Kreis Kaiserslautern Ein Tal im Wandel der Zeit

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Zum ersten Mal lockten am Wochenende zwei K.U.L.T.-Tage ins Diemersteiner Tal und rückten die Themen Kultur, Umwelt, Landschaft, Tourismus in den Vordergrund. Besucher und Beschicker waren − vor allem mit dem Sonntagnachmittag − zufrieden. Doch es gab auch einige Verbesserungsvorschläge.

Ortsansässige Vereine, allen voran der Frankensteiner Förderverein unter Führung von Markus Kuhl, hatten mit Ortsbürgermeister Eckhard Vogel (FWG) ein weitestgehend auf die Region zugeschnittenes Angebot auf die Beine gestellt. Um die Besonderheiten des beschaulichen Tals zu erkunden, sammelten sich die Besucher vor allem um Wolfgang Peltz. Äußerst fachkundig ging der Gästeführer mit ihnen auf eine Zeitreise. Viel Stoff boten dabei die Villa Denis und ihr Aussichtsturm. Wechselnde Besitzer und Funktionen hat das Haus erlebt. Ende 2007 hat die Stiftung der Technischen Universität mit Hilfe von zwölf Stiftern die Villa samt Burgruine erworben. Das Ensemble ist Sitz der Stiftung und steht den Wissenschaftlern und Stiftern als Tagungszentrum zur Verfügung. Edith Becker aus Henschtal bei Kusel war extra mit ihrem Mann zum Regionalmarkt angereist. Das idyllische Tal mit den markanten Felsnasen gefiel ihr. Auf dem Heimweg wolle sie auf jeden Fall noch Honig von der ortsansässigen Imkerei Frisch mitnehmen. „Es könnten ein paar mehr Stände da sein“, regte sie zur Bestückung des Marktes an. Das Essensangebot sagte ihr zu. Für das leibliche Wohl der Gäste sorgten der Förderverein Frankensteins und verschiedene Anbieter aus dem Umland. Gabriele und Karl-Erich Christ aus Mehlingen fanden den Regionalmarkt „durchaus ausbaufähig“. Sie regten für das nächste Jahr eine deutlichere Beschilderung von der Bundesstraße aus an. Für die kleinen Gäste waren die Weidetiere Anziehungspunkt. Beim Geocaching konnten die Kinder außerdem spannende Rätsel rund um das Diemersteiner Tal lösen. Und besonders die Kleinen hatten wiederum viel Spaß bei „Natursteine Lasse Schulz-Berke“. Hier konnten sie selbst einmal Hand an große Sandsteinquader legen, die im Tal weit verstreut reichlich zu finden sind. Angekündigt war auch ein Geflügelmarkt. So präsentierte der „Saar-Pfalz Wachtelhof“ aus Zweibrücken sein Federvieh. Etwas eingeschüchtert durch lautes Gebell zweier Jagdteckeldamen vom Nachbarstand, kauerten Hühner und Wachteln in ihren Käfigen aneinander. Mit Eifer lauerten die beiden tierischen Jäger auf ihren Einsatz. Friedrich-Wilhelm zum Hingste, Revierleiter vom Forstamt Otterberg, beruhigte die Teckel und stellte deren Arbeit in der Baujagd vor. Wild- und Waldthemen haben viele Aspekte. Die Themen Natur- und Umweltschutz brachte Antje van Look vom Bezirksverband Pfalz in das Tal − flankiert vom einjährigen Heckrind-Bullen der Familie Völlinger aus Venningen. Im kommenden Jahr wird es an der östlichen Flanke des Tals ein weiteres Beweidungsprojekt mit etwa fünf Heckrindern geben. Die Landfrauen aus Fischbach hätten sich mehr Resonanz gewünscht. An ihrem Stand vertiefte sich Anke Hindorf aus Enkenbach in „Das Lautrer Heimatkochbuch“. Der Nachwuchs drängelte: „Mama, machst du mal Dampfnudeln wie die Oma?“ Dieser Frage könne sie „mit Hilfe der traditionellen Rezepte aus dem Kochbuch in Zukunft leicht nachkommen“. Die evangelische Kirchengemeinde präsentierte sich mit dem Projekt „Konfis gestalten Kirchenräume“. In Kooperation mit Till Baumhauer, einem Künstler aus Dresden, sammelten die Konfirmanden um Pfarrer Frank Wiehler Spenden. Ein neues Kirchenfenster zum Thema „Gerechtigkeit“ soll bis Herbst verwirklicht werden. Reich ist die Geschichte und die Architektur des Tals, über dem die Burgruine Diemerstein thront. Und so konnte Matthias Hess, Untere Denkmalpflegebehörde der Kreisverwaltung Kaiserslautern, fast einen Tag des Denkmals gestalten. Der Kreisdenkmalpfleger war der Fachmann für die Besonderheiten der Baukultur in Diemerstein. |gby

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