Kreis Kaiserslautern Jede Runde bringt einen Euro

Mit einer Einführungsrunde eröffneten Menschen, die den Krebs besiegt haben und ihre Angehörige den Benefizlauf im Reichswaldsta
Mit einer Einführungsrunde eröffneten Menschen, die den Krebs besiegt haben und ihre Angehörige den Benefizlauf im Reichswaldstadion.

Einen emotionalen Tag erlebten Teilnehmer, Gäste und Helfer des ersten Benefizlaufs „Helden für Helden“ zu Gunsten der Elterninitiative krebskranker Kinder am Samstag im Reichswaldstadion in Ramstein-Miesenbach.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen Menschen, die selbst an Krebs erkrankt sind, ihn bezwungen haben oder deren Leben sich völlig durch die Krankheit eines Mitmenschen verändert hat. Pro abgeschlossener Runde der rund 1000 Läufer auf der Tartanbahn im Reichswaldstation wurde von Firmen, Vereinen und Sponsoren ein Euro an die Elterninitiative krebskranker Kinder im Saarland gespendet. Gemeinsam mit der Kaiserslautern Cancer Benefit Group hatten Eventplaner Joachim Felka und Ramsteins Bürgermeister Ralf Hechler (CDU) ein Rahmenprogramm auf die Beine gestellt, das großen Anklang bei Jung und Alt fand. Die angepeilte Marke von 5000 Euro an Spenden war im Nu durchbrochen. „Im letzten Jahr gab es eine ähnliche Veranstaltung, über die wir leider zu spät informiert wurden und so nur wenig bewegen konnten. Ich rechne derzeit damit, dass wir in vier bis sechs Wochen einen Scheck von über 7000 Euro überreichen können“, meinte Felka. „Als Joe vor ein paar Monaten auf uns zukam und sagte, dass es wieder einen Benefizlauf geben soll, waren wir alle etwas skeptisch, da der letzte wenig erfolgreich war“, schilderte Wolfgang Noll. Der Spendenbeauftragte der Elterninitiative war jedoch wie seine Frau Christel von der Neuauflage unter anderem Namen und neuem Konzept begeistert. „Es bietet uns heute viel mehr die Möglichkeit, unseren Verein den Leuten näher zu bringen, über unsere Tätigkeiten zu informieren und Erfahrungen zu teilen“, freute sich Christel Noll. Die beiden wissen, was es bedeutet, mit dem Krebs zu leben. „Unser Sohn ist zweimal an Leukämie erkrankt und konnte ihn zweimal besiegen. So ein Ereignis verändert auf einen Schlag das Leben aller. Der Freundeskreis wird ein anderer und der Fokus liegt nur noch auf der Gesundheit.“ „Es liegt zwar schon eineinhalb Jahre bei uns zurück, doch gibt es Momente, wo alles wieder hoch kommt und einen einholt“, sagt Wolfgang Noll. Die Einführungsrunde von Krebspatienten und Angehörigen war ein solch emotionaler Moment. Danach gingen die Läufer aus Firmen, Schulen und Mannschaften auf ihre Spendenrunden. Die Rolling Devils waren auch dabei. Mit ihren Rollstühlen huschten sie an den Läufern vorbei und knackten die 100-Runden-Marke. Abseits der Bahn sorgten unter anderem „Tante Lilly and Friends“ mit Tanzeinlagen von Disney-Figuren für einen großen Ansturm der Kleinsten. Am Abend wurde mit Musik für Stimmung gesorgt. Eine Stunde vor Mitternacht ging es mit Geschichten und Tipps von Menschen, die den Krebs bezwungen oder jemanden dadurch verloren haben, im Schein von Kerzen und den aus selbstgebastelten Laternen geformten drei großen Herzen noch auf eine stille Gedenkrunde.

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