Weilerbach/Ramstein-Miesenbach Tödlicher Unfall bei Weilerbach: Verfahren vor US-Militärgericht geht im Juni weiter

Das Verfahren findet vor dem US-Militärgericht des Ramsteiner Flugplatzes statt.
Das Verfahren findet vor dem US-Militärgericht des Ramsteiner Flugplatzes statt.

Erst im Juni geht das US-Militärgerichtsverfahren rund um den tragischen Verkehrsunfall auf der Weilerbacher Umgehungsstraße weiter. Einem Obergefreiten der US-Luftwaffe wird die fahrlässige Tötung eines 17-Jährigen Weilerbachers vorgeworfen.

Das eigentliche Verfahren soll nun am 22. Juni beginnen. Vorab gibt es noch weitere Termine: „Am 15. und 16. Juni werden verschiedene Anträge im Vorfeld des Hauptverfahrens gestellt und behandelt“, teilt Kilian Blümlein von der Air Base Ramstein mit, wo der Fall wegen der Bestimmungen des Nato-Truppenstatuts verhandelt wird.

Schon am vergangenen Donnerstag sollte eine Anhörung stattfinden und das eigentliche Verfahren dann am kommenden Montag, 4. Mai beginnen. Dass die Termine nun verschoben wurden, hänge nicht damit zusammen, dass sich neue Fakten ergeben hätten, sagt Blümlein. Vielmehr sei dies eine Folge von Corona und der Gerichtsarbeit, auch der Platzverhältnisse vor Ort. Denn in Ramstein würden Fälle aus ganz Europa verhandelt, wegen der Corona-Reisebeschränkungen hätten beispielsweise in dem ein oder anderen Fall bislang Zeugen nicht einreisen können, heißt es von der Pressestelle.

Der 20-jährige Angeklagte äußerte sich vor Gericht bisher nicht

Seit Anfang März muss sich der Mann, der zum Unfallzeitpunkt 20 Jahre alt war und auf dem Ramsteiner Flugplatz stationiert ist, vor dem Militärgericht verantworten. Zum Auftakt wurde lediglich die Anklage verlesen. Fahrlässige Tötung, rücksichtsloses Verhalten im Straßenverkehr, rücksichtslose Gefährdung anderer in drei Fällen und Dienstpflichtverletzung warf der US-Ankläger dem jungen Mann im Rang eines Airman First Class der US-Air-Force vor. Dieser äußerte sich damals nicht vor Gericht.

Der tödliche Unfall, der große Betroffenheit in der Bevölkerung ausgelöst hatte, ereignete sich am 6. Februar 2019. Am frühen Abend war damals der Soldat nach einem Überholmanöver mit seinem Sportwagen frontal in einen dreirädrigen Transporter im Gegenverkehr gerast. Der 17-Jährige Weilerbacher war damit in langsamem Tempo auf der Umgehungsstraße unterwegs gewesen. Das Leichtfahrzeug wurde über einen nachfolgenden Roller katapultiert und prallte gegen ein Auto dahinter. Der Schüler des Ramsteiner Gymnasiums starb noch an der Unfallstelle, vor den Augen seines Freundes, der mit dem Roller unterwegs war. Er blieb ebenso unverletzt wie der Autofahrer.

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