch. Bis Ende Februar soll diese Frage noch offen bleiben. Möglich ist, dass Grüne und CDU sich bis dahin noch auf ein gemeinsames Vorgehen einigen – oder dass sowohl Steuer als auch Koch antreten, um den vermuteten SPD-Bewerber Hartloff zumindest in eine Stichwahl zu zwingen. Pikant ist eine weitere politische Personalie: Der Erste Beigeordnete und Marktmeister Christian Buch hat sich bekanntlich im vergangenen Jahr mit seinen Kuseler SPD-Kollegen überworfen und ist in den Ortsverein Dennweiler-Frohnbach gewechselt. Das macht ihm eine erneute Stadtratskandidatur auf der Kuseler SPD-Liste nahezu unmöglich. Nach RHEINPFALZ-Informationen hat er daher bei den Freien Wählern angefragt, ob er quasi als Gast bei ihnen kandidieren dürfe – auf Platz vier. Eine Anfrage, die zum jetzigen Zeitpunkt abschlägig beschieden worden ist.

x