Kreis Kaiserslautern Burschen mit Unterhaltungswert

Beim Schwimmbadfest im Otterberger Naturbad wurde am Samstag die neue Wasserrutsche und der neu gestaltete Kleinkindbereich offiziell in Betrieb genommen. Trotz freiem Eintritt und anfänglich perfektem Badewetter war nicht viel los. „Die Baustelle am Rand der Liegefläche und dann noch die Gewittermeldungen“, sieht Arno Merz, der Vorsitzende der Otterberger DLRG, mögliche Gründe dafür. Wer da war, hatte jedenfalls Spaß.

Zwei Männer in blauen Badehosen, eine eher knapp, die andere etwas trendig länger, belagern die neue Wasserrutsche im Otterberger Naturbad. Eindeutig, das sind Politiker. Die treffen selbst barfuß noch Absprachen. Ah, jetzt folgt Action! Seite an Seite stürzen sie sich abwärts. Platsch, verschluckt sie das Bad. Eine beachtliche Wasserfontäne steigt auf und spuckt die Männer hinterher. Ein kurzer Griff ans Haar, die Frisur sitzt. Bei beiden! Beschwingt eilen sie zurück an den Ausgangspunkt der neuen Wasserrutsche. Schwupp, geht es wieder abwärts. Die Haltungsnoten sind verbesserungsfähig, lassen aber bei beiden „Vorrutschern“, bei Harald Westrich, dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg, und bei Martin Müller, dem Beigeordneten und Otterberger Stadtbürgermeister, hoffen. Die Jugendlichen schnappen sich derweil die Schlauchboote der DLRG und ab ins Wasser. Luftmatratzen ohne Luft bringen ebenfalls Gaudi mit sich. „Das sind einfach nur Turnmatten“, stellt Margot Merz vom DLRG die perfekten Badebegleiter vor. Trotzdem haben die Teile samt vergnügter Jungs nix im großzügigen 50 Meter breiten Schwimmbereich verloren. Ein kurzer freundlicher Ruf durchs Mikro, der Rückzug erfolgt. Ist ja genug Platz im extra ausgewiesenen Spaßbereich. Hier schließt sich die Nichtschwimmerzone an. In der Ecke wartet im knapp 20 Zentimeter tiefen Wasser der neu gestaltete Kleinkindbereich mit Elefantenrutsche, Insel, Nashorn und Sonnensegel auf die Schwimmer von übermorgen. „Als Opa hat man Ideen“, erklärt der inzwischen getrocknete Martin Müller, dass die neue Sitztreppe im Kleinkindbereich auf seine eigene Erfahrung zurückgeht. „Da steht man sich ja die Beine in den Bauch, wenn die Kleinen planschen!“ In Otterberg kann man jetzt sitzend das Planschen der Windelträger überwachen. Nächstes Jahr soll über diesem Part ebenfalls ein Sonnensegel hängen. „Das Geld war alle“, bedauert Müller und weist auf weitere Veränderungen bis zur nächsten Badesaison hin: Im Herbst weicht das alte Eingangsgebäude dem Bagger. Ein kleines Gebäude für Dauergäste wird in diesem Familienbereich entstehen. Bis Ende Dezember wird auf der momentanen Baustelle das Hauptgebäude zur Sportplatzseite wachsen und laut Müller auch fertig sein: Eingeschossig mit Dachterrasse, die einen Blick auf die Sportplätze und auf das Badegeschehen freigibt. „Die Liegefläche wird zum Parkplatz hin noch größer“, gibt Müller weitere Ausblicke auf die Zukunft des Naturbades. Das interessiert die aktuellen Badegäste wenig. Wer hat den besten Drive auf der Rutsche, darauf kommt es an. Einige der Jungs haben es echt drauf. Wie die Burschen, alle in der etwas längeren Badehose ganz im Stil des Beigeordneten, da in bester Stuntmanier ins Wasser sausen, hat echten Unterhaltungswert. „Mein Freund und ich rutschen zusammen eine Schraube“, erläutert der 13-jährige Ian, was er bietet. Sebastian findet die neue Rutsche einfach nur „klasse“. Überhaupt will sich der Zwölfjährige in den Ferien so oft es geht im Bad aufhalten. „Viele sagen, da sind Algen drin. Stimmt nicht. Das Wasser ist toll und hier zu sein macht einfach nur Spaß“, votiert der junge Otterberger für sein Bad. Sebastian hat recht, das ganze Bad, die große Wasserfläche mit Platz für alle Ansprüche, eine Liegefläche für ein Sehen und Gesehen werden, das ist es wert, besucht zu werden. (thea )

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