Kreis Kaiserslautern Eine Menge an Ideen in einem Bündel

Ziele, Konzepte, Projekte. Rund 70 Zuhörer waren am Dienstagabend in die Landstuhler Zehntenscheune gekommen, um an der Abschlussveranstaltung der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Westrich-Glantal teilzunehmen. Bis 31. März wird das Unternehmen „Entra“ die Bewerbung der LAG fertigstellen, voraussichtlich am 9. März wird diese in einen Verein umgewandelt.

„50 Personen hatten sich angemeldet“, informierte Christian Plöhn, Leiter der Regionalentwicklung beim Unternehmen „Entra“, vor Beginn der Veranstaltung. 70 waren letztlich gekommen, um sich das Grobgerüst der Bewerbung der Verbandsgemeinden Glan-Münchweiler, Schönenberg-Kübelberg, Waldmohr, Ramstein-Miesenbach, Bruchmühlbach-Miesau und Landstuhl als Leader-Region für die Förderperiode 2015 bis 2020 vorstellen zu lassen. „Es ging weniger darum, eine möglichst lange Projektliste für einzelne Gemeinden zu entwickeln, sondern ein Konzept für die gesamte Region“, erläuterte Plöhn. „Seit November sind 51 konkrete Projektsteckbriefe von Bürgern eingereicht worden.“ Durch die hohe Beteiligung der Bürger leitet sich auch das Leitbild der Bewerbung ab: „Ideenreich Westrich-Glantal – Gemeinsam neue Wege gehen.“ Zwischen 60 und 90 Seiten darf das Konzept letztlich haben, dass in die drei Handlungsfelder „Nachhaltiges Wirtschaften vor Ort“, „Leben in einer zukunftsfähigen Gemeinde“ und „Naturnahe Erholung aktiv gestalten“ unterteilt wird. Der Entwurf stehe in großen Teilen und müsse am 31. März dieses Jahres beim Land Rheinland-Pfalz eingereicht werden, ergänzte „Entra“-Mitarbeiterin Anne-Marie Kilpert. Für alle Handlungsbereiche stellten die Referenten Kilpert und Plöhn „einen allgemeinen Rahmen“, das heißt Projektbereiche sowie Modellprojekte vor, ohne dabei einzelne Eingaben der Bürger konkret anzusprechen. Im Bereich „Nachhaltiges Wirtschaften vor Ort“ wurden unter anderem der Ausbau der Breitbandversorgung, „gläserne Betriebe“, Patenschaften von Unternehmen für Schulen, Imagefilme für das Standortmarketing, aber auch die Vernetzung zwischen Landwirtschaft und Verwaltung sowie die Förderung regionaler Direktvermarkter genannt. Mobilität, Innenentwicklung, ärztliche Versorgung sowie die Stärkung des sozialen Zusammenhalts waren wichtige Schlagworte im Bereich „Leben in einer zukunftsfähigen Gemeinde“. Konkrete Projekte könnten dabei ein mobiler Bürgerservice durch die Verwaltung, eine Leerstandsbörse, Informationsstelle für Gesundheitsfragen oder die Schulung von Ehrenamtlichen durch Soziallotsen sein, zählte Plöhn auf. Außerdem könne man die Amerikaner nicht zuletzt dadurch besser integrieren, indem man gemeinsame Bildungsangebote für deutsche und amerikanische Schüler anbietet, und ihnen die Möglichkeit gibt, sich in Vereinen stärker zu engagieren. Ein weiterer Schwerpunkt wird die Entwicklung eines touristischen Gesamtkonzepts sein, ergänzte der „Entra“-Mitarbeiter. Der Erhalt historischer Bauten solle dabei zur heimatkundlichen Bildung beitragen, Rad- und Wanderwege könnten durch Veranstaltungen wie gemeindeübergreifende Fackelwanderungen intensiver genutzt werden. „Man sieht, es sind nicht zwingend Projekte, die viel Geld kosten“, warf Plöhn ein. Am 31. März wird die Bewerbung beim Land Rheinland-Pfalz abgegeben. „Der Deckel ist jetzt noch nicht drauf, Bürger können noch Anregungen liefern“, betonte Plöhn. Am 7. März wird die LAG in einen Verein umgewandelt. Das habe die Lenkungsgruppe am vergangenen Donnerstag beschlossen, um das weitere Vorgehen der LAG zu planen. Der Verein wird von einem Vorstand, der aus 17 Personen (acht aus der Verwaltung und neun Personen aus der Bürgerschaft) besteht. Darüber hinaus werden im Verein Arbeitsgruppen eingerichtet, die weiter an Projekten arbeiten. Nach jetzigem Stand – und im Falle einer erfolgreichen Bewerbung – wird der Verein von einem externen Büro aus dem Bereich Regionalentwicklung unterstützt. Mit einer Entscheidung der EU, ob die LAG den Zuschlag über Fördermittel in Höhe von 1,75 Millionen Euro erhält, sei allerdings erst Mitte des Jahres zu rechnen. Erste Projektanträge, sagte Plöhn abschließend, könnten dann ab Herbst dieses Jahres eingereicht werden. (hlr)

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