Kreis Kaiserslautern Nach Bankraub Polizist verhaftet

Ein junger Polizeibeamter wird verdächtigt, Ende Februar die Filiale der Kreissparkasse in Olsbrücken überfallen zu haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern wurde der 29-Jährige, der nach RHEINPFALZ-Informationen in einer Inspektion des Polizeipräsidiums Westpfalz beschäftigt ist, am Dienstagabend verhaftet.

Bei dem Überfall auf das Geldinstitut in der Wörsbacher Straße hatte ein maskierter Täter gegen 18.30 Uhr an einem Donnerstagabend den Schalterraum betreten und den Bankangestellten mit einer Pistole bedroht. Er forderte die Herausgabe von Bargeld und konnte schließlich mit einer fünfstelligen Summe flüchten (die RHEINPFALZ berichtete). Über die Kameraaufnahmen in der Bank waren die Ermittler ihrem Kollegen auf die Spur gekommen, wie Achim Nunenmann, stellvertretender Leiter der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern, gestern auf Anfrage bestätigte. Der Täter trug zwar während des Überfalls eine schwarze Pudelmütze und hatte sein Gesicht unter einem auffälligem Mundschutz, der zum Paintball-Spielen benutzt wird, versteckt. Aber seine restliche Kleidung erwies sich als verräterisch: Nach RHEINPFALZ-Informationen soll er eine Polizeihose und Polizeihandschuhe getragen haben. „Er hatte keine Uniform an, aber Kleidung und Ausrüstung, die der Polizei zugeordnet werden konnten“, so Nunenmann. Dass er den Bankangestellten mit seiner Dienstwaffe bedrohte, hat der Oberstaatsanwalt nicht bestätigt. „Wir sind noch am Ermitteln.“ Auch zu RHEINPFALZ-Informationen, wonach der Täter sich während seiner Schicht abgemeldet und dann den Bankraub im Lautertal verübt haben soll, wollte Nunenmann nichts sagen. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilt, führten die polizeilichen Ermittlungen zur Untersuchung der Wohnung des Tatverdächtigen: Dort sei am 18. März „Bargeld in etwas geringerer Höhe, aber in der Größenordnung der Beute“ gefunden worden. Nach RHEINPFALZ-Informationen verbrachte der Mann in den vergangenen Tagen einen Urlaub in den Vereinigten Staaten. Nach seiner Rückkehr aus den USA wurde der 29-Jährige am Dienstagabend am Hauptbahnhof Kaiserslautern verhaftet. „Er ahnte wohl nicht, dass er in Verdacht stand“, kommentiert Nunenmann die Rückkehr des Polizeibeamten nach Deutschland. Der Verdächtige habe nach seiner Verhaftung keine Angaben zum Tatvorwurf gemacht. Noch am selben Abend wurde er der Haftrichterin vorgeführt, die den Haftbefehl aufrechterhielt. Danach kam er in die Justizvollzugsanstalt. Mit den weiteren Ermittlungen ist das für die Vorderpfalz zuständige Polizeipräsidium Rheinpfalz in Ludwigshafen beauftragt. „Das ist Standard, wenn ein Polizeibeamter in dem Verdacht steht, eine Straftat begangen zu haben“, erläutert der Oberstaatsanwalt. „Es würde ja kein gutes Bild abgeben, wenn dann die eigenen Kollegen ermitteln.“ (oef)

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