Kreis Kaiserslautern Botschaft mit guten Tönen

Der musikalische Botschafter Amerikas sorgte am Sonntag in Alsenborn mit harmonischen Tönen für gute Stimmung: Die Band der US Army in Europe (USAREUR) und Chorus, die in verschiedenen Formationen auftritt, sandte auf Initiative des Turnvereins Alsenborn ein Holzbläserensemble in die Alsenzhalle. Bestechende Klarheit und diffizile Tongestaltung waren ihre Markenzeichen.

Über 200 Auftritte im Jahr führen die neun Abteilungen der USAREUR-Band von ihrem Standort Sembach aus in über 20 Länder Europas und des Mittleren Ostens. In Alsenborn folgten gut 60 Zuhörer dem Konzert. Unter seinem Leiter Sergeant Bradley Boone bot das zehnköpfige Kammermusikensemble Anhörungsunterricht vom Feinsten. Kein Wunder, sind doch die meisten seiner Mitglieder professionelle Musiker. Schon vor ihrem Militärdienst genossen sie profunden Musikunterricht. Nicht wenige haben einen Musikabschluss der angesehensten Universitäten Amerikas in der Tasche. Harmonieverständnis und inspirierendes Zusammenspiel zeichneten sie bei allen ihren Darbietungen aus. Mit dem Bläserquintett As-Dur, 1. Satz, des deutsch-stämmigen Engländers Gustav Holst (1874-1934) begannen Fagott, Flöte, Horn, Klarinette und Oboe das Programm. Haargenau und klar in den Einsätzen erklangen die Klangverschiebungen, bevor sich Horn und umschmeichelndes Fagott in ihren Führungsrollen herauskristallisierten. Zu seiner Zeit bedeutender als heute war der tschechische Komponist und Violinvirtuose Franz Krommer (1759-1831). Seine viersätzige Harmonie in B-Dur, op. 78, spielten die Musiker und Musikerinnen in achtköpfiger Besetzung. Rund und expressiv war das Allegro angelegt. Elegant verselbstständigte sich beim Menuett das Klarinettenspiel. Lockende Oboen bestimmten ein schreitendes Adagio, bevor es mit Esprit zum tänzerisch umspielten Schlussteil ging. 20 Minuten spannend-abwechslungsreiche Unterhaltung ließen keine Wünsche offen. Hauptdarsteller von Ludwig van Beethovens Rondino waren die ebenfalls den Holzbläsern zugehörigen Waldhörner. Mit abgerundeten Harmoniemelodien, in Dur und in Moll, und mit zart nachhallenden Echosätzen traf das Ensemble den lyrischen Gehalt des Werks. Einem blumig-duftigen Parforceritt durch die Instrumentengruppen glich die Sinfonietta, op. 188, des Sinfonikers und Franz-Liszt-Schülers Joachim Raff. Pastoralen Charakter gepaart mit lebhaft forschen Sätzen hatte das viersätzige Stück des Schweizer Komponisten. Zu den bereits genannten Instrumenten gesellten sich die Flöten. Witz und Eigensinn strahlte das Gesamtwerk aus. Ständig steigernde Klangeffekte und ein Flötensolo dienten als Paradebeispiel blinder Kommunikation. Bei den Besuchern in Alsenborn fand das Konzert sehr gute Resonanz. „Das ist es, was mir gefällt: Richtig schöne Nachmittagsunterhaltung, die mir Kraft und Ruhe für die Woche gibt“, umschrieb eine Zuhörerin ihren Eindruck.

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