Kreis Kaiserslautern „Wir feiern einfach weiter“

Eine Reihe von Veranstaltungen, die sich durchs ganze Jahr zogen: 800 Jahre Weilerbach – das war 2014. „Wir feiern einfach weiter“ scherzt Ortsbürgermeister Horst Bonhagen (SPD) mit Blick aufs kommende Jahr. Finanziell gesehen wird 2015 nicht so rosig ausfallen. Die Gemeinde muss mit weniger Gewerbesteuereinnahmen planen.

Mit Umstrukturierungen bei Firmen nennt Bonhagen die Ursache für den Steuerrückgang. „Wir sind froh, wenn Arbeitsplätze erhalten bleiben.“ In der Haushaltsplanung komme Weilerbach so wieder auf den Stand von vor einigen Jahren zurück, könne an Einnahmen zwischen 1,5 bis 1,8 Millionen Euro einkalkulieren. In der jüngsten Vergangenheit hatte es mit drei und vier Millionen Euro Spitzenergebnisse gegeben. Die Finanzsituation werde sich weiterhin solide darstellen. Auch wenn die doppische Buchführung das nicht offenbare, murrt Bonhagen. Kommunen mit Unternehmen gleichzustellen, macht für ihn wenig Sinn. „Ich kann keine Straßen verkaufen.“ Ein finanzielles Polster wird Weilerbach der Verkauf von Bauplätzen bringen. Die Nachfrage nach Wohnraum ist in der Gemeinde ungebrochen und wird auch in den kommenden Jahren – mit Blick auf den Neubau des US-Hospitals – kaum nachlassen. Richtung Hirschhorn, im Neubaugebiet „Schönweiler“, gibt es 90 Bauplätze. Die Gemeinde hat hier Bauplätze, die zum Teil 900 Quadratmeter groß sind. Bei einem Quadratmeterpreis von 150 Euro wären dies Verkaufserlöse von 135.000 Euro pro Platz. 2015 kommt auch die Internetversorgung in den Straßen „Im Schönweiler“, „Mühlweg“, „Bruchweg“ und „Brunnenhübel“. Die Bahntrasse der Bachbahn soll bis Rodenbach zum Radweg ausgebaut werden. Dazu muss laut Bonhagen die Trasse zunächst gekauft werden. Über die Preisvorstellungen der Bahn gibt es keine Erkenntnisse. Wie berichtet, war kurz vor Weihnachten die Diskussion um die Entwidmung der stillgelegten Bachbahn beendet worden. Das Mainzer Wirtschaftsministerium hat der Freistellung der stillgelegten Eisenbahnstrecke von Bahnbetriebszwecken zugestimmt. Der Weilerbacher Bürgerbus rollt weiter. 2015 wird das neue Fahrzeug, ein Sprinter, geliefert. Die kostenlose Dorflinie verkehrt täglich auf vier Routen und wird künftig von der Gemeinde in eigener Regie gemeinsam mit dem Bürgerbusverein betrieben. Es bleibt bei dem festen Zuschuss von 5000 Euro. Die Fahrer sind Ehrenamtliche, auf der Strecke liegen das Ärztehaus und die Einkaufszentren ebenso wie die Neubaugebiete, das Altenheim und die Verwaltung. Das Angebot bringt vor allem Älteren Mobilität. Weiter geht es auch mit der initiative „Bürger helfen Bürgern“, die aus einem Workshop zum demografischen Wandel hervorgegangen ist. Bonhagen: „Wir haben etwa 20 Leute, die sich in der Nachbarschaftshilfe engagieren wollen. Wir werden sehen, wie es funktioniert.“ Die Vereine in Weilerbach können weiter mit der Unterstützung der Gemeinde rechnen. 35.000 Euro sind eingeplant. „Dieser Sozialeffekt ist nicht zu ersetzen“, ist der Ortsbürgenmeister überzeugt. Es gibt Zuschüsse für investive Maßnahmen, 25 Prozent der Gesamtkosten werden übernommen. Zudem wird ein zinsloses Darlehen angeboten. Vor allem Vereine, die ein eigenes Heim unterhalten und Jugendarbeit leisten, stehen im Fokus der Förderung. Weiterhin gibt es Förderung für junge Familien, die im Ortskern einen Altbau sanieren wollen. „Jung kauft alt“ setzt zwar keine Millionen in Bewegung, aber wo es passt... Ebenso bleibt es bei der Förderung von Energiesparmaßnahmen an Wohngebäuden. Innerörtliche Dorfentwicklung ist auch in Weilerbach ein Dauerthema. „Wir werden einen Dorferneuerungsplan machen“, so Bonhagen. Planung sei eine Sache, Umsetzung eine andere. Bonhagen: „Dazu braucht es private Investoren, es ist nicht Aufgabe der Gemeinde, Häuser zu kaufen.“ Für die riskante Situation der Fußgänger an der Kreuzung Mackenbacher Straße wird es eine Lösung geben. Der Teilabriss des Eckhauses ist geplant. (dre)

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