Kreis Kaiserslautern Gespür für die Nöte der Zeit

Am Ende ihrer Amtszeit als Generalpriorin wurde sie 1973 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Mutter Maria Fabiola Quack entwickelte als Ordensfrau und Pädagogin das Institut St. Dominikus in Speyer wesentlich weiter. Mit Gespür für die Nöte der Zeit gründete sie Schulen und Krankenhäuser, ein Kinderdorf und Altersheime, Missionsstationen in Afrika und Niederlassungen in den Vereinigten Staaten.

Am 30. Dezember 1896 als Elisabeth Quack in Trippstadt geboren, stammte sie aus einer kinderreichen Lehrersfamilie. Ihr jüngerer Bruder Erhard wurde später Domkapellmeister und Diözesanmusikdirektor. Elisabeth besuchte das Lehrerinnen-Seminar der Armen Schulschwestern in Speyer, trat 1918 in diese Kongregation ein und nahm als Schwester den Namen Maria Fabiola an. Sie unterrichtete anschließend an der ordenseigenen Bildungsanstalt, an der auch die Heilige Edith Stein mehrere Jahre tätig war, die 1922 vom Judentum zum Katholizismus übergetreten war. Von 1926 an studierte sie Mathematik und Physik an den Universitäten München und Würzburg und lehrte danach diese Fächer an der Aufbauschule für Mädchen in Speyer. Im Dritten Reich wurde den Klosterfrauen die Lehrtätigkeit untersagt und die höhere Schule des Ordens geschlossen. Schwester Maria Fabiola wirkte daher von 1940 an als Organistin in Winnweiler. Nach dem Krieg übernahm sie die Aufgaben der Novizenmeisterin und erteilte gleichzeitig Unterricht am Staatlichen Pädagogium für Mädchen in Speyer. 1949 wurde sie zur Generalpriorin der Armen Schulschwestern gewählt und in diesem Amt auch in drei weiteren Wahlperioden bestätigt. Während ihrer 24-jährigen Tätigkeit als Generalpriorin kümmerte sie sich nicht nur um die Angelegenheiten im Mutterhaus und den Unterricht an der Höheren Schule. Während ihrer Zeit wurde das Institut der Armen Schulschwestern in St. Dominikus umbenannt und der Arbeitsbereich der Schwestern erweitert. 1950 entstand das Realgymnasium Marienschule in Saarbrücken, 1951 folgte die Mittelschule St. Katharina in Landstuhl, 1953 die Nikolaus-von-Weis-Schule als Aufbau-Gymnasium in der Domstadt. Die Dominikanerinnen von St. Magdalena in Speyer waren nicht nur in der hiesigen Diözese, sondern auch in München und Trier vertreten. Im westafrikanischen Ghana entstanden nach 1957 drei Missionsstationen mit zwei Krankenhäusern. In den Vereinigten Staaten befanden sich 14 Niederlassungen, die zur selbstständigen Provinz des Ordens erhoben wurden. Mutter Maria Fabiola reiste als Generalpriorin zu drei Visitationen nach Ghana und zu sechs weiteren in die USA. Unter der Leitung der überaus rührigen Ordensfrau übernahmen Schwestern des Instituts St. Dominikus die Führung von Altersheimen in Kaiserslautern und Pirmasens. In ihren Amtsjahren entstand außerdem das Jugenddorf in Silz (Kreis Südliche Weinstraße), das auch Flüchtlingskinder aufnahm. Als sie 1973 aus der verantwortungsvollen Arbeit ausschied, kümmerte sie sich fortan um alte und kranke Mitschwestern. Mutter Maria Fabiola Quack starb in ihrem 87. Lebensjahr am 24. Oktober 1983 in Speyer. (khs)

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