Kreis Kaiserslautern Die teuflische Tour vor der Haustür

Die Teufelstour ist der erste „Premiumwanderweg“ in der Gemarkung des Landkreises Kaiserslautern. Seit dem vorigen Jahr ist die Strecke „in Betrieb“. Mit Mario Marx aus Frankelbach wurde zwischenzeitlich ein Wanderführer gewonnen, der die Tour aus dem Effeff kennt. „Hinter meinem Haus geht es etwa eine halbe Stunde stetig bergan“, sagt der 50-Jährige. „Das ist die anstrengendste Strecke der anspruchsvollen Teufelstour.“

„Ich bin extra einen Teil des Weges ganz langsam gegangen, um ein Gefühl für die Strecke zu bekommen und auch für Mitwanderer, die nicht mehr so gut zu Fuß sind“, erläutert der gebürtige Kindsbacher im RHEINPFALZ-Gespräch. Trotz seiner lebenslangen Erfahrungen im Wandern, Klettern und Bergsteigen hat der „Premiumwanderweg“ durchaus seinen Reiz für ihn mit seinen „teuflischen Anstiegen und himmlischen Aussichten“. Mit diesen Attributen werben die Pfalztouristik und auch die Verbandsgemeinde Otterbach/Otterberg im Internet und in der Presse. Den sogenannten Premiumwanderweg hat nicht jeder. Er muss gewisse Kriterien aufweisen, so darf er beispielsweise nicht zu breit sein, sondern eher „pfadig“. Weiter erwartet werden abwechslungsreiche Natureindrücke und eine gute Beschilderung. 15 Kilometer sind zu bewältigen von Olsbrücken über Frankelbach und Eulenbis bis Sulzbachtal. Schautafeln befassen sich am Wegesrand mit Fauna und Flora sowie mit der Geologie. Es erinnert an eine Zeitreise, wenn man an ehemaligen Steinbrüchen mit den verschiedenfarbigen Sandsteinen vorbei kommt. Dabei erfährt der Naturfreund, dass Steine von hier sogar im Reichstag verbaut wurden sowie natürlich in Häusern und der Eisenbahnlinie des Landkreises. Das historische Wissen muss ein Wanderführer besitzen, die Strecke auswendig kennen, mit den Menschen in seiner Gruppe gut umgehen und sie motivieren können. „Aus meiner Berufstätigkeit, erst acht Jahre als Soldat und nun schon seit 25 Jahren bei Opel, bin ich Personalführung gewohnt“, meint der 50-Jährige. Dennoch will er sich gerne fortbilden lassen. Mehrfach hatte er in der Vergangenheit verlaufenen Wanderern helfen können. Das brachte ihn auf den Gedanken, selbst Wanderführungen zu übernehmen. Bei der Verbandsgemeinde rannte er mit dieser Idee offene Türen ein. Seine Begeisterung für die Natur teilen auch seine beiden Söhne. Begonnen hat alles mit den sonntäglichen zehn und 20 Kilometer langen Märschen des Internationalen Volkssportverband (IVV). Über selbst organisierte Gruppenwanderungen ging es zum Wandern und Bergsteigen in viele europäische Länder sowie sogar zum Mount Everest und nach Nepal, wo sich die 5000er aneinanderreihen. Der neue Wanderführer geht dennoch keine Experimente ein. „Nicht der Gipfel ist auf Biegen und Brechen das Ziel“, philosophiert Mario Marx. „Ich gehe in die Berge, um gesund wieder heim zu kommen.“

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