Kreis Kaiserslautern „Könntest du doch bei mir sein“

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Ganz und gar kein Frühlingswetter draußen, dafür viel warme Frühlingsstimmung drinnen. Die vermittelten Simone Lang (Blockflöten), Anne Lang (Gesang) und Anne Schmitt (Orgel und Klavier) bei einer „Serenade to Spring“, die am Sonntag vor rund 120 Zuhörern in der evangelischen Kirche zu Trippstadt stattfand.

Seit 2012 zieht das Trio mit attraktiver Literatur und bunter Vielfalt das Publikum an. Als fester Bestandteil nicht nur der örtlichen Kulturszene hat es sich fest etabliert. Kontrastreich gestaltete sich der Einstieg mit der Gegenüberstellung von tiefer Orgel und Flöte. Aus der Frühklassik stammten eine Siciliana und Allegro des Londoner Blockflötenpapsts John Baston. Lebendig und beschwingt, Höhen und Tiefen auslotend, gingen es Simone Lang und Anne Schmitt von der Empore aus an. Auf die grüne Insel Irland führten drei kurze Idealstücke folkloristischer Prägung. „Far from the home“ aus dem Musical „Anatevka“ sang mit wunderbar tragender Stimme die junge Anne Lang, einfühlsam begleitet von Pianistin Anne Schmitt. Pop- und Jazzatmosphäre in der Kirche – geht das denn? Es ging! Lang und Schmitt bewiesen es mit der rhythmisch vorgetragenen Instrumentalversion „Jenseits der Worte“ von Reimund Hess. Belebende Töne mit ruhigen Einschüben bot auch das moderne „Mini Concertino“ des Schweizer Komponisten Daniel Hellbach. Klar und in liebreizender Stimmung intonierte Lang den Musicalsong „Once you lose your Heart“. Lateinamerikanische Tanzrhythmen aus Hellbachs Pop-Suite für Altblockflöte und Klavier bestimmten den weiteren Teil. Es war ein Mix aus barocken und zeitgenössischen Elementen. Inselgefühle à la Harry Belafonte gab es bei Michael Schützes heißem „Calypso Run“. Ausdruck und Anmut waren die Pfunde für Anne Langs folgenden Beitrag. Andrew Lloyd Webbers „Phantom der Oper“ war ihr Lied „Könntest du doch wieder bei mir sein“ entnommen. Aus dem Musical „The Fantasticks“ stammte „Much more“, Lang führte es zu einem mitreißenden Finale. Fließende Übergänge und reine Textdiktion verrieten einmal mehr die Musikausbildung der sympathischen Sängerin. Gelungenes Schmuckwerk dazu war Schmitts Klaviergestaltung. Abwechselnd auf zwei Flöten spielte Simone Lang dann Carsten Klomps „Bewahre uns Gott“. Besinnliche Töne barg der irische Lovesong „Sally’s Garden“, harmonisch balladeske das abschließende Wiegenlied „Sleep my Darling“. Nicht weniger als sechs Flöten, von tiefer Alt- bis hoher Sopranflöte, hatte Simone Lang am Ende bespielt. Beeindruckendes Beispiel einer großen Wandlungsfähigkeit. Für die restlos zufriedenen Zuhörer in der Kirche gab es eine Zugabe.

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