Kreis Kaiserslautern Bürgersaal in einer alten Scheune

Ein großes Werk ist vollendet und wird am kommenden Sonntag seiner Bestimmung übergeben: das Dorfgemeinschaftshaus in Katzweiler. Das Gebäude an der Hauptstraße ist das kommende Domizil der Gemeinde wie auch der örtlichen Vereine.

Die Pläne zur Umgestaltung des ehemaligen landwirtschaftlichen Gebäudes entstanden 2014. Aus vielen Anregungen und Diskussionen haben die Ratsmitglieder eine wirtschaftliche und funktionale Lösung erarbeitet. Unmittelbar nach Genehmigung der Bau- und Zuschussanträge begannen Anfang 2015 die Arbeiten. Soweit es möglich war, haben die Einwohner selbst Hand angelegt, um Kosten zu sparen. Dadurch konnte die geschätzte Summe von 800.000 Euro deutlich unterschritten werden. Vom Land gab es aus dem Dorferneuerungsprogramm 400.000 Euro. „Hier handelt es sich um das letzte Projekt im Rahmen der Dorferneuerung“, fasst Ortsbürgermeister Otto Hach (FWG) das Geschehen zusammen. „In nur zwölf Monaten haben wir hier ein schmuckes und vielseitig verwendbares Gebäude geschaffen und dabei den Charakter der Bausubstanz erhalten.“ Das Anwesen bestand früher aus einem Wohntrakt sowie den Stallungen und Vorratsräumen. In der früheren Scheune befindet sich jetzt der Bürgersaal. Das Sandsteinmauerwerk ist erhalten und neu verfugt, so dass die Bausubstanz sehr gut zu erkennen ist. Eine Empore aus Stahl und Holz vermittelt laut Hach „einen rustikalen Eindruck“ . Es sei „die richtige Entscheidung gewesen, die geplante Empore gleich mit einzubauen und nicht nachträglich zu installieren“, sagt Hach. Der Bürgersaal soll künftig das Herzstück des Gebäudes sein. Er ist geeignet für Familienfeste und Vereinszusammenkünfte, aber auch für kleinere Veranstaltungen. Ein Gedanke ist, hier „die Kleinkunst groß werden zu lassen“. Je nach Bestuhlung finden im Saal bis zu 100 Personen Platz. Daneben werden der Sängerchor und die Landfrauen ihr Domizil aufschlagen. Zur Straßenseite hin sind der Ratssaal und das Bürgermeisterzimmer eingerichtet, wo auch kleinere Sitzungen und Besprechungen stattfinden können. „Auf die Barrierefreiheit haben wir vom ersten Planungsschritt an geachtet“, unterstreicht Hach. „Eine Toilette ist mit einem Wickeltisch ausgestattet.“ Stolz sind Ortsbürgermeister und Ratsmitglieder ferner auf den Erhalt der Remise. Sie weist auch optisch auf die frühere Baustruktur in der Landwirtschaft hin und ist somit ortsbildprägend. Die Erhaltung des historischen Gepräges war behördliche Vorgabe, „die uns letztlich mehr Geld gekostet hat“, erläutert Otto Hach. So mussten die defekten Fenster handgefertigt werden. Da man mit der Wärmedämmung auf dem neuesten Stand sein wollte, mussten die erhaltungswürdigen Türen in Handarbeit beschichtet werden. Ausgestattet ist das Haus mit einer Gastherme-Heizung mit Solarunterstützung, um die Energiekosten niedrig zu halten. Eine Wohnung im Obergeschoss ist bereits veräußert, die zweite im Dachgeschoss steht zum Verkauf an. Die Außenanlagen werden im Frühjahr bei guter Witterung angegangen, die bereits in Auftrag gegebene Kunst am Bau ebenfalls nach Ende der Winterzeit. Doch zunächst einmal findet die offizielle Freigabe beim Neujahrsempfang am Sonntag, 11 Uhr, statt. (llw)

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