Enkenbach-Alsenborn Ukrainischen Kindern wird bei Weihnachtsfeier der Tafel eine Freude bereitet

Konnten bei der Weihnachtsfeier der Enkenbacher Tafel für ein paar Stunden den Krieg in ihrem Heimatland vergessen: Kinder und J
Konnten bei der Weihnachtsfeier der Enkenbacher Tafel für ein paar Stunden den Krieg in ihrem Heimatland vergessen: Kinder und Jugendliche aus der Ukraine.

„Der Nikolaus ist ein weltweit bekannter Mann, wie man hier sieht“, stellt die Erste Kreisbeigeordnete Gudrun Heß-Schmidt (CDU) beim ukrainischen Adventsfest der Tafel im protestantischen Gemeindehaus in Enkenbach am Donnerstag fest. So stehen neben ihr zwei Nikoläuse – der ukrainische und der deutsche.

Was die beiden unterscheidet? Sie stecken beide im gleichen roten Kostüm, jedoch ist Jürgen, der deutsche Nikolaus etwas älter und hat mit seinem Bäuchlein die typische Statur, während seine ukrainische Ausgabe sehr jung und hager daherkommt. Zudem ist der eine am 8. Dezember eigentlich zu spät dran und der andere zu früh, da der Nikolaustag in der Ukraine erst am 19. begangen wird. Diesen und andere Unterschiede bei den Weihnachtsbräuchen erläutern einige ukrainische Jugendliche und Kinder auf Deutsch den gut 50 anwesenden Gästen. Dazu singen die über 20 Mädchen und Jungen auch ein traditionelles Weihnachtslied aus ihrer Heimat. Deutsche Nikolausgedichte werden ebenso selbstsicher von ihnen vorgetragen. Das Gemeindehaus ist an diesem Tag mit einer weihnachtlichen, fröhlichen Aufgeregtheit erfüllt. Organisiert von der Enkenbacher Tafel und der Flüchtlingshilfe, hat das Ehepaar Spangenberger alle Hände voll zu tun, zumal die Erste Vorsitzende der Tafel, Brigitte Schulz, krankheitsbedingt kurzfristig ausfiel. Eine Besucherin, Larissa Langerfeld aus Neuhemsbach, fungiert spontan als Übersetzerin am Kaffeetisch.

Spenden von der Sparkasse und dem Kreis

Dass der Nikolaussack gut gefüllt ist, dafür hat die Kreisverwaltung Kaiserslautern gesorgt – dank eingegangener Spenden von Lotto Rheinland-Pfalz und der Lauterer Sparkasse von insgesamt 1600 Euro für drei Einrichtungen. Petra Brenk, Kreisjugendpflegerin, kommt mit vollbepacktem Auto. Spielzeug und Süßigkeiten werden an die Kinder ausgeteilt. Für deren Eltern gibt es Tüten, gefüllt mit einem Kochrezept und den dafür passenden Zutaten zum Nachkochen: entweder Kartoffelsuppe mit Gemüsepuffer oder Kohlrabi-Kartoffelauflauf mit Würstchen. „Wir haben Ihnen etwas Typisches aus unserem Landkreis mitgebracht,“ erläutert Heß-Schmidt bei der Übergabe. „Wir möchten, dass Sie sich bei uns wohlfühlen und dazu gehört auch das Essen, das bekanntlich Leib und Seele zusammenhält.“

Zurzeit leben 1575 Flüchtlinge im Kreis

Laut der Kreisbeigeordneten läuft die Integration der Flüchtlinge gut, vor allem die der Kinder in den Schulen und Sportvereinen. Zurzeit lebten 1575 Flüchtlinge im Kreis, der überwiegende Teil komme aus der Ukraine. Hier verzeichne man vermehrte Einbürgerungen. Die Beigeordnete appelliert an die anwesende Jugend, die Stabilität dieses „Europäischen Hauses“ zu bewahren. Der 15-jährige Maksym Kuriat ist im April mit seiner Mutter und der kleinen Schwester aus der Ukraine geflüchtet. Gerade in der Weihnachtszeit sei es vor allem für die kleinen Kinder schwer, von ihren Vätern getrennt zu sein. Man telefoniere zwar mit ihnen, aber oftmals sei selbst das mangels Stroms nicht möglich. Umso schöner, dass an diesem Nachmittag das fröhliche Beisammensein mit üppigem Kuchenbuffet und festlicher Dekoration die Kinder für ein paar Stunden den Krieg vergessen lässt.

Wo sind die Unterschiede zwischen dem ukrainischen und dem deutschen Weihnachtsmann? Erste Kreisbeigeordnete Gudrun Heß-Schmidt
Wo sind die Unterschiede zwischen dem ukrainischen und dem deutschen Weihnachtsmann? Erste Kreisbeigeordnete Gudrun Heß-Schmidt ließ sich dies von den ukrainischen Kindern erklären.
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