Weilerbach BAföG für angehende Erzieherin bleibt aus

Auf finanzielle Unterstützung wartet Schülerin Dina Krämer noch immer.
Auf finanzielle Unterstützung wartet Schülerin Dina Krämer noch immer.

Schon in ihrer Zeit in der Wohngruppe hatte sich Dina Krämer für eine Ausbildung als Erzieherin entschieden. Wochen vor Beginn des Unterrichts an der Kaiserslauterer BBS II im September 2022 hatte sie ihren Antrag auf BAföG-Förderung bei der zuständigen Stelle bei der Stadtverwaltung Kaiserslautern eingereicht. Bis heute gab es weder einen Bescheid noch Unterstützung.

„Im Moment lebe ich zwar schon in einer eigenen Wohnung, aber eigentlich war vereinbart, dass ich meine Wohnkosten selbst übernehme, sobald ich BAföG bekomme“, erzählt die Schülerin. Heilfroh sei sie deshalb, dass die Jugendhilfe die Wohnung bereits über ein halbes Jahr lang weiterbezahle. Sie sei für die Unterstützung sehr dankbar, fügt sie an, aber „irgendwann wäre der Schritt ins eigenständige Leben ja doch ganz schön“, sagt sie im Gespräch mit der RHEINPFALZ.

Die angehende Erzieherin absolviert ihre Ausbildung „Fachschule Sozialwesen – Fachrichtung Sozialpädagogik“. Diese dauert in Vollzeitunterricht drei Schuljahre und gliedert sich in eine überwiegend fachtheoretische Ausbildung von zwei Schuljahren in der Fachschule und eine anschließende überwiegend fachpraktische Ausbildung von einem Schuljahr in geeigneten Ausbildungsstätten wie zum Beispiel Kindertagesstätten. Der Bildungsgang vermittelt die Befähigung zur Arbeit als Erzieherin in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe.

Nach einem halben Jahr noch kein Bescheid

Angesichts der vielerorts händeringend gesuchten Fachkräfte hatte sich zuerst Dina Krämers ehemaliger Wohngruppen-Betreuer Alessandro Villa an die RHEINPFALZ gewandt. Er zeigte sich arg verwundert, dass angesichts des Fachkräftemangels gerade in diesem Bereich dem jungen Nachwuchs derartig Steine in den Weg gelegt würden. Seine eigene Tochter sei in derselben Lage wie Dina Krämer. Es sei ihm völlig unverständlich, dass nach einem halben Jahr nach Unterrichtsbeginn noch nicht einmal ein Bescheid eingetroffen sei.

Auf Nachfrage der RHEINPFALZ bei der Pressestelle der Stadt Kaiserslautern kam am 14. Februar dazu die Antwort: „Derzeit haben wir leider krankheitsbedingt eine verlängerte Bearbeitungszeit für die Auszahlung von BAföG-Leistungen. Um dem entgegenzuwirken, haben wir bereits den Bereich mit einer Auszubildenden verstärkt, die die Sachbearbeitung unterstützt. Zusätzlich haben wir eine weitere Stelle ausgeschrieben, die Mitte März besetzt wird. Dadurch können wir die Bearbeitungszeit der Anträge wieder verkürzen. Wir haben bezüglich der beiden von Ihnen aufgeführten Fälle recherchiert. Bislang hatte sich Herr Villa noch nicht bei uns gemeldet. Gerne können Sie ihm bitte rückmelden, dass er sich mit der zuständigen Sachbearbeiterin per Mail in Verbindung setzen kann. Wir geben gerne das recherchierte Ergebnis direkt an ihn weiter. Aus datenschutzrechtlichen Gründen können wir in diesen speziellen Fällen keine Rückmeldung an Sie direkt geben, da die Angaben dem Datenschutz unterliegen.“

Keine Rückmeldung

Die E-Mail an die zuständige Sachbearbeiterin hat Alessandro Villa am Samstag, 25. Februar, geschrieben und versandt. „Leider kam noch immer keine Rückmeldung von ihr“, berichtet er.

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