Das war 2023 Welche Erfahrungen mit der Nachtabschaltung gemacht wurden

Da waren die Laternen noch an in Frankenstein.
Da waren die Laternen noch an in Frankenstein.

Frankenstein hat schon öfter mit Naturschutzprojekten auf sich aufmerksam gemacht. Was sich der Ort dann aber ab März vorgenommen hatte, war doch noch mal besonders: Nachts bleiben seither die Straßenlampen ausgeschaltet.

Damit will Frankenstein nicht nur Geld sparen, sondern vor allem etwas gegen die Lichtverschmutzung tun. Es brauchte einige Vorbereitungen, die Straßenbeleuchtung musste neu programmiert werden. Dann war es so weit: Zwischen 23.30 Uhr und 5 Uhr blieben die Laternen aus. Im Sommer gab es dann passenderweise eine Veranstaltung zu „Themen der Nacht“.

Ein Dreivierteljahr nach der ersten Abschaltung meint Ortsbürgermeister Eckhard Vogel: „Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass die Reduzierung der Nachtbeleuchtung um fünfeinhalb Stunden der richtige Schritt zu einer umweltverträglicheren Kommune ist.“ Die Resonanz auf diese Entscheidung sei bisher vielfach positiv gewesen, Naturschutzvereine und -verbände machten sogar Werbung dafür, schildert Vogel. Andere Gemeinden interessierten sich dafür, wie es ist, wenn nachts die Lichter ausgehen. Im Oktober berichtete Vogel dem Mölschbacher Ortsbeirat von den Frankensteiner Erfahrungen. „Bürgermeister weiterer Kommunen möchten gegebenenfalls im nächsten Jahr ebensolche Entscheidungen auf den Weg bringen“, stellt er fest.

Nicht alle Einwohner seien mit der nächtlichen Beleuchtungsreduzierung einverstanden. Gewisse subjektive Ängste spielten dabei bestimmt eine Rolle. Aber: „Wir haben bisher weder einen Anstieg der Einbruchskriminalität noch sonstiger Delikte zu verzeichnen.“ Mehr Unfälle habe es auch nicht gegeben. Ein weitaus größerer Teil der Frankensteiner sei für die ausgeschaltete Beleuchtung und sehe mittlerweile immer weniger Probleme darin. Vor kurzem habe ihm eine Bürgerin gestanden, dass sie sich die Nachtabschaltung wesentlich schlimmer vorgestellt habe. Mit einer Stirnlampe könne man ja schließlich auch um Mitternacht noch vor die Tür, aber wer habe schon um diese Zeit draußen wirklich etwas tun, fügte die Dame laut Vogel hinzu.

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