Kreis Kaiserslautern „Spaß von der ersten bis zur letzten Sekunde“

Für seine Meriten in der Organisation motorsportlicher Veranstaltungen ist Oskar Weller in der Salierhalle in Bad Dürkheim mit der Ewald-Kroth-Medaille in Gold mit Kranz ausgezeichnet worden (wir berichteten). Es ist die höchste Auszeichnung, die der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) ehrenamtlichen Mitgliedern verleiht.

Seit über 40 Jahren ist Oskar Weller in der pfälzischen Motorsportszene aktiv, startet als Fahrer oder Beifahrer unter anderem bei Orientierungsläufen oder Slalom-Rennen – und ist dabei noch immer erfolgreich. „Meine Frau hat sie mal alle gezählt“, sagt der 61-Jährige schmunzelnd und meint die Pokale, die er im Laufe der Zeit in den verschiedensten Disziplinen sammelte. Etwa 400 sind es wohl, einen genauen Überblick hat Weller da nicht. Titel und Platzierungen spielen für ihn ohnehin nur eine untergeordnete Rolle. „Ich habe einfach nur Spaß an meinem Hobby“, erklärt er. Zwar solle es nur ein Hobby bleiben, das, was der diplomierte Verwaltungswirt aber für seinen Verein und den Motorsport sonst noch auf die Beine stellt, übersteigt aber längst das, was andere einen Zeitvertreib nennen. Weller, in Sembach geboren, aufgewachsen und auch heute noch in dem Dorf bei Enkenbach-Alsenborn wohnhaft, kam in den 70er Jahren mit dem Motorsport in Kontakt, zunächst nur als Zuschauer. 1974 schloss er sich dem Motorsportclub (MSC) Schorlenberg in Enkenbach an und setzte sich fortan bei Wettbewerben selbst hinters Steuer. Ambitionen, aus seiner Leidenschaft eine Profession zu machen, hatte er aber nie: „Ich wusste früh, wo meine Grenzen sind.“ Ob Fahrer, Beifahrer, Zeitnehmer, Streckenposten, Sachrichter oder Mitorganisator von Veranstaltungen: Der 61-Jährige hat den Motorsport inzwischen in all seinen Facetten kennengelernt. Lange war er Mitglied im Vereinsausschuss des MSC Schorlenberg, arbeitet heute auch als Pressereferent Motorsport des ADAC-Pfalz. Vor vielen Jahren begann er zudem, bei Wettkämpfen, Ehrungen und sonstigen Veranstaltungen zu moderieren. Früher, erzählt er, habe er sich vor solchen Auftritten noch akribisch vorbereitet. Auch heute macht er sich vor Moderationen über das Starterfeld allerhand Notizen. Er moderiert aber auch dann routiniert, wenn er kurzfristig und unverhofft das Mikro in die Hand gedrückt bekommt. Denn Weller kennt sie alle: Nicht nur den erfolgreichen Rallyesportler Timo Bernhard aus Bruchmühlbach-Miesau, dessen Werdegang er schon begleitete, als der mit gerade mal zehn Jahren noch im Kart fuhr. Alljährlich würdigt der ADAC die ehrenamtliche Arbeit seiner Mitglieder mit der Vergabe der Ewald-Kroth-Medaille. Oskar Weller hat von Präsidiumsmitglied Klaus Peter Reimer und ADAC-Sportleiter Friedhelm Kissel in der Bad Dürkheimer Salierhalle die höchste Ausführung in Gold mit Kranz erhalten. Eine seltene Auszeichnung, denn nicht viele erfüllen die strengen Voraussetzungen. Neben Weller wurden in diesem Jahr nur zwei weitere Pfälzer mit dieser Ehrung bedacht. Die unzähligen Arbeitsstunden im Verein, die vielen Wochenenden an Rennorten in Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Baden-Württemberg, der Einsatz für den Nachwuchs und vieles mehr – all das wäre wohl nur schwer zu stemmen, würde Oskar Weller sein unermüdliches und ehrenamtliches Engagement nicht gerne tun. „Es muss von der ersten bis zur letzten Sekunde Spaß machen“, betont er. (wese)

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