Kreis Kaiserslautern Umgestürzter Baum stoppt den ICE nach Paris

Die Unwetter und starken Regenfälle der vergangenen Tage haben den Feuerwehren im Landkreis auch gestern viel Arbeit bereitet: Bei Hochspeyer bescherte ein vom Sturm gefällter Baum dem ICE nach Paris und seinen 200 Fahrgästen am Vormittag eine Zwangspause. Am Grafenthalerhof schwappten Fische aus einem Weiher auf die Fahrbahn.

Glück im Unglück hatten die Passagiere des ICE: Der Hochgeschwindigkeitszug war kurz nach dem Ortseingang Hochspeyer wegen eines anderen Feuerwehreinsatzes im Bahnhof bereits abgebremst worden. Das stellte sich als glückliche Fügung heraus: Denn kurz darauf krachte ein mächtiger Baum in die Oberleitung der Strecke. Es gab einen Kurzschluss, Flammen loderten auf. Der Fahrverkehr kam zum Erliegen. Durch das bereits gedrosselte Tempo des Zugs brauchte der Lokführer keine Notbremsung vorzunehmen. Er konnte den ICE komplikationslos zum Stehen bringen, ohne die Fahrgäste zu gefährden. Wehrleiter Mike Kansy-Gündel stellte erleichtert fest: „Es hätte alles schlimmer ausgehen können. Wir haben noch einmal Glück gehabt.“ Die Fahrgäste, die alle unverletzt blieben, brauchten allerdings Geduld, denn der ICE blieb drei Stunden auf der Strecke stehen. Die Türen wurden geöffnet, damit der Innenraum gelüftet werden konnte. Für die Reisenden stellte das Personal Getränke zur Verfügung. Bundespolizei und Notfallmanager der Bahn erschienen vor Ort, ebenso Ortsbürgermeister Hans-Norbert Anspach, der sich ein Bild von der Lage machen wollte. Der Bahnbetrieb konnte am Nachmittag wieder aufgenommen werden. Mit einer ganz anderen Situation war die Feuerwehr am Grafenthalerhof zwischen Otterberg und Schneckenhausen konfrontiert: Nach den Regenfällen war einer der Weiher so voll gelaufen, dass Fische auf die Straße schwappten, wie Passanten berichteten. Außerdem drohte ein Dammbruch zwischen den Gewässern. Die heftigen Niederschläge der vergangenen Tage und Nächte hatten die Weiher randvoll laufen lassen. Der Druck auf den Damm hatte dramatisch zugenommen. Passanten, darunter auch ein Feuerwehrmann, schlugen Alarm. Daraufhin rückten 30 Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr der Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg an. Sie brachten mehrere Pumpen in Stellung und begannen damit, das Wasser ins angrenzende Gelände zu leiten. So sorgten die Einsatzkräfte gestern Nachmittag in einem mehrstündigen Einsatz für eine Entschärfung der Lage. Davon konnte sich auch Erste Kreisbeigeordnete Gudrun Heß-Schmidt bei ihrem Besuch vor Ort überzeugen. (rs)

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