Kreis Kaiserslautern Kreisjugendring bietet jungen Menschen eine kreative Plattform in Corona-Zeiten
„Das Ziel dieser Aktion ist es, Jugendliche und junge Erwachsene zu fragen, wie es ihnen geht in dieser Ausnahmesituation“, erklärt Brenk. „Wir wollen ihnen eine Plattform bieten, um ihre Gefühle auszudrücken.“ Und auf dieser Plattform sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Von Prosatexten über Gedichte und Poetry Slam-Verse bis hin zu Rap-Texten, Fotos, Zeichnungen und, und, und. Alles, was dem Unmut über die aktuelle Corona-Krise Luft verschafft oder eben Verständnis ausdrückt, ist erlaubt.
Brenk weiß: „Bei den Jugendlichen ist es nicht anders, als bei uns Erwachsenen. Am Anfang haben sich viele natürlich gefreut, weil sie schulfrei bekamen. Aber das ist leider mit erheblichen Einschränkungen verbunden. Schüler bekommen Arbeitsaufträge per E-Mail zugeschickt, die sozialen Kontakt können vorerst nicht mehr persönlich gepflegt werden und man kann nicht mehr unbeschwert aus dem Haus und unter Leute gehen.“ Eine Situation, die für die meisten neu ist. „Wir kennen nur die Freiheit. Welche Auswirkungen solche Einschränkungen auf unsere Psyche haben, wird sich zeigen. Man muss jetzt schauen, wie man sich gegenseitig unterstützt.“
Mit der „Hey, wie geht’s euch?“-Aktion möchte die Kreisverwaltung junge Menschen dabei unterstützen, ihren Gedanken und Gefühlen Raum zu geben. Brenk und ihr Team sammeln auch bereits Ideen für die häusliche Freizeitgestaltung, die sie im Internet veröffentlichen möchten, falls das Ausgehen immer weiter beschnitten wird. Ob sich der Großteil der Jugendlichen an das vorübergehende Ausgehverbot halten würde? „Ich denke, hier ist Transparenz sehr wichtig“, sagt Brenk. „Meine Erfahrung hat gezeigt, dass, sobald Jugendlichen erklärt wird, warum bestimmte Dinge beschlossen und gemacht werden, sie auch Verständnis dafür haben und sich daran halten – auch wenn es wehtut.“
Und ob die Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung schon wehtun oder für die meisten noch relativ erträglich sind, werden die eingesendeten Kunstwerke hoffentlich zeigen. Die gesammelten Werke könnten anschließend zu gegebener Zeit auf der Facebook-Seite der Kreisverwaltung veröffentlicht werden. Wenn das öffentliche Leben wieder stattfindet, könne man die Werke auch in einer Ausstellungen oder bei einer Veranstaltung präsentieren, stellt Brenk in Aussicht.