Kreis Kaiserslautern Bürger nehmen die Zukunft in die Hand

Die Gemeinde Steinwenden will mit den Bürgern zusammen die Weichen für die Zukunft des Ortes stellen. Bei der Auftaktveranstaltung zur Dorfmoderation warb Ortsbürgermeister Matthias Huber (CDU) für die Beteiligung in Workshops und Arbeitsgruppen.

Weit über 200 Besucher kamen zum Startschuss in die Sporthalle Weltersbach. „Wie schaffen wir es, die Lebensqualität im Ort zu erhalten und auszubauen“, formulierte Ortsbürgermeister Huber die Kernfrage. In der Beteiligung der Bürger liege die Antwort. Während der Moderation können diese Ideen und Impulse einbringen, aber auch ihre Gemeinde kritisch durchleuchten. Stadtplanerin Julia Kaiser vom Büro Stadtgespräch Kaiserslautern begleitet den Prozess. Sie kündigte drei Arbeitsgruppen für „Versorgung, Infrastruktur und Verkehr“, „Bauen, Wohnen und Leben“ sowie „Kultur, Freizeit und Tourismus“ an. Bei den Workshops sei wichtig, dass alle Altersgruppen mitmachen, besonders Kinder, Jugendliche und Senioren. 750 Fragenbogen waren im Vorfeld an die Haushalte der drei Ortsteile verteilt worden. Die Rücklaufquote liege über dem Durchschnitt, freute sich Kaiser. In 214 Bogen listeten die Einwohner Stärken und Schwächen auf. Mit vielem seien sie zufrieden, so Kaiser. Etwa mit der Verkehrsanbindung, der Ausstattung mit Infrastruktur, der medizinischen Versorgung oder dem Angebot der über 30 Vereine. Für verbesserungswürdig sehen die Einwohner dagegen die Versorgung mit Lebensmitteln oder den Zustand der Gehwege an. Diese böten für Kinderwagen oder Rollatoren zu viele Hindernisse. Wildes Parken, hauptsächlich auf den Gehwegen, wurde kritisiert. Ausbau und Sanierung der Radwege wurde ebenso angeregt wie die Erneuerung der öffentlichen Grünflächen. Mangelnde Sauberkeit, vor allem viele Hundehaufen, stören die Bürger. Der Wunsch nach altersgerechten Wohnformen wurde laut. Solaranlagen und Fotovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden sowie die die Nutzung der Windenergie wurde angesprochen. Die Arbeitsgruppen werden sich nun mit den Themenschwerpunkten befassen. Dies soll bis Juli abgeschlossen sein, im Herbst könnten Moderationsbericht und ein Dorferneuerungskonzept dem Gemeinderat vorliegen. Ziel sei dann die Anerkennung von Steinwenden als Schwerpunktgemeinde der Dorferneuerung. Dadurch würden Projekte mit bis zu 65 Prozent bezuschusst werden. Davon können laut Kaiser auch Privatvorhaben profitieren. (wiu)

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