Kreis Kaiserslautern Schatzsuche mal anders

Sie gehen auf Schatzsuche und werden da fündig, wo sie es nicht vermuten: die jungen Teilnehmer der Kinderbibelwoche, die in diesem Jahr in der Otterbacher Goetheschule stattfindet. Fünf Tage, randvoll mit Singen, Spielen, Basteln und vielen Überraschungen stehen auf dem Programm.

Bereits zum neunten Mal machen Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren die Kinderbibelwoche zu dem, was sie sein soll: ein fröhliches Miteinander im Rahmen eines bunten Programms. „Komm, wir suchen einen Schatz!“ heißt das diesjährige Motto, das sich als roter Faden durch die ganze Woche zieht. „Jeder Tag hält für die Kinder eine neue biblische Geschichte zum Thema bereit“, erklärt Eva Hertel, Sozialpädagogin bei der evangelischen Jugendzentrale Otterbach-Lauterecken. „Dabei lernen sie, dass es sich bei einem Schatz nicht unbedingt um Gold oder Edelsteine handeln muss. Auch glücklich zu sein, keine Angst zu haben oder von jemandem richtig gemocht zu werden, all das ist ein wertvoller Schatz.“ Diese Erfahrung macht auch Erna Goldzahn. Sie ist die Hauptfigur des Theaterstücks, das ebenso unterhaltsam wie lehrreich zum morgendlichen Auftakt gehört. Ausstaffiert mit Sonnenhut und einem Plan, geht sie unter die Schatzsucher. Denn Ernas größter Wunsch ist es, endlich richtig reich zu werden. Ob und auf welche Weise sie es wird, bleibt spannend bis zum Schluss. Mitreißend sind auch die musikalischen Einlagen der fünfköpfigen Band, die die Kinder auf den Tag einstimmt. Sie klatschen, hüpfen und singen mit, wenn Dekan Matthias Schwarz am Keyboard in die Tasten haut, begleitet von den Gitarristen Simon Frank und Pfarrer Frank Siring aus Olsbrücken. Gemeindediakonin Sabine Theisinger beweist, was sie stimmlich drauf hat, unterstützt von den Akkordeonklängen des Mackenbacher Pfarrers Oliver Böß und dessen Tochter Hanna-Marie am Schlagzeug. Kaum ist der letzte Ton verklungen, steht schon der nächste Punkt an. Basteln, spielen und dabei ein bisschen lernen. „Dazu werden die Kinder in acht Gruppen aufgeteilt – und zwar altersgerecht“, sagt Lisa Schmiedt, die seit Mai als Mitarbeiterin der Jugendzentrale angehört. „Damit sie wissen, welcher Gruppe sie angehören, tragen sie Buttons mit Symbolen.“ Um das Programm zu stemmen, sind viele helfende Hände gefragt. „Wir haben in diesem Jahr Unterstützung von etwa 50 zumeist ehrenamtlichen Betreuern“, sagt Eva Hertel. Einer von ihnen ist Marc Philip aus Otterbach. Von Anfang an als Teilnehmer dabei, hat er nun die Seiten gewechselt und ist für die Kleinen der ersten Klasse zuständig. Eine Aufgabe, die er ernst nimmt. „Unser Team plant jeden Nachmittag die Aktionen für den kommenden Tag. Am Montag haben wir Kennenlernspiele veranstaltet, heute malen wir mit den Kindern eine Schatzkarte“, klärt der 13-Jährige auf. Und was gefällt ihm am besten? Die Antwort kommt prompt. „Dass die Kids auf mich hören.“ Die breite Aufstellung der ehrenamtlichen Helfergarde freut Eva Hertel. Da sie mit ihrer Kollegin Lisa Schmiedt für die Planung und Organisation der Bibelwoche zuständig ist, weiß sie, welche Unterstützung nötig ist, um 120 Kinder von 10 bis 14.30 Uhr zu beschäftigen. Zumal zwei Neuerungen dazu gekommen sind. „Wir haben die Bibelwoche von vier auf fünf Tage erweitert und starten jetzt bereits montags. Außerdem bieten wir schon morgens von acht bis 10 Uhr und nachmittags von 14.30 bis 16 Uhr eine Betreuung an. Damit möchten wir berufstätige Eltern und Alleinerziehende ebenso entlasten wie das Shuttle, das die Kinder täglich an zwei Stationen abholt und wieder hin bringt.“ Und weil das leibliche Wohl nicht zu kurz kommen darf, gibt’s jeden Tag ein Mittagessen. Das ist in der Teilnahmegebühr von insgesamt 25 Euro inbegriffen. „Wenn das Betreuungsangebot genutzt wird, kommen noch fünf Euro hinzu.“ Die Woche klingt nicht ohne Höhepunkt aus. „Bei einem Familiengottesdienst haben die Kinder Gelegenheit, ihren Eltern zeigen, was sie gelernt und auf die Beine gestellt haben“, sagt Sozialpädagogin Lisa Schmiedt und gibt all denen ein Trostpflaster mit auf den Weg, die jetzt nicht teilnehmen konnten. „In den Herbstferien findet in Jettenbach eine zweite Kinderbibelwoche statt.“

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