Kreis Kaiserslautern Kreistagswahl: Wen die AfD ins Rennen schickt

Ursule Barendrecht aus Hütschenhausen steht auf Platz eins der Kreistagsliste der AfD.
Ursule Barendrecht aus Hütschenhausen steht auf Platz eins der Kreistagsliste der AfD.

Für die Kreistagswahl am 9. Juni schickt die AfD 15 Bewerber ins Rennen. Spitzenkandidatin ist Ursule Barendrecht – die zugleich die einzige Frau auf der AfD-Liste ist.

Die 68-jährige Spesbacherin sitzt seit 2019 im Kreistag und führt dort derzeit die vierköpfige AfD-Fraktion an. Von Beruf war Barendrecht Krankenpflegerin und arbeitete viele Jahre im Landstuhler Krankenhaus. Der AfD gehört sie nach eigener Aussage seit 2018 an. Im Landkreis habe die Partei derzeit 51 Mitglieder, fünf weitere seien im Parteiaufnahmeverfahren, berichtet sie auf Anfrage. 15 von ihnen seien bereit gewesen, sich für den Kreistag aufstellen zu lassen. „Unsere Liste mit Menschen aus vielen Ortsgemeinden spiegelt den kompletten Landkreis und seine Themen wider“, sagt Barendrecht und freut sich besonders darüber, dass auch jüngere Leute darunter seien, „die frischen Wind in die Kreistagsarbeit bringen werden“.

Auf Platz zwei der Liste steht Karl-Friedrich Knecht, der ebenfalls seit einer Wahlperiode einen Sitz im Kreistag hat. Der 67-jährige Betriebswirt aus Niederkirchen ist stellvertretender Fraktionschef. Knecht wolle in der Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg einen AfD-Gemeindeverband gründen, berichtet Ursule Barendrecht. Auch ihr Mann Boudewijn kandidiert erneut für den Kreistag – auf Platz drei der Liste. Der gebürtige Niederländer mit deutschem Pass ist 78 Jahre alt und war früher als Offizier im Nachrichtendienst auf der Air Base Ramstein tätig.

Bekannter Name auf Platz neun

Noch nicht im Kreistag vertreten sind die anderen Männer auf der Liste: Auf Platz vier bewirbt sich Uwe Winkler aus Queidersbach um ein Mandat. Der 54-jährige Diplom-Sicherheitsingenieur hat vor kurzem in seiner Heimatgemeinde einen AfD-Ortsverband gegründet, bestätigt Barendrecht auf Anfrage. Mark Beluli folgt auf Listenplatz fünf. Der 52-jährige Katzweilerer ist von Beruf Fitness-Ökonom. Auf Platz sechs bewirbt sich Sascha Szoffer, der in seiner Heimatgemeinde Schwedelbach ebenfalls einen Ortsverband gegründet habe.

Ein bekannter Name findet sich auf Platz neun: Horst Schirdewahn. Der Frankensteiner, der seit 2019 als einziger AfD-Vertreter ein Mandat im örtlichen Gemeinderat hat, sorgte 2019 gemeinsam mit seiner Ehefrau Monika, die bei der letzten Kommunalwahl als einziges CDU-Mitglied in den Frankensteiner Rat gewählt wurde, bundesweit für Schlagzeilen: Um Fraktionsstatus zu erlangen, schloss sich das Ehepaar unter dem Namen „Fortschritt Frankenstein“ im Rat zusammen – ein in ganz Deutschland damals einzigartiger Vorgang. Da die Bundes-CDU ihren Parteimitgliedern eine Zusammenarbeit mit der AfD verboten hatte, sollte Monika Schirdewahn aus der CDU ausgeschlossen werden. Dagegen setzte sie sich durch alle Instanzen bis vors CDU-Bundesparteigericht zur Wehr. Ohne dessen Urteil abzuwarten, trat sie dann allerdings 2022 aus der CDU aus, setzte ihre Fraktionsgemeinschaft mit ihrem Ehemann Horst im Gemeinderat aber fort.

AfD-Liste

1. Ursule Barendrecht, 2. Karl-Friedrich Knecht, 3. Boudewijn Barendrecht, 4. Uwe Winkler, 5. Mark Beluli, 6. Sascha Szoffer, 7. Tom Kotzian, 8. Michael Kennel, 9. Horst Schirdewahn, 10. Mario Weiske, 11. Gerhard Sauerbrey, 12. Georg Bartmann, 13. Hans-Jürgen Schneider, 14. Daniel Wetz, 15. Sven Dexler

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