Kreis Kaiserslautern Eingekreist

Alles zurück auf Null: Nicht nur Landrat Paul Junker, sondern auch die Mitglieder des Kreistages müssen sich keine Gedanken mehr darüber machen, ob ein Neubau eines Kreisverwaltungsgebäudes sinnvoller als die Sanierung des bestehenden Gebäudes in der Kaiserslauterer Lauterstraße wäre. Das Land hat diesen Gedankenspielen einen Riegel vorgeschoben. Ein Grund ist die bevorstehende nächste Stufe der Kommunal- und Gebietsreform. Man wolle nicht vorher Fakten schaffen, „die sich später als Fehlinvestition erweisen“, hieß es aus Mainz. Auch solche Worte lassen Raum für Spekulationen. Beispielsweise: Egal wie der Landkreis Kaiserslautern in Zukunft einmal aussehen wird, Zentrum wird Kaiserslautern bleiben. Denn warum sollte sonst das derzeitige Gebäude aufwendig saniert werden? Immerhin geht es hier um Summen zwischen 5,7 und 8,3 Millionen Euro. Das Land hat einen Zuschuss in Höhe von 60 Prozent der Kosten zugesagt. Die Rote Karte gab es von der unteren Denkmalschutzbehörde auch für das Vorhaben, den Denkmalschutz des Gebäudes zu lösen. Letztlich keine Überraschung mehr. Auch die Idee der Grünen ist vom Tisch, ein Denkmal des Wandels zu schaffen. Einen Teil der Fassade bestehenlassen und einen Teil neu zu gestalten, möchte die Denkmalschutzbehörde ebenfalls nicht. Denn das Erscheinungsbild des Kulturdenkmals soll nicht verändert werden. Bleibt also nur, die Sanierung des Kreishauses unter den Vorgaben des Denkmalschutzes weiter zu verfolgen. So, wie es auch Landrat Paul Junker vorhat. Am Montag, 16 Uhr, werden die Kreistagsmitglieder bei der Kreistagssitzung – diesmal in der Kreissparkasse – zu den Nachrichten aus Mainz und von der Denkmalschutzbehörde der Stadt sicher einiges zu sagen haben. Auch wenn das Verwaltungsgebäude nicht das liebste Kind von jedem ist, damit leben muss man wohl weiterhin. Seien wir mal ehrlich: Wenn wir am Dienstag darüber berichtet hätten, welche Stars da alle zur 650-Jahr-Feier nach Linden kommen, hätten viele von Ihnen gedacht, es handelt sich um einen Aprilscherz. Ist es aber nicht. Und trotzdem mag man fast nicht daran glauben, was zwischen dem 28. Mai und 2. Juni dort in der beschaulichen Gemeinde alles los sein soll. Sechs Tage „Gelleriebefescht“, sechs Tage volles Programm mit Stars wie den „Feldbergern“, Nino de Angelo, Jennifer Rush, Tony Marshall, „Schürzenjägern“ oder Heino. Und der Clou: Dazu wird dann gleich noch der komplette Dorfplatz mit einer Sonderanfertigung eines Festzeltes überdacht. Logisch, dass sich die Gemeinde eine solche Geburtstagssause nie und nimmer leisten könnte. Deswegen hat sich die Idee der „Linnemer“ als Vortreffer erwiesen, mal bei einem alten Bekannten anzuklopfen, der in Linden groß geworden ist und schon in seinen jungen Jahren für verrückte Ideen bekannt war. Da hat Michael Ecker auch mal eine Dorfturnhalle in einen römischen Tempel verwandelt. Mittlerweile hat er in München ein „100-Millionen-Imperium“ auf die Beine gestellt, wie er selbst sagt. Die Futurecom AG, dessen Aufsichtsratsvorsitzender Ecker ist, gilt als Europas größter Eventausstatter. Klar, dass der 44-Jährige beste Kontakte zu den Stars und Sternchen pflegt. Das hat er sich nun auch für die Festtage in Linden zu eigen gemacht und mal eben seine Kumpels Heino oder Tony Marshall angerufen, ob sie nicht Lust dazu hätten, bei der Geburtstagsfete seines Heimatdorfes zu spielen. Und siehe da: haben sie! Sind wir ehrlich, das klingt auch ein paar Tage nach dem 1. April noch verrückt. Es ist aber kein Scherz. Einen solchen Auflauf an Stars wird es in Linden wohl nie wieder geben. Michael Ecker macht seinem Heimatdorf somit ein unvergessliches Geburtstagsgeschenk. Und dieses hat bei alldem übrigens keinerlei finanzielles Risiko. Apropos Aprilscherz: Natürlich machten auch im sozialen Netzwerk „Facebook“ davon am Dienstag so einige die Runde. Der Reichenbach-Steegener Bundestagsabgeordnete der Linken, Alexander Ulrich, berichtete beispielsweise von seiner Zusage beim 1. FC Kaiserslautern: „Ab 1. Juni 2014 werde ich neuer Geschäftsführer beim 1. FCK. Aufgabe ist es, eine schlagkräftige Mannschaft für die Zweite beziehungsweise Dritte Liga zusammenstellen. Weiterhin soll ich die EU-Kommission und den Bund der Steuerzahler milde stimmen. Die schwierigste Aufgabe wird aber sein, der Stadt Kaiserslautern endlich wieder eine vernünftige Pacht zu überweisen, obwohl der OB Weichel eine solche gar nicht mehr will. Was aus Stefan Kuntz und Marco Haber wird, ist noch völlig unklar. Ich hab mir die Entscheidung nicht leicht gemacht. Aber ohne Herzblut – wie zurzeit – kann es ja nicht weitergehen ...“ Auch CDU-Landtagsabgeordneter Marcus Klein verbreitete via „Facebook“ eine Nachricht: Tochter Charlotte Anna Katharina Klein sei in der Nacht gesund zur Welt gekommen. Übrigens am 31. März um 23.55 Uhr. So mancher scheint auch hier an einen Aprilscherz geglaubt zu haben. Ist es aber nicht. Der Storch ist gerade noch pünktlich gelandet. Wir gratulieren und wünschen viele schöne, unvergessliche Momente mit dem Nachwuchs.

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