Kreis Kaiserslautern Ein paar Eimer gegen die Flammen

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Sogar aus Norddeutschland kamen Gäste zur 150-Jahr-Feier der Freiwillige Feuerwehr der Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach am Samstag ins Haus des Bürgers angereist. Neben Kameraden der eigenen Einheiten in Niedermohr und Ramstein nahmen befreundete Truppen – nicht nur aus Rheinland-Pfalz, sondern auch aus dem Saarland und Niedersachsen – sowie einige Ehrengäste an dem Festakt teil.

„Welchen Anlass es gab, dass vor 150 Jahren in Ramstein die freiwillige Feuerwehr gegründet worden war, können wir nicht genau sagen. Vielleicht gab es einen großen Brand, oder es war lediglich Weitsicht“, sagt Wehrleiter Franz-Josef Preis, der an diesem Abend die Moderation übernimmt. Um den Gästen einen Einblick in die Entwicklung der Feuerwehrtruppe in den 150 Jahren zu bieten, präsentiert Preis einige kurze Videos. So schlüpft beispielsweise Wehrführer Matthias Hektor in die Rolle eines Reporters, der scheinbar durch die Zeit reisen kann und dem es so möglich ist, längst verstorbenen Kameraden bei ihrer Arbeit zuzuschauen. Das erste Feuerwehrhaus – falls es als solches überhaupt bezeichnet werden kann – stand ab 1867 auf dem Schulhügel. Es soll lediglich ein kleiner Schuppen gewesen sein, in dem für den Notfall einige Eimer und Haken bereitstanden. „Aus heutiger Sicht ist besonders erstaunlich, dass unsere Kameraden damals keine Sicherheitskleidung gehabt haben. Sie trugen gewöhnliche Arbeitskleidung“, sagt Preis. Nach und nach wurden jedoch geeignetere, größere Gerätschaften, wie eine handbetriebene Wasserspritze, angeschafft, sodass der Standort der Feuerwehr bis zum heutigen „Auf der Pirsch“ einige Male wechselte. Ab dem Jahr 1938 stand das Gerätehaus von der Landstuhler Straße aus betrachtet hinter dem Geschäft Nähmaschinen Wagner. Grund für den Umzug war die Anschaffung einer motorisierten Wasserspritze. Fünf Jahre später wurde das erste Feuerwehrauto erworben. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die erste Frauengruppe gegründet. Seit 1980 hat die Feuerwehr ihren Standort „Auf der Pirsch“. Statt eines weiteren Umzugs wurde angebaut. Nicht nur Feuerwehrmänner der Einheiten Niedermohr und Ramstein sowie der Alterskameradschaft feiern an diesem Abend das 150-jährige Bestehen. Auch befreundete Einheiten, beispielsweise aus Osterwald, einer Gemeinde in Niedersachsen, St. Ingbert (Saarland) und Bruchmühlbach-Miesau sind zu Gast. „Die Arbeit der Feuerwehr ist sehr facettenreich. Sie löscht nicht nur Brände und leistet bei Verkehrsunfällen Hilfe, sondern kümmert sich auch um die Sicherheit bei Umzügen oder Veranstaltungen wie dem Rheinland-Pfalz-Tag. Oft nehmen wir sie dann kaum wahr“, sagt Bürgermeister Ralf Hechler. „Doch Feuerwehr bedeutet nicht nur Arbeit, es ist auch eine Möglichkeit, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.“ Hechler wird an diesem Abend ebenso wie der Ersten Kreisbeigeordneten Gudrun Heß-Schmidt die Ehrenmedaille des Deutschen Feuerwehrverbandes, die höchste Auszeichnung für Personen, die nicht aktiv der Feuerwehr angehören, verliehen. Zum Oberfeuerwehrmann beziehungsweise zur Oberfeuerwehrfrau ernennen Ralf Hechler und Erster Beigeordneter Markus Klein Michael Brunnmeier, Max Fischer, Jonathan Heuckelbach sowie Jessica Kerchner. Stephan Strasser ist zum Brandmeister avanciert. Für 30 Jahre Zugehörigkeit erhalten Sascha Bauer, Martin Kennel und Stephan Strasser das goldene Ehrenzeichen. Daniel Mende und Daniel Viertel erhalten für 20 Jahre Treue das silberne Ehrenzeichen, Volker Rech, Tom Schnitzer und Florian Urschel für zehn Jahre das bronzene Ehrenzeichen. Zum Feuerwehrmann beziehungsweise zur Feuerwehrfrau wurden Jochen Allenbach, Philipp Geib, Markus Hauser, Markus Heib, Christian Hemmer, Michael Herrmann, Sascha Holstein und Sebastian Westrich ernannt. Andreas Fuchs, Niklas Lösch, Dominik Neuber und Sebastian Roth rücken von der Jugendfeuerwehr in die aktive Wehr. Philipp Lutz, Martin Neu und Nils Vereecke sind bereits im Laufe des vergangenen Jahres aufgerückt.

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