Kreis Kaiserslautern Bürgermeister Unnold bleibt fest im Sattel

KAISERSLAUTERN-SÜD. „Das ist schon eine tolle Nummer!“ Die Freude über das Ergebnis ist bei Uwe Unnold gestern Abend unverkennbar. Zwar ist er als einziger Kandidat davon ausgegangen, dass er sein Amt behalten wird, doch eine Zustimmung von über 81 Prozent hatte er nicht erwartet, gibt er offen zu. „Das ist ordentlich, mehr als ordentlich!“, freut er sich. Lange auf das Ergebnis musste der Lindener nicht warten: Gegen 18.30 Uhr waren die 3543 Stimmen ausgezählt. Und schnell war klar, dass er um nichts fürchten musste. Die 50-Prozent-Marke hatte er in allen Ortsgemeinden locker übersprungen. Und „auch in den schwierigen Ortsgemeinden“, wie Stelzenberg mit seiner starken SPD, hat Unnold fast 70 Prozent erreicht, „ein Ergebnis, mit dem ich nicht gerechnet habe“. Dass er in seiner Heimatgemeinde hingegen über 90 Prozent einfahren würde, und zwar 95,6 Prozent, überraschte ihn weniger. Doch insgesamt schließt er: „Ich bin stolz, nach 16 Jahren noch so viel Rückendeckung zu haben.“ Auch mit der Wahlbeteiligung ist er sehr zufrieden. „Sie zeigt, dass das Interesse doch nicht so gering ist“, folgert er. Nun kann er gestärkt in die weiteren Fusionsgespräche mit Landstuhl gehen. „Ende letzter Woche kam der Gesetzentwurf, und er zeigt: Fast alle unsere Forderungen wurden aufgenommen“, sagt er mit Genugtuung. Diesen Vorteil sieht auch ganz klar der CDU-Fraktionsvorsitzende im VG-Rat, Klaus Nahlenz: „Die hohe Zustimmung ist wichtig, denn so hat er eine starke Verhandlungsposition.“ Bei knapp über 50 Prozent wäre Unnold hingegen geschwächt in die folgenden Fusionsgespräche hineingegangen. Auch Nahlenz betrachtet die 81 Prozent als gutes Ergebnis, vor allem, da die SPD in den vergangenen Wochen „noch recht massiv gegen Unnolds Person vorgegangen ist“. Und er schiebt hinterher: „Auch wir haben noch Flyer an alle Haushalte verteilt mit dem Aufruf, wählen zu gehen, und mit der Wahlempfehlung für Uwe Unnold.“ Bei der Wahlbeteiligung hingegen ist der CDU-Chef nicht ganz so genügsam wie der Bürgermeister. „Die hätte höher sein können; wir hatten gehofft, Richtung 50 Prozent zu kommen.“ Allerdings, lenkt er ein, seien über 40 Prozent bei dem abnehmenden Trend auch nicht ganz schlecht. Bei der OB-Wahl in Kaiserslautern betrug die Wahlbeteiligung bei drei Kandidaten nur 28,5 Prozent. Für den SPD-Gemeindeverband sagt Reinhold Meister „Herzlichen Glückwunsch an Uwe Unnold.“ Das Wahlergebnis hat „unsere Erwartungen bestätigt“. Bemerkenswert sei die geringe Wahlbeteiligung, obwohl auch die SPD zum Urnengang aufgefordert habe. Erstaunlich sei die Zahl von Nein-Stimmen. Unnold habe im Vorfeld gesagt, jede Nein-Stimme tue weh. „Das muss ihm jetzt sehr wehtun.“ Die Wahlbeteiligung habe unter dem Muttertag gelitten, die Wahl sei zu früh gewesen. „Die Leute wussten nicht, worüber sie hier abstimmen.“ Dass Gegenkandidaten fehlten, bedauere er sehr. Meister sieht im Ergebnis eine gewisse Verdrossenheit beim Bürger, der am Thema Fusion nicht beteiligt werde. Seit sechs Monaten habe der Verbandsgemeinderat nicht getagt, am 22. Juni sei die nächste Sitzung. „Jetzt müssen wir auf die Bürger zugehen, sie mitnehmen in die neue Verbandsgemeinde, damit diese kein künstliches Konstrukt bleibt.“ Die SPD-Fraktion wolle konstruktiv mitarbeiten, allerdings lasse sie sich Kritik nicht verbieten. „Unsere Forderung ist: Schluss mit der Informations-Ausgrenzung.“ „Wir freuen uns“, sagt Kurt Scharmann, FWG-Fraktionsvorsitzender, zum Wahlausgang. „Ich habe Uwe Unnold lange begleitet. Er hat eine gute Arbeit geleistet. Er kennt die Gemeinden in- und auswendig und wir brauchen ihn für diese Fusion.“ Denn Kaiserslautern-Süd stehe mit Unnold gut da, sei auf Augenhöhe mit Landstuhl. Angesichts der vielen Faktoren, die die Wahlbeteiligung beeinflussen, hätte diese schlechter ausfallen können. „Wir haben auf jeden Fall mehr Wähler mobilisiert als die Bremer und dort wurde eine Bürgerschaft gewählt.“ Die Zustimmung für den Amtsinhaber gebe nun Rückhalt in den Gesprächen zur Fusion. Auch die FWG-Fraktion sehe sich in ihrer Arbeit bestätigt. „Wir brauchen Stärke in den Fusionsverhandlungen. Und Harmonie.“ (gzi/dre)

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