Kreis Kaiserslautern „Landkreis ist Richtung Stadt orientiert“

Andreas Markus, der Vorsitzende der Kreisgrünen, teilt nicht die Meinung von Landrat Paul Junker (CDU), der am Montag in einem RHEINPFALZ-Interview deutlich gemacht hatte, dass er von einem Stadtkreis-Modell nichts hält. In einer Stellungnahme betont Markus, dass man dies auch als zukunftsweisenden Schritt sehen könne.

Junker sagte, dass er einen großen Stadtkreis, bei dem die Aufgaben, die derzeit Verbandsgemeinden und Kreis erledigen, künftig von der Stadt miterledigt werden sollen, für kontraproduktiv, bürgerfern, unbeweglich und ineffizient hält. Außerdem sieht der Landrat darin auch keinen wirtschaftlichen Effekt. Andreas Markus ist da anderer Auffassung. Er findet, dass der Landkreis in erster Linie in Richtung Stadt Kaiserslautern und nicht auf die Kreise Donnersberg und Kusel orientiert sei. Für den Otterberger ist es schwer vorstellbar, dass etwa eine Gemeinde wie Trippstadt künftig zu einer gemeinsamen Gebietskörperschaft mit dem Donnersbergkreis gehört. „Bevor Punkte ins Feld geführt werden, die gegen die Einheit einer Region Kaiserslautern sprechen, ist es unerlässlich, sich anhand eines Gutachtens über eine mögliche Organisationsform sowie die Vor- und Nachteile sachkundig zu machen“, fordert Markus. Über ein Zusammengehen der Gebietskörperschaften müssten letztlich die Bürger entscheiden. Der Grünen-Kreisvorsitzende kann sich vorstellen, den größten Teil der Verwaltungsaufgaben aus den Verbandsgemeinden in einem gemeinsamen Verbund zu bündeln. Andererseits könnten die wenigen Aufgaben des Bürgerservices in zusammengeschlossenen Gemeinden erledigt werden. So müsse man keinen Verlust von Bürgernähe befürchten. Der demografische Wandel erfordere sowieso den Zusammenschluss mehrerer Ortsgemeinden. Den Bürgern könne man kaum noch erklären, warum Stadt- und Kreisverwaltung in Kaiserslautern nebeneinander existierten, ohne dass die Synergieeffekte einer Zusammenlegung gemeinsamer Aufgaben genutzt werden. (red)

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